17.09.2012

US-Regierung bittet YouTube um Überprüfung des Mohammed-Films


Congress shall make no law respecting an establishment of religion, or prohibiting the free exercise thereof; or abridging the freedom of speech, or of the press; or the right of the people peaceably to assemble, and to petition the Government for a redress of grievances.

Laut einem Blogpost von David Nakamura in der Washington Post, hat das Weiße Haus, also Obama,  YouTube am Dienstag gebeten, den dort veröffentlichen Mohammed-Film auf Verletzung der  Nutzungsbedingungen zu überprüfen ("to review"). Dies bestätigte Tommy Vietor, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA.

YouTube/Google hat auf die "Anfrage" bisher nicht direkt reagiert. Am Mittwoch jedoch ließ ein Sprecher YouTubes verlauten, das Video verstoße nicht gegen die Nutzungsbedingungen. In einigen Länder, wie Ägypten, Libyen, Indien und Indonesien sei das Video aber zeitweise gesperrt beziehungsweise gemäß nationaler Gesetze gelöscht wurden. 

Inzwischen kursieren zahlreiche Kopien des Originals auf YouTube und anderen Videoplattformen. Das Original erreicht inzwischen über 3.5 Millionen Aufrufe. (Anmerkung: Bloße Zeitverschwendung. Dieser Film hat nicht mal das Prädikat Amüsanter Trash verdient.) 

Der Produzent des Films, oder einer der Produzenten, der 55-jährige Nakoula Basseley Nakoula, wurde am Freitag nahe Los Angeles verhört. Es wurde geprüft ob er eventuell gegen Bewährungsauflagen verstoßen habe. Erst 2010 wurde er zu 21 Monaten Haft wegen Bankbetruges verurteilt. Er konnte nach der Befragung wieder nachhause zurückkehren. Ihm tue es nicht leid, den Film produziert zu haben, aber fühle sich für die Toten schuldig, gab er in einem Interview bekannt.

In Deutschland hat inzwischen der Bundesinnenminister Friedrich reagiert und Terry Jones, der womöglich den Film in Deutschland vorstellen wollte, die Einreise verboten. Eine Einreise widerspreche deutschen Interessen. Angeblich hatte rechtsextreme Bürgerbewegung pro Deutschland den US-Prediger Terry Jones, der durch die geplante Koranverbrennung im Jahre 2010 bekannt wurde, nach Deutschland eingeladen. 


Kommentar: Dass das Weiße Haus das Privatunternehmen Google zur Überprüfung des Films gebeten hat, stimmt wirklich nachdenklich und könnte Obama im Wahlkampf sogar schaden. Zwar betonte das Weiße Haus die Bedeutung der Freedom of Speech im First Amendment und dass man sich nicht für etwas entschuldigen werde, mit dem man nichts zu tun habe, aber dieses Statement hätte definitiv deutlicher ausfallen können. Stattdessen vorrangig eine Verurteilung des Films - der in Tat einfach nur schlecht ist. Aber... ehm.. hallo, wo sind wir denn? Knicken jetzt sogar die Amerikaner vor der sinnlosen Gewalt und Drohung anderer ein? 

David Horowitzs FrontPage Magazine titelt diesbezüglich passend: Google Now More Committed than Obama to the US Constitution

Und ja, bezüglich der Reaktion des deutschen Bundesinnenministers: In Deutschland ist sowieso schon Hopfen und Malz verloren. Wen wundert sowas noch? 

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