27.10.2007

Islamofaschismus - Verteidigung eines Begriffs

Über die Feinde der Moderne - es sei denn es geht um Waffen - und den Begriff des Islamofaschismus - Von Christoph Hitchens
"Die offenkundigste Gemeinsamkeit ist diese: Beide Bewegungen basieren auf einem Kult mörderischer Gewalt, die den Tod und die Zerstörung feiert und den Geist verachtet. („Tod dem Intellekt! Es lebe der Tod!“ So hieß die griffige Losung Gonzalo Queipo de Llanos, eines Verbündeten des spanischen Diktators Franco.) Beide sind Feinde der Moderne (mit Ausnahme ihrer Waffen). Beide hegen eine verbitterte Nostalgie für vergangene Reiche und verlorenen Ruhm. Beide sind besessen von realen und imaginierten „Demütigungen“ und dürsten nach Rache. Beide sind mit dem Gift der antijüdischen Paranoia infiziert [...]. Beide neigen zum Führerkult und der ausschließlichen Betonung der Macht eines einzigen Buchs. Beide sind starke Anhänger der sexuellen Unterdrückung – besonders der Unterdrückung aller sexuellen „Abweichungen“ – und der damit einhergehenden Unterdrückung der Frau und Verachtung alles Weiblichen. Beide verachten die Kunst und Literatur als Symptome der Entartung und Dekadenz. Beide verbrennen Bücher und zerstören Museen und Kunstschätze."

Und auch die Verbindung zum Nationalismus lässt sich nicht leugnen:
"Was den Nationalstaat betrifft, so fordert al-Qaida, dass Länder wie Saudi-Arabien und der Irak aufgehen sollen in ein großes, wieder belebtes Kalifat – aber finden wir nicht hier auch Berührungspunkte mit Hitlers großdeutscher Wahnidee oder mit Mussolinis Fantasie eines wieder belebten Römischen Reichs?"

Folgerung:
"All dies scheint mir zu bestätigen, dass die Verwendung des Begriffs „Islamofaschismus“ korrekt ist – und dass der Dschihadismus eine mit dem Faschismus vergleichbare Bedrohung der Zivilisation und ihrer Werte darstellt. Es gibt eine weitere Ähnlichkeit, die in gewisser Weise ermutigend ist."

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