17.07.2007

Der Sozialismus

Raffiniert amüsanter Welt Online Artikel - Schlaghosen und Sozialismus

Eine Geschichte vom roten (!) Weihnachtsmann.

Die Welt ist nicht gerecht, aber sie ist verdammt nochmal gerechter als damals:
"Es gibt immer mehr Menschen, die an immer fantastischere Reichtümer gelangen. Man muss heute nicht mehr in eine Dynastie von Schwerindustriellen hineingeboren sein, um Milliarden zu scheffeln - es genügt, wenn man eine zündende Idee hat (etwa: "Es war einmal ein Zauberlehrling, der hieß Harry Potter und hatte eine Narbe auf der Stirn"). Studiert man die Listen der Milliardäre, die das Magazin "Forbes" publiziert, dann fällt vor allem auf, dass die Namen häufig von einem Jahr aufs andere wechseln. Man kann in unserer Welt also sehr leicht sehr schnell sehr hoch klettern - und sozial wieder abstürzen."

Wenn das die Linke wüsste, sie würde es verheimlichen, denn dann gäbe es keinen Grund mehr für ihre Existenz. Oder weiß sie es etwa?
Deshalb wird Armut propagiert und instrumenatlisiert. Es wird immer Armut geben, sie zu beseitigen ist eine Utopie, und vor allem wenn Armut damit definiert wird, dass jeder "arm" ist, der weniger als 30% des Durchschnittseinkommens verdient. Es ist lächerlich zu behaupten man könne diese Armut beseitigen. Aber alles in allem geht es dem heutigen Mensch besser als früher, vor allem dem heutigen Europäer.
"In Europa dagegen sind die Armen gemeinsam mit ihren Gesellschaften reicher geworden: Die Elenden vergangener Jahrhunderte hätten nur davon träumen können, die Lebensverhältnisse der "sozial Schwachen" von heute zu erreichen. Damit aus dem oben zitierten Satz wenigstens eine halbe Wahrheit würde, müsste er also lauten: "Die Reichen werden immer reicher und die Armen... auch."
Oder: "Die Reichen werden immer ärmer, denn die Armen beuten die Reichen aus." (global gesehen)
"Wie denn? Wenn die Länder der Dritten Welt verschwänden, würden wir das im Westen zunächst überhaupt nicht bemerken. Die Handelsbeziehungen zwischen der Ersten Welt und Afrika etwa sind so gut wie nicht vorhanden. Es ist ein reines Vorurteil der Linken - das allerdings mit Inbrunst gehütet wird -, dass die Dritte Welt vor allem Rohstoffe exportiere."

Ausbeutung der Dritten Welt?
"Nein, die Dritte Welt wird nicht ausgebeutet. Sie wird links liegen gelassen. Die Ursachen dafür sind nicht im Westen zu suchen: Entweder handelt es sich bei den Entwicklungsländern um failed states - also um Gebiete, die von inneren Konflikten verwüstet werden wie Deutschland im Dreißigjährigen Krieg - oder es handelt sich um Staaten im Klammergriff korrupter kleptokratischer Regime. Das Problem ist in jedem Fall nicht zu viel, sondern zu wenig Anschluss an die Weltwirtschaft. Die meisten Leute in der Dritten Welt haben diesen Zusammenhang längst und klar erkannt: Die Globalisierung ist dort ausgesprochen populär."

Zum Kapitalismus:
"Nur der Kapitalismus [...] schafft die Mittel, die zur Installation von Sozialsystemen notwendig sind. Wer diese gewaltige Wirtschaftsmaschine abstellt oder Schraubenschlüssel in ihr Getriebe wirft, wird bald feststellen, dass ein Motor, der nicht mehr läuft, zwar nichts Böses, aber auch nichts Gutes bewirken kann."

Abschließend stellt Hannes Stein noch einige grundlegenden Fragen:
"Ist der Sozialismus am Ende genauso wenig totzukriegen wie die anderen großen Weltreligionen? Handelt es sich hier etwa um eine anthropologische Konstante? Gibt es ein Gen, das uns dazu verurteilt, an den roten Weihnachtsmann zu glauben, der pausbäckig Geschenke verteilt, wenn man ihn unterstützt?"

