29.01.2014

Warum gibt es Wahlen in Nordkorea?

Tobias, der Author von NordkoreaInfo, hat sich gefragt welches Interesse das nordkoreanische Regime an Parlamentswahlen hat. Schließlich hat man nur die Wahl zwischen einem Kandidaten, der von der Führung vorgegeben ist und eine Box, in die ein entsprechendes Kreuz muss. Nun lieferte er als Nachtrag ein Artikel des New Focus International:


Laut diesem Artikel gehe es nicht (nur) um politische Legitimation oder ähnliches. Nein, es handele sich bei den Wahlen um eine Art "Volkszählung". Da jeder Bürger die Pflicht hat wählen zu gehen, kann das Regime den Wahltag perfekt nutzen um Informationen zu sammeln und Dissidenten/"Desserteure" ausfindig zu machen. Jeder hat schließlich in seinem Wohnort zu seien. Wer nicht wählt, der wird möglicherweise nach China oder Südkorea geflohen sein. Dafür muss dann die in Nordkorea gebliebene Familie büßen. 
There is much more to this election, which takes place once every five years, than politics or propaganda: it is the occasion on which the North Korean state conducts a comprehensive crackdown on missing individuals.

Freedom Drop: Der Plan eines Nuklearschlages gegen Nordkorea

Im Jahre 1968 in den Wirren des Vietnamkrieg wurde das Spionageschiff USS Pueblo in internationalen Gewässern von der nordkoreanischen Marine gekapert. Ein Besatzungsmitglied wurde dabei getötet. Da die USS Pueblo über wichtige Daten und Entschlüsselungsausürstung verfügte, war die Kaperung für die US-Regierung ein "Geheimdienstalbtraum". Dank diplomatischer Anstrengungen wurde die übrige 82-köpfige Besatzung nach Folterungen und Misshandlungen ein Jahr später freigelassen, das Schiff jedoch befindet sich bis heute in Nordkorea. Dort liegt es in Pjöngjang vor Anker, als Museumsschiff.  

Neue, freigegebene Dokumente enthüllen nun die damaligen militärischen Notfallpläne unter Präsident Lyndon Johnson als Antwort auf die Kaperung und eine mögliche bevorstehende nordkoreanische Invasion. Neben Luftschlägen und einer Seeblockade sah ein Plan, der sogenannte Freedom Drop, gezielte Nuklearschläge gegen Nordkorea vor. Vermutlich auch um eine mögliche russische oder chinesische Intervention abzuschrecken. 

Die Dokumente wurden von Jack Cheevers bei der Recherche zu seinem Buch The Act of War entdeckt. 

Die USA als Gewinner des syrischen Bürgerkrieges

Ich bin schon einmal vor einiger Zeit über die These gestürzt, dass der syrische Bürgerkrieg im amerikanischen Interesse sei. Hier ein aktueller Artikel dazu bei The National Interest:

The most significant way the U.S. has benefitted from the Syrian civil war is by seeing its regional and global adversaries undermined by the conflict. Just as the U.S. has been the primary external benefactor of the Syrian civil war, no third party has been a bigger loser in Syria than Iran.

Der syrischer Bürgerkrieg schwäche nicht nur das Assad-Regime, den Iran und die Hisbollah, sondern auch islamofaschistische Gruppierungen sowie China, dessen Rohstoffinteressen im Irak durch den Konflikt bedroht seien. Ferner lenke der Konflikt von inneren Angelegenheiten in US-verbündeten Staaten in der Region ab und trage vermutlich dazu bei, dass dort aus Angst vor einem Bürgerkrieg vorerst keine Proteste aufkeimen. Als letzten Punkt, warum der syrische Bürgerkrieg im strategischen Interesse der US-Außenpolitik liege, nennt der Autor den Abbau/Abtransport der syrischen Chemiewaffenbestände. 

Die Gefahren einer solchen Strategie liegen auf der Hand: Es besteht eine große Gefahr, dass der Bürgerkrieg sich ausbreitet und Anrainerstaaten mit sich in den Abgrund reißt. Dass die USA den syrischen Bürgerkrieg aktiv am Leben halten, wage ich zu bezweifeln. Aber nichts tun und die zögerliche Unterstützung der Rebellen, tat ihr übriges, um den Konflikt in die Länge zu ziehen. 

27.01.2014

Geteilte Ukraine

"What we are seeing in Ukraine today is not a political crisis, or an East-West divide, but the collapse of the model of Ukrainian statehood that's existed since the end of the USSR," Fyodor Lukyanov, a widely cited Russian foreign policy commentator, told the Christian Science Monitor.

360° Panoramaaufnahmen aus Nordkorea

26.01.2014

Fünf Punkte wie man erkennt, dass eine Geschichte über Nordkorea Quatsch ist

(1) If the story sounds like bullsh*t and doesn’t cite a credible source, it’s probably bullsh*t. 

(2) If the story is sourced to someone who’s still inside Kim Jong Un’s court, then it’s probably bullsh*t. 

(3) If the story alleges a fact that’s susceptible to verification, yet can’t be verified, then it’s probably bullsh*it. 

(4) If the story sounds like bullsh*t and reeks of disinformation, it’s probably bullsh*t. 

(5) If the story forecasts some major liberalizing policy change, is sourced exclusively to North Korean government sources, doesn’t fit with other known facts, and is related by a reporter/commentator who desperately wants to believe it, it’s probably bullsh*t.

Aktuelles Beispiel: Ein Nordkoreaner sei erfolgreich auf der Sonne (!) gelandet.

