30.01.2009

Was zum Teufel macht Nordkorea und wo ist Obama?!

Was verdammt nochmal ist zur Zeit in Nordkorea los? Mal trifft sich Kim Jong Il mit einem chinesischen Politiker, dann taucht sein Sohn und möglicher Nachfolger auf und nun kündigt Nordkorea alle Abkommen mit Südkorea auf, wohl um auch einige Geschenke vom neuen US-Präsident Obama zu erpressen... ehm erhalten und eventuell von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken, die sich nach dem "Verschwinden" des geliebten Führers eingestellt haben. Auf jeden Fall typisch Nordkorea. Verträge werden unterzeichnet, dann als "nichtig" erklärt, dann bekommt man ein paar Geschenke, sagt der Vertrag habe wieder Gültigkeit, dann wartet man ein wenig und erklärt einen anderen Vertrag für "nichtig" und so weiter. Immer dieselbe erpresserische Prozedur.

Diesmal wird das Ganze wie folgt begründet:

Wegen der "feindlichen Politik" des Südens wurden alle Annäherungsabkommen mit dem südlichen Nachbarn "für nichtig" erklärt.
"Alle vereinbarten Punkte bezüglich das Ende der politischen und militärischen Konfrontation zwischen dem Norden und dem Süden werden für nichtig erklärt." Annulliert werde auch "das Abkommen über Versöhnung, Nicht-Aggression, Zusammenarbeit und Austausch sowie die im Annex enthaltenen Punkte zur Militärgrenze in der westlichen See"

Welche Abkommen konkret gemeint sind, wird nicht ganz klar. Eventuell sind damit auch Teile des Basic Agreement und der Joint Declaration gemeint, jedoch sollte dies irrelevant sein, da sich Nordkorea sowieso nicht an die Abmachungen hält. Ob das nun offiziell aufgekündigt wird oder nicht, sollte daher unwichtig sein. Nordkorea macht eh was es will und lässt sich mit Papieren und Worten nicht kontrollieren.

Die staatlich-nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtet weiter:
"Die Konfrontation zwischen dem Norden und dem Süden im politischen und militärischen Bereich ist so extrem geworden, dass die innerkoreanischen Beziehungen an den Rand eines Krieges gedrängt wurden."

So seien die Beziehung zu Südkorea so schlecht, "dass es keine Möglichkeit mehr gibt, sie zu verbessern und auch keine Hoffnung, sie wieder in die richtige Bahn zu bringen".


Trotz der hetzerischen Worte des Nordens weiß man nie so recht, was man von den nordkoreanischen "Aktionen" halten soll. Man kann sie belächeln und ebenfalls als "nichtig" und reine Provokation abtun, aber man sollte auch niemals vergessen, dass über die innenpolitsche Lage in Nordkorea große Unklarheit herrscht. Wer weiß, welche Pläne das neue / alte Regime in Pjöngjang im Moment schmiedet. Manchmal kommt bei mir die Vermutung auf, Kim Jong-Il und ein paar seiner engsten Vertrauten sitzen in gemütlicher Runde mit einigen Prostituierten und viel Alkohol, eingehüllt von Zigarrenrauch, amüsieren sich, schmieden betrunken skurrile Welteroberungspläne (so wie diesen, der mir gar nicht so weit hergeholt erscheint) und wie sie den Süden mal wieder ein wenig Angst machen können, um sich finanzielle Unterstützung zu erpressen. Möglich scheint bei solchen Irren wirklich leider alles - ganz zu schweigen davon, wenn Kim Jong-Il längst keine Macht mehr besitzt und irgendein unbekannter, manischer General regiert.
Da frägt man sich logischerweise, ob man die nordkoreanische Führung ernstnehmen sollte, aber spätestens im Angesicht dessen, dass irgendwer in Nordkorea Oberbefehlshaber von mehr als 1 Millionen Mann ist, ein oder zwei Atombomben unter sich hat und das eigene Volk erfolgreich unterdrückt und verhungern lässt, sollte man das.


DiePresse
JPost
BBC
OneFreeKorea

Update:
BBC - Uncertain future for fractious Koreas
But for the moment a return to dialogue and the heady days of handshakes across the border looks unlikely. Plenty of people, including the North of course, are ready to point the finger of blame at the South Korean president.
But for some of his conservative supporters, there is a sense of vindication. They have long argued that handshakes with North Korea mean nothing, and the optimism that it would change its ways was always misplaced.

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