5 Kommentare:

Karl Kon Rad Korea Nder hat gesagt…

Was du vergisst zu erwähnen ist, das man nur im Kapitalismus durch "zündende Ideen" zu soviel Geld kommen kann... (und durch die dummheit derer, die dein Produkt dann kaufen..)

Es geht auch nicht darum privaten Leuten ihren Reichtum wegzunehmen, und den Armen zu geben, es geht darum Grundlegend den Umgang mit Geld und mit Reichtum/Armut zu verändern.

Es geht auch um die Ungleichheit zwischen Arm und Reich (siehe Paris Hilton im Knast... Sonderbehandlung durch Klassenunterschied)

Und im Endeffekt gehts dann darum den letzten großen Unterschied innerhalb der Menschheit zu beseitigen... und zwar die "Klasse"...

Dies bedeutet aber natürlich verzicht auf Reichtum, und damit kommt vorallem die westliche Welt und ihr Großkapital nicht klar...
Dabei hätten die nichtmal groß Opfer zu bringen...

Wiegesagt, das Problem liegt an der Prägung unserer Gesellschaften die nur auf Profit und Profitmaximierung ausgelegt ist...

Aversion hat gesagt…

Wenn die anderen so dumm sind und mein Produkt kaufen, sind sie selbstschuld.
Hat es der kreative kluge Kopf nicht verdient, etwas vom Kuchen abzuhaben?
Hat nicht jeder die Chance auf eine "zündende Idee"?
Ist es Dummheit, sich ein Auto zu kaufen um mobil zu sein?
Ist es Dummheit, sich Milch im Supermarkt / Discounter zu kaufen?
Ist es Dummheit sich eine Glühbirne bei Opi zu kaufen, um im Dunkeln zu sehen?
Ist es Dummheit, sich Asperintabletten zu kaufen, wenn man Kopfweh hat?
Ist es Dummheit ASS als Alternative auf den Markt zu bringen?
Ist es überhaupt Dummheit etwas nützliches sich zu kaufen, es zu konsumieren?

Sollen wir alles verschenken, was wir erfinden?
Sollten wir Cola nun verbieten, weil Menschen es gerne konsumieren?
Sollten wir FastFood verbieten, weil Menschen gerne und vor allem freiwillig dort hin gehen, sich die Freiheit (!) nehmen, dort etwas zu essen?

Ist der soziale Unterschied in anderen Ländern nicht viel krasser als bei uns (bspw. in China)? Wenn euch alle Menschen gleich viel wert sind, sollte für euch der Arbeiter in Nordkorea, in China oder in Kambodscha oder wo auch immer die gleiche Priorität haben als die Arbeiter im Westen, oder gar noch mehr, da es ihnen wesentlich schlechter geht und sie Hilfe nötiger haben.

Karl Kon Rad Korea Nder hat gesagt…

"Wenn euch alle Menschen gleich viel wert sind, sollte für euch der Arbeiter in Nordkorea, in China oder in Kambodscha oder wo auch immer die gleiche Priorität haben als die Arbeiter im Westen, oder gar noch mehr, da es ihnen wesentlich schlechter geht und sie Hilfe nötiger haben."

Richtig, deswegen ist Sozialismus auch immer eine Internationale angelegenheit...

Desweiteren verbinde ich "konsumieren" nicht mit dem Konsum lebensnotwichtiger Grundnahrungsmittel oder technischen Geräten, die jeder braucht...

Der "Jamba"-Erfinder verdient auch unsummen an Geld, welches von Idioten kommt, die sich diesen Schrott kaufen... -.- Findest du das auch gerechtfertigt?
Im Prinzip sind eben die Leute dran schuld, die sowas kaufen und der Typ lacht sich schief.

Ein weiteres Problem ist, dass im Kapitalismus immer Profit an oberster Stelle steht. Qualität gibt es nur, weil die Leute sonst nicht kaufen würden --> Kein Profit.

