08.04.2008

Es sollte nicht um Tibet gehen, sondern um die Politik Chinas

"Die Kritik an China ist richtig, legitim und nötig. Die Diskussion, wie der gütige Dalai Lama das Land regieren würde, wenn er könnte, derzeit akademisch, aber nicht unberechtigt.
Unzulässig ist der Vergleich. Die Relation birgt die Gefahr, das absolut grausame Vorgehen der Chinesen aus wenig menschenfreundlichen Motiven zu relativieren. Und was noch viel schlimmer wäre, zu rechtfertigen."

FDOG - Äpfel und Birnen in Tibet
FDOG - Lame Lama Lamenting

Dieser Tibetverbundenheit rund um die Welt - nicht nur in Deutschland - ist zum Einem erfreulich, zum Anderen aber ebenso schockierend. Erst jetzt zur Olympiade scheint man zu realisieren, was China eigentlich für eine Politik betreibt, was für eine Politik in Tibet betrieben wird. Dabei sind die Repressionen in Tibet nur die Spitze des chinesischen Eisberges. Man sieht Tibetfahnen wehen, aber wo sind die für ein freies Birma oder für Taiwan? Wo ist hier die Verbundenheit? Unwissen oder Nicht-Wissen-Wollen, dass China noch schlimmer ist. Wo sind die öffentlichen Aufschreie gegen die Politik Chinas in Afrika, speziell im Sudan? Wo die, dass China nordkoreanische Flüchtlinge in den sicheren Tod zurück ins isolierte kommunistische Nachbarland schickt? Wo die, über Menschenrechtsverletzungen und die Inhaftierung von Journalisten und Regimekritikern? Oder die über die Vielzahl von Hinrichtungen und territorialen Ansprüche? Warum nur Tibet? Lässt sich Tibet so gut medial missbrauchen oder ist es einfach die zwanghafte Einstellung den lächelnden Mann mit Glatze, der so viel von Frieden und Erfüllung spricht, zu unterstützen, aber die Demokratie Taiwan völlig zu ignorieren, die bedroht wird, aber nicht so richtig unterdrückt. Hätten die Taiwanesen oder die Muslime im Westen Chinas nicht die gleiche Unterstützung verdient wie die Tibeter? Braucht es erst einen weisen "Heiligen", um zu verstehen, was China da treibt? Wo ist der gesunde Menschenverstand hin, der doch sagen müsste, dass China auch ohne Tibet, ohne den Dalai Lama, zu kritisieren ist? China nur wegen Tibet zu kritisieren, ist naiv und infam all den anderen gegenüber, die nicht Tibeter sind, aber ebenso zu leiden haben.

Die olympischen Spiele 2008 in Peking gehören boykottiert und zwar nicht nur (!) wegen Tibet, sondern wegen all der anderen Menschen, die unter dem chinesischen Regime leiden müssen - überall auf der Welt, sei es im Sudan, in Nordkorea oder in China, denn vor allem die armen Chinesen auf dem Land oder in Fabriken haben zu leiden.

Warum man die olympischen Spiele boykottieren sollte...

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