05.04.2009

Nordkorea schießt Rakete ab


2. Demands that the DPRK not conduct any further nuclear test or launch of a ballistic missile

[...]

5. Decides that the DPRK shall suspend all activities related to its ballistic missile programme and in this context re-establish its pre-existing commitments to a moratorium on missile launching

[...]

7. Decides also that the DPRK shall abandon all other existing weapons of mass destruction and ballistic missile programme in a complete, verifiable and irreversible manner


Resolution 1718

Um etwa 11:30 Uhr koreanischer Zeit feuerte Nordkorea im Nordosten des Landes angeblich eine Rakete über Japan hinweg in den Orbit. Es handelte sich nach nordkoreanische Angaben über eine Trägerakete des Typs Unha-2, die einen Satelliten ins Weltall befördern sollte. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich um einen Test für die Langstreckenrakete Taepodong-2 / Unha-2 handelte, die auch amerikanisches Gebiet erreichen kann. Die Rakete erreichte nach südkoreanischen und amerikanischen Angaben jedoch nicht den Orbit.
Die Rakete überflog bei dem Test nachdem die erste Raketenstufe ins Japanische Meer gestürzt war die japanisches Präfekturen Akita und Iwate. Die zweite Raketenstufe stürzte dann in den Pazifik. Trotz der Warnung Japans die Rakete abzuschießen, geschah dies nicht, da nach japanischer Ansicht keine Gefahr von der Rakete ausgegangen sei.

Im Übrigen besteht nach der staatlichen Nachrichtenagentur Nordkoreas die Aufgabe des Satelliten darin die Melodien "Lied des Generals Kim Il Sung", "Lied des Generals Kim Jong Il" und Messdaten zur Erde zu übertragen, sodass jeder etwas von den grandiosen musikalischen Werken des geliebten Führers hat.

Die Welt und die UN zeigten sich mal wieder empört und verurteilten den nordkoreanischen Raketentest auf das Schärfste. Eventuell folgt nochmals eine Resolution im UN-Sicherheitsrat, aber wie zu sehen ist, hält sich Nordkorea sowieso nicht daran, was der Papiertiger der Vereinten Nationen beschließt.
Und während Nordkorea nicht nur einige Japaner und Südkoreaner sowie zwei US-Journalistinnen, sondern ein ganzes Volk von knapp 25 Millionen Menschen als Geiseln genommen hat, mit Krieg droht, Waffentechnologien in den Nahen Osten vertickt und Raketen testet, steht die Welt wieder einmal da, weiß nicht wie sie mit dem Tyrannen Kim umgehen soll, überträgt alle Verantwortung an die von Inkompetenz zerfressene UN und lässt Obama von "Yes, we can!" reden. Yes, we can - What? Accept a nuclear North Korea selling its technology to terrorists?


Spiegel
NZZ
Chosunilbo
FoxNews
CNN
BBC

Update:
Spiegel: USA melden Absturz von Kims Rakete
Welt: Der kleine Schritt vom Satelliten zur Atomrakete
PajamasMedia: Curses, foiled again

Die Welt, allen voran die USA und Südkorea, dürfen sich keinesfalls von Nordkorea erpressen lassen, sonst gehen die Pläne Kim Jong-Ils wieder einmal auf und er bekommt das, was er will. Nordkorea muss endlich klar gemacht werden, dass es mit Erpressung, Waffenhandel, Entführung, Menschenrechtsverletzungen und Kriegsdrohungen seine Ziele nicht erreichen kann und von der Staatengemeinschaft so nicht akzeptiert wird. Nordkorea darf nicht wieder das bekommen, was es bisher immer bekam, wenn es provozierte: Aufhebung der Sanktionen und Zugeständnisse des Westens.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Unwahrscheinlich, dass Kim tatsächlich seine Raketen auf Japan oder gar Südkorea schießen würde. Nicht, dass er Skrupel hätte, aber das ständige Hin und Her, die Nadelstiche und Provokationen sind zu nützlich in den Verhandlungen mit dem Westen. Außerdem ist Nordkorea nicht so abgeschottet wie noch vor 5 Jahren, die jungen MItglieder der Oberschicht in Pjöngjang haben sogar MP3 Player - auch wenn Sie von Britney Spears noch nie etwas gehört haben...

http://malteherwig.wordpress.com/2009/04/05/wie-britney-spears-und-die-guns-n’-roses-nach-nordkorea-kamen/