07.02.2010

Nordkorea: Robert Park ist frei, vereinzelte Aufstände und Kims Freudengruppe

Die gute Nachricht vorweg: Robert Park, der amerikanische Nordkoreaaktivist, welcher am 1. Weihnachtsfeiertag in Nordkorea festgenommen wurde, ist freigelassen wurden. Inzwischen sei er bereits in Los Angeles angekommen. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KNCA berichtet, "das relevante Organ der DVRK" habe Park verziehen. Dieser habe seine Fehler erkannt und seine Meinung über Nordkorea revidiert. Auszüge eines angeblichen Interviews, das die neue "Meinung" Parks zeigt, sind auf der offiziellen Internetseite der KNCA zu lesen:
"What I have seen and heard in the DPRK convinced me that I misunderstood it. So I seriously repented of the wrong I committed, taken in by the West's false propaganda.
I would not have committed such crime if I had known that the DPRK respects the rights of all the people and guarantees their freedom and they enjoy a happy and stable life."

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Park dies wirklich gesagt hat. Das Interview klingt so überzogen und preisend auf den nordkoreanischen Staat, dass es unmöglich ist, dass es Parks Meinung wiederspiegelt. Daher gilt es auf eine erste persönliche Stellungnahme Parks zu warten, indem er hoffentlich alle Unklarheiten klärt.
Mit Parks Freilassung falsifiziert sich im Übrigen der Bericht, wonach Park von nordkoreanischen Wachen beinahe zu Tode geprügelt wurden wäre. Äußerlich scheint er keine Folter über sich hat ergehen lassen müssen. Dennoch wirkt Park - wie im folgenden Video von AP zu sehen ist - bleich, leer und innerlich sehr gezeichnet:
Mehr zur Freilassung bei: OneFreeKorea / NordkoreaInfo


Dass Kim Jong-Il, der geliebte Führer ein Leben in Luxus führt, während sein Volk verhungert und in Konzentrationslagern dahin stribt, steht außer Frage. Nun ist erstmals ein Interview im Internet zugänglich (via OneFreeKorea), in welchem Mi-hyang, eine Frau, die einst zu Kims persönlicher "Freudengruppe" gehörte, über die Erlebnisse mit dem geliebten Führer berichtet. Die "Freudengruppe" besteht aus jungen Frauen, die jünger als 25 Jahre und nicht größer als 165cm sind. Diese müssen den Führer und andere Eliten Nordkoreas mit Massagen, Unterhaltung, Gesang und sexuelle Dienste versorgen. Angeblich arbeiten bis zu 2000 Frauen in Nordkorea in solchen staatlich-organisierten "Freudengruppen". Mi-hyang wurde mit 15 Jahren ausgewählt und hatte ein sechsmonatiges Training zu absolvieren. Nach ihren Aussagen nach, wurde der Führer sentimental, wenn er getrunken habe. Manchmal habe er sogar geweint. Gegenüber ihr und den anderen Frauen verhielt er sich rücksichtsvoll und besonnen.


In der Folge der Währungsreform kam es in den vergangenen Wochen erneut zu Protesten in Nordkorea: DailyNK - Fighting in the Streets. Inzwischen wurden für 100 Produkte feste Preise vorgeschrieben. Die Waren jener Händler, die sich nicht an die vorgegebenen Preise halten, werden konfisziert. Hier mehr.

Artikel der Woche bezüglich Nordkorea:

Und hier noch einige Bilder aus dem winterlichen Pjöngjang.

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