02.10.2008

Was wenn...

... Kim Jong-Il wirklich nicht mehr das Sagen in Nordkorea hat und die Lage weiter eskaliert?


"Man muss sich nur vor Augen führen, dass der Norden über 13.000 Geschütze verfügt und 300.000 Granaten pro Stunde auf die südkoreanische Millionen-Metropole Seoul abfeuern könnte."


Sollte Nordkorea wirklich implodieren, würde zwar das wohl schlimmste Regime unserer Zeit endlich vom Erdball verschwinden, aber die daraus resultierende Lage wäre schlimmer kaum vorstellbar. Millionen von hungernden Flüchtlingen, eine chinesische Führung die ungern ein vereinigtes prowestliches Korea mit amerikanischen Stützpunkten neben sich haben möchte, möglicherweise immernoch tausende, wenn nicht gar Millionen von indoktrinierten kampfbereiten nordkoreanischen Soldaten und eventuell sogar einzelne Warlords, die bestimmte Provinzen unter ihre Kontrolle bringen wollen. Und direkt daneben Südkorea.

Daher begann China bereits vor einiger Zeit damit die Grenze zu Nordkorea "abzuriegeln" und mit Stacheldraht zu versehen, um so Flüchtlingsströmen entgegen wirken zu können. Der Süden baute angeblich heimlich gegen Ende der 70ger Jahre eine acht Meter hohe "Mauer", eine Erhöhung im Terrain, um sich vor einem möglich Einmarsch des Nordens zu schützen.

Doch ebenso ist zu befürchten, dass das Regime, sobald es vor dem Kollaps stehen sollte, irrational (als ob es das eh nicht schon längst tut) handeln könnte und damit einen Krieg wieder auslösen könnte, der niemals beendet wurde. Und daran sollte man wirklich mal denken.
Die koreanische Halbinsel, auf der einen Seite ein hochentwickeltes demokratisches technikbegeistertes Land, dessen Bruttoinlandsprodukt sich im weltweitem Vergleich auf Platz 14 befindet und die Heimat von knapp 50 Millionen Menschen ist, die jederzeit einen "irrationale" Handlung des Nordens fürchten müssen und auf der anderen Seite, ein Land, das sich in der Zeit zurückbewegt hat, in dem die Menschen verhungern, ein Irrer als der "geliebte Führer" tituliert wird, die Atombombe anstrebt, heimlich Tunnel in den Süden graben lässt und die viertgrößte Armee der Welt unter sich hat. Es würde höchstwahrscheinlich kein Problem für das, wenn auch schlecht ausgerüstete, nordkoreanische Militär, dem etwa 9 Millionen Männer und Frauen zur Verfügung stünden, darstellen die nur etwa 50km von der DMZ entfernt liegende 10 Millionen Metropole Seoul und die weiteren 13 Millionen Einwohnerzählenden Nachbarstädte mehr als nur empfindlich zu treffen oder wie gedroht "in Asche zu legen". Man stelle sich mal weiter vor Nordkorea würde tatsächlich einen erfolgreichen nuklearen Schlag gegen die Metropolregion Seoul unternehmen.
Wenn man sich dies ins Gedächtnis ruft, sollte klar werden wie brisant die Lage ist.


N-TV
AFP
Bild: WikiCommons

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