25.07.2009

Gräueltaten in Nordkorea: Menschenversuche in Nordkorea

Gestern wies ich auf einen Al Jazeera Bericht hin (siehe Menschenversuche in Nordkorea), wonach Nordkorea an behinderten Kindern biologische und chemische Kampfstoffe testet (bzw. getestet hat). Sollte sich dies tatsächlich bewahrheiten, und das ist durchaus sehr wahrscheinlich, dann hat nach den Menschenversuchen der Nazis und der japanischen Einheit 731 die internationale Gemeinschaft mehr als 60 Jahre lang erneut weggesehen, wie ein Staat Millionen seiner Bürger nicht nur durch Hunger, Hinrichtungen und Folter zu Grunde richtete, sondern einige seiner Bürger und darunter Kinder als Versuchskaninchen missbrauchte.

Dass Nordkorea angeblich Menschenversuche unternimmt, ist nichts Neues. Am 03. Juni 2009 berichtet Chosun Ilbo über mögliche Versuche an Menschen in der Nähe des Atombombentestgeländes (siehe Sanktionen, Lager 16, Laura Ling & Euna Lee). Demnach befindet sich das Konzentrationslager Nummer 16 in unmittelbarer Nähe zum Atombombentestgelände. Die dort Inhaftierten könnten nicht nur als Arbeiter missbraucht wurden sein, sondern gar schlimmer noch, als Versuchsobjekte um die Auswirkungen einer atomaren Explosionen auf den Menschen zu erforschen. Ebenso wurden in der Nähe befindliche Dörfer vor dem Atombombentest nicht evakuiert. Doch bereits vor den nordkoreanischen Atombombentests gab es Augenzeugeberichte über grausige Menschenversuche in Nordkorea:
Hwang Jang-yeop, a former secretary of the Workers' Party, testified that in the mid 1990s he witnessed the following event: Upon learning from the secretary of military supplies that dogs were to be used in the testing of newly developed weapons, Kim Jong-il ordered him to use humans; he would arrange for the use of political prisoners.

Es gibt weitere Berichte, welchen zu Folge schwangere Frauen, die als Flüchtlinge von China aus nach Nordkorea zurückgeschickt werden, zur Abtreibung gezwungen werden, wenn der Verdacht besteht, der Vater sei ein Chinese (um die koreanische Rasse rein zu halten). Es gibt einen Augenzeugenbericht, wonach Frauen vergifteten Kohl essen musste und daran starben, wonach Konzentrationslager mit Laboren und Gaskammern ausgerüstet sind, in welchen Blut- und Giftgasexperimente an Familien durchgeführt werden, während hinter einer Glasscheibe Wissenschaftler den Vorgang dokumentieren würden; es gibt Berichte, wonach die Gefangenen für die Wachen keine Menschen mehr sind, sondern nur noch Tiere, mit denen man kein Mitleid haben darf. Die Gefangenen werden vollständig dehumanisiert. Das Leid der Gefangenen scheint unbeschreiblich zu sein.

Leider kann niemand genau sagen, wieviel Wahrheit in den Berichten steckt. Beweise für die nordkoreanischen Gräueltaten lassen sich leider (oder doch eher zum Glück) nicht aufführen. Doch eines ist sicher: In Nordkorea befinden sich unzählige Konzentrationslager, in denen Menschen gefoltert und hingerichtet werden. Der nordkoreanische Staat ist der größte Menschenrechtsverletzter.
[Lee Soon-ok] spoke about the use of prisoners as guinea pigs, which a senior U.S. official describes as “very plausible. We have heard similar reports.”
“I saw so many poor victims,” she said. “Hundreds of people became victims of biochemical testing. I was imprisoned in 1987 and during the years of 1988 through ’93, when I was released, I saw the research supervisors — they were enjoying the effect of biochemical weapons, effective beyond their expectations — they were saying they were successful.”

Weiterhin befinden sich die beiden US-Journalistinnen Ling und Lee sowie ein südkoreanischer Ingenieur in nordkoreanischer Geiselhaft.

Mit welcher Begründung darf heutzutage ein Staat wie Nordkorea, nach dem 2. Weltkrieg, nach Pol Pot und nach dem sowjetischen Gulagsystem, noch existieren und die Menschenrechte aufs Brutalste mit den Füßen treten? Und dies seit mehr als 60 Jahren? Mit welcher Begründung wird das Unrecht, das dem nordkoreanischen Volk Tag für Tag angetan wird dermaßen ignoriert?

Artikel zu nordkoreanischen Menschenversuchen und anderen Gräueltaten des Regimes:


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