26.08.2008

Atomare Abrüstung? Was? Wo?

Die nordkoreanische Führung hat sich nun doch - wie war es auch anders zu erwarten - dazu entschlossen ihr Atomprogramm nicht einzustellen und wieder aufzunehmen. Als Grund wird angeben, dass Nordkorea von den USA immer noch auf der Liste der terrorunterstützender Staaten steht. Dabei versprach doch jene USA sie von der Liste zu nehmen, jedoch nur unter der Vorraussetzung das Nordkorea sein Atomprogramm vollständig offenlegt, was definitiv nicht passiert ist. Amerika lässt sich eben nicht so leicht verarschen.

Daher soll also nun der gratis abgerissene völlig veraltete Kühlturm in Yongbyon, für den USA 2,5 Millionen US-Dollar bezahlt haben, wieder neuaufgebaut werden. Bereits seit dem 14. August sei mit dem Stopp der atomaren Abrüstung begonnen wurden. Die Abrüstungsvereinbarung enthielt im Übrigen kein Sterbenswörtchen über Urananreicherung, weshalb es Realitätsverweigerung ist über eine Abrüstung zu reden, solang Nordkorea weiterhin Uranforschung betreiben kann und dies tut (Siehe Belohnung für die Bombe oder Blumen für Kim Jong Il).

Was hatten sich beide Seiten, sowohl die amerikanische als auch die nordkoreanische, nur gedacht? Es wäre zu schön gewesen, dass Nordkorea sein Atomprogramm komplett offenlegt und seine Plutonium- und Urananreicherung beendet. Dass wussten sowohl die USA, welche vorerst nur auf das Plutonium fixiert waren, um überhaupt einen Erfolg gegen Ende der Amtszeit Bushs verbuchen zu können, als auch Nordkorea, dass unter seiner korrupten und irren Führung niemals sein Atomprogramm aufgeben wird. Ebenso war von Anfang an klar, dass wenn dieser Schritt nicht erfolgen würde, Nordkorea weiterhin auf der Schurkenstaatenliste bleibt.

Mit der weniger erfolgreichen Zündung der Atombombe im Oktober 2006 konnte Nordkorea jedoch der Welt das Fürchten lehren und sich somit vor einer möglichen amerikanischen Intervention schützen, denn wer die Atombombe hat, der braucht sich nicht mehr zu fürchten. Seitdem sitzt Nordkorea am längeren Hebel... noch und dient als gutes Vorbild für weitere Schurkenstaaten, welche ebenfalls nach der Atombombe streben.

Und währenddessen hungert ein großer Teil der Bevölkerung... naja, vielleicht hilft die neuste nordkoreanische Erfindung da weiter: Die "Anti-Hunger-Nudel"

Die Situation in Nordkorea ist dementsprechend fataler als man denkt. Eine Führung, die sich einen Dreck um das eigene Volk schert und lieber elitär in Luxus lebt, Atombomben baut, die fünftgrößte Armee der Welt unter sich hat und sich schon auf den 60. Jahrestag im September freut, ein Volk, welches hungert, in Lagern vor sich hinvegetiert und dem indoktriniert wird, dass jederzeit ein feindlicher Angriff erfolgen könnte, ein Atomprogramm, dass kaum zu stoppen scheint, eine DMZ, in der sich über eine Millionen Minen befinden sollen und mehr als eine halbe Millionen südkoreanische Soldaten über einer Millionen nordkoreanischer Soldaten gegenüber stehen, und eine Welt die dem allem mit Ohnmacht und Appeasement begegnet, während Tag für Tag Menschen verhungern, gefoltert und hingerichtet werden. Das ist Nordkorea...

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