27.09.2007

Wenn Krieg sich verbreitet...

"Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner [verhindert ihn]. Dann kommt der Krieg zu Dir!"

Sie halten den Spruch für schwachsinnig?

Ist er aber nicht. Denn das Böse existiert und solang das Guten es nicht aufhält, expandiert es weiter.
Dieses folgende Beispiel beweist, dass Krieg sich verbreitet wie eine ansteckende Krankheit. Krieg hat keine Grenze. Und wenn man ihn nicht aufhält, dann verbreitet er sich weiter.

So hat der Krieg / Völkermord nicht an den Grenzen des Sudan halt gemacht. Zuerst griff er ins benachbarte Tschad über und dann auch langsam in den Norden der Zentralafrikanische Republik. Nach Human Rights Angaben wurden bereits hunderttausende vertrieben und hunderte getötet.

Die dortige Gula-Rebellen oder UFDR ("Union des forces Démocratiques et du Rassemblement en République Centrafricain") waren anfangs mit dem derzeitigen Präsident François Bozizé der Zentralafrikanischen Republik befreundet, sind nun aber unter der Führung von Wildhütern. Sie hatten bereits 4 Städte besetzt als 2006 unter französischer Militärhilfe diese wieder zurückerobert werden konnten. Ihnen werden schwere Menschenrechtsverletztungen vorgeworfen, wie Massenhinrichtungen, rechtwidrige Tötungen, wahllose Angriffe auf Zivilisten und Plünderungen. Neben der Regierung des Tschad beschuldigt auch die Regierung der Zentralafrikanische Republik Khartum, die Gula-Rebellen zu unterstützen, da diese von Darfur aus operieren sollen.

Spannung gab es schon immer zwischen den muslimischen Gala und den christlichen Stämmen wie die Yulu. Die Yulu sind auch im Süden des Sudan beheimatet, haben dort aber den Islam angenommen. Dennoch vermutet man, dass die Yulu mit der Hilfe von Regierungstruppen Galaangehörige vertreiben und deren Dörfer in Brand stecken. Den Regierungstruppen werden ebenfalls schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Sie sollen unter anderem 11.000 Häuser zerstört haben und damit über 102.000 Menschen vertrieben haben.

Es gibt des Weiteren noch eine weitere, aber weniger bedeutende Rebellengruppe, namens "Armée Populaire pour la Restauration de la République et la Démocratie" (APRD), bestehend aus etwa 1000 Mann. Hierbei handelt es sich um die Privatarmee des ehemligen Präsidenten Ange-Félix Patassé und aus Dorfmilizen, welche im Nordosten des Landes beheimatet sind. Wegen deren schlechten Ausrüstung nimmt man an, dass sie (noch) nicht von ausländischen Kräften unterstützt werden oder gar wahrgenommen wurden.
Ihr werden Viehdiebstahl, Entführung und die Erhebung von "Kriegssteuern" vorgeworfen. Die Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht die Zaraguinas, eine Gruppe, operierend aus dem Tschad, aufzuhalten. Dieser wird Kindsentführungen und Lösegelderpressungen vorgeworfen.

Vor allem in Afrika sind Spannung verschiedener Ethnien und Stämme eh schon vorhanden, welche durch die willkürliche Ziehung von Grenzen noch weiter verstärkt wurden. Doch durch einen Krieg werden diese noch viel extremer vergrößert. Die Kluft für den Dialog rückt durch ihn in weite Ferne.

An diesem eher global noch wenig bedeutenden Konflikt sieht man zum Einem die Komplexität, welche Konflikte, speziell in Afrika, mit sich bringem und zum Anderen auch, dass Konflikte nicht begrenzt sind. Der Völkermord in Darfur bringt die ganze Region ins Schwanken. Niemand wollte ihn anfangs wahr haben. Und so hat er sich wie eine ansteckende Krankheit langsam in der Region verbreitet und immer neue Opfer gefunden. Und er wird es auch weiter - bis ihn jemand aufhält oder bis ihm die Opfer ausgehen.

Bild Wikipedia
Telepolis - Ansteckender Krieg

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