Würden die Leute aber auch "schlechte" Dinge kaufen (siehe Jamba) würde sich ein Unternehmen auch keine Mühe mehr geben qualitativ hochwertige Dinge zu produzieren...

Wenn Schuhe für 100€ nach einmal tragen also kaputt gingen, aber die Leute brav weiterkaufen, würden die Unternehmen so weiter machen...

Daran sieht man das der "nutzen" des Kapitalismus für die Gesellschaft nur solange herrscht, wie wir Qualität fordern. (Was wir in vielen Bereichen einfach nicht tun, wobei das in anderen Ländern noch sehr viel schlimmer ist)

Aversion hat gesagt…

Nehmen wir mal an 100€ Schuhe gehen nach einem Monat tragen kaputt und alle Leute kaufen dennoch die Schuhe.
Dann liegt aber ein Monopol vor. Im Kapitalismus muss eine freie Marktwirtschaft als notwendige Vorrausetzung gelten. Also denkt sich ein anderer Schuhverkäufer , machen wir Schuhe die 2 Monate halten für 110€. Dann fangen die Leute an zu verstehen und kaufen nur noch die Schuhe für 110€ die zwei Monate halten. Dann kommt wieder ein anderer Schuhverkäufer und macht seine Schuhe wieder länger haltbar... usw.

Dadurch steigert sich die Qualität kontinuierlich bis es eben zu einem Monopol kommt, welches aber durch eine soziale Marktwirtschaft verhindert wird bzw. sollte.

Und wenn solche Kiddies so blöd sind und sich Klingeltöne laden, sind sie selber schuld und der Jambaerfinder war einfach intelligent genug. Warum sollte er nicht dafür belohnt werden?

Wenn du dich dumm auf die Straße setzt und Steine verkaufst und behauptest sie hätten heilende Wirkung, wird sie auch keiner kaufen, weil die Menschen nicht so dumm sind. Dadurch dass wir in einer freien Gesellschaft leben können sie sich informieren und feststellen, dass Steine sicherlich keine heilende Wirkung haben. Kauft sie dennoch jemand, ist er selbst schuld. Er hätte sie vorab informieren können.

Aber natürlich hast du recht. Wir Verbraucher müssen Qualität fordern.

Karl Kon Rad Korea Nder hat gesagt…

Wobei in allen größeren wirtschaftlichen Bereichen Quasi-Monopole vorhanden sind.

Sportartikel (Addidas, Nike, welche ja zusammen verschiedene Verträge abschließen)

Im Bereich der Technik die Großen verbünde aus z.B Sony, Toshiba, etc [weiß ich jetzt nicht ganz genau, müsst ich nachschauen]

Jedenfalls zerstört der Kapitalismus kleinere und mittelständische Betriebe und "fördert" indirekt die riesigen Konzerne, die das Wachstum im Prinzip garnicht nötig hätten (wenn sie sich irgendwann mal mit Geldsummen zufrieden geben würde, die eh kein Mensch in seiner Lebzeit ausgeben könnte).

Genauso mit Rewe und anderen Handelsgruppen (Metro)...

Saturn kann sich vielleicht leisten bis 22.00 Uhr geöffnet zu haben, der kleine Elektrofamilienbetrieb eben nicht, wodurch der komplette Mittelstand und/oder die Kleinunternehmer automatisch immer weiter sinken da sie einfach nicht mit Multikonzernen mithalten können. (Warum ist ja logisch... Preiskampf, etc)

Oder viel einfacher formuliert: Multikonzern X kann auch ohne die Filiale in Stadt Z überleben, während Familienbetrieb Y eben nur einen Betrieb in Z hat, und durch die Ansiedlung von X pleite gehen wird.

Aber Familienbetrieb Y steht eben mitten "im Volk", hat "persönlichen" Charakter und wird deswegen dafür sorgen, dass sich Leute mit dem Betrieb solidarisieren. Sowas führt unter anderem zu einem Linksruck...
(was natürlich zu gegrüßen ist)