05.02.2014

Fukushima und die Folgen: Keine Gefahr für Tokio

Bald jährt sich um dritten Mal das Tōhoku-Erdbeben, welches im März 2011 mehr als 18.000 Menschenleben im Nordosten Japans forderte. Vielen aber wird nicht das Erdbeben und der anschließende fürchterliche Tsunami in Erinnerung bleiben, sondern die "Reaktorkatastrophe" von Fukushima, die gemeinsam mit Tschernobyl als Mahnung an das Übel der Kernenergie fungiert. Zettel hatte damals schon auf die übertriebene Reaktion der Medien und Politiker aufmerksam gemacht. Im September letzten Jahres erschien bei Slate ein Artikel von Paul Blustein, einem ehemaligen Journalist der Washington Post, der die Darstellung der Katastrophe in den Medien ebenso kritisierte:


Blaustein geht auf neu veröffentliche Dokumente der US-Regierung ein und wie Obama dank seiner wissenschaftlicher Berater von einer Evakuierung US-Bürger in Tokio abgeraten wurde. Denn Tokio - anders als gerne dargestellt - war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr radioaktiv verstrahlt zu werden. Selbst nicht im Worst-Case-Szenario.
"Our optimism, such as it is ... comes not from any assumption that the situation at Fukushima is under control but rather from modeling that shows the worst-plausible releases from one or more reactors at Fukushima would not cross [the U.S. guidelines] in Tokyo even in the event of adverse weather," Holdren [ein Physiker und Berater Obamas, Anm.d.Verf.] wrote. "Only with big releases from the spent-fuel pools, combined with even more perverse weather than [the scientists deemed realistic], could the [guidelines] be crossed in Tokyo, and even then, according to the modeling to date, not by much," so "even in these extreme circumstances, sheltering in place might be all you'd want to do."

Die Medien und aufgebrachte Politiker jedoch hatten anders zu berichten. Unter anderen, dass Tokio im Notfall evakuiert werden müsste. Sie beriefen sich dabei auf Shunsuke Kondo, den Vorsitzenden der japanischen Atomenergiebehörde, der sich am Evakuierungsradius um Tschernobyl orientierte und anders als die US-Wissenschaftler mögliche Langzeitfolgen untersuchte.

Siehe auch: FCCJ - Stop It Already & Counterpoint

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