24.01.2014

Die Rolle der Gene

Ein Forscherteam um den Soziologen Eric Lacourse von der Université de Montréal hat in Zusammenarbeit mit dem CHU Sainte-Justine Hospital mehrere Jahre lang das Verhalten von 667 ein- und zweieiigen Zwillingspaaren ausgewertet und dabei festgestellt, dass körperlich gezeigte Aggression nicht nur von der Umwelt, sondern in stärkerem Ausmaß von den genetischen Prädispositionen eines Kindes abhängt.

Der Versuch eines Interview mit den Autonomen der Roten Flora in Hamburg

ZEIT: Womit verdient ihr euer Geld? 
Klaus: ... 
ZEIT: Habt ihr Jobs? 
Lotta:(lacht) Natürlich! 
ZEIT: Ein Bankkonto? 
Lotta: ... 
ZEIT: Bei der Sparkasse? 
Klaus: ...

22.01.2014

Geschwärzte Schweine

Die heutige Ausgabe der International New York Times sah in Malaysia ein wenig anders aus. Die Gesichter von mehreren Schweinen auf der Titelseite wurden geschwärzt - um keine religiösen Gefühle zu verletzen. Auch ein Schwein innerhalb der Zeitung wurde geschwärzt. Die Bilder sind sehr amüsant wie ich finde. 

Business Insider - Malaysian Printer Blacks Out Faces Of Pigs On The Cover Of The New York Times

21.01.2014

The Act of Killing

Ich habe eben Joshua Oppenheimer's The Act of Killing angeschaut und ich bin der Ansicht ich habe bisher noch nie so eine verstörende Dokumentation gesehen. 

Die Dokumentation handelt vom Massaker in Indonesien in 1965-1966. Damals ermordeten Paramilitärs und die indonesische Armee mehr als eine Millionen Kommunisten und chinesischstämmige Indonesier. Für die Dokumentation filmte Oppenheimer mutmaßliche Massenmörder bei der Produktion eines Filmes, der ihr Morden darstellen sollten. Massenmörder, die sich selbst und ihre Opfer spielen. Voller Stolz erzählen sie über ihre Morde, die Tötungstechniken und Vergewaltigungen. Mit strafrechtlichen Konsequenz musste bisher keiner von ihnen rechnen. Sie alle sind Mitglieder einer mächtigen Paramilitär, befreundet mit ranghohen indonesischen Politikern, und lokale Helden in ihren Gemeinde, da sie Indonesien von den Kommunisten gesäubert haben. 

Eine unfassbare, schockierende Dokumentation. Oft hatte ich den Eindruck, diese Dokumenation muss fiktional sein. Aber nein, das ist sie nicht. 
"One of the extraordinary things about documentary is that you get to continually reinvent the form, reinvent what it means to make a documentary—and Oppenheimer did just that. He identified several of the killers from 1965 and convinced them to make a movie about the killings. But the film is even weirder than that. Oppenheimer convinced these killers to act in a movie about the making of a movie about the killings. There would be re-enactments of the murders by the actual perpetrators. There would be singing, and there would be dancing. A perverted hall of mirrors." - Slate



19.01.2014

BBC - Leben als südkoreanischer Grenzsoldat

USA

Hinter deinem Lächeln, deiner Fröhlichkeit und dem abgeschliffenen Klang deiner Sprache verbirgt sich auch eine Portion Erbarmungslosigkeit. Du weißt ganz genau, dass es deine Freiheit, deine Schönheit, deine Einmaligkeit nicht umsonst gibt.
Es muss hart dafür gekämpft werden. Und das macht dich oft hart und ungerecht. Aber das weißt du ja selber. Und so wie es aussieht, bist du in der Lage, dich immer wieder zu verändern, zu wachsen und zu verbessern. Das mag ich an dir. Und lass dich bitte nicht von uns ewigen Besserwissern aus dem alten Europa durcheinanderbringen. Am Ende musst du uns wahrscheinlich wieder aus irgendeiner Patsche helfen.

The Secret State of North Korea

Vergangenen Dienstag strahlte der öffentliche US-Sender PBS in seiner Frontline-Reihe eine Dokumentation über Nordkorea aus:

FRONTLINE shines a light on the hidden world of the North Korean people, drawing on undercover footage from inside the country as well as interviews with defectors who are trying to chisel away at the regime’s influence.

Einige Aufnahmen sind bereits altbekannt, aber es finden sich auch neue, unfassbare Bilder. Leider ist der Stream nur über US-Adressen abrufbar, aber dafür gibt es selbstverständlich Lösungen ...

Mehr Dokumentation über Nordkorea sind hier aufgelistet.

16.01.2014

Drohne gut, alles gut!

Die größten Einsatzbereiche für Drohnen liegen nicht in den schwer zugänglichen Gebirgen am Hindukusch, sondern direkt vor unserer Haustüre: in der Landwirtschaft.

13.01.2014

Außerirdische Nazis kontrollieren die USA!

So zumindest verkündigte es die semie-offizielle iranische Nachrichtenagentur FarsNews am gestrigen Tage:

TEHRAN (FNA)- Former National Security Agency (NSA) contractor Edward Snowden revealed documents providing incontrovertible proof that an alien/extraterrestrial intelligence agenda is driving US domestic and international policy, and has been doing so since at least 1945, some media reports said.

Amüsante Bettgeschichte zum Schlafen gehen. Bei Foreign Policy finden sich einige Hintergrundinformationen zu dieser Verschwörungstheorie von der ganz feinen Sorte. 

10.01.2014

Lesehinweis: Gentechnisch veränderte Organismen und wie sie auf Hawai'i ohne wissenschaftlich Gründe verboten wurden

From the moment the bill to ban genetically engineered crops on the island of Hawaii was introduced in May 2013, it garnered more vocal support than any the County Council here had ever considered, even the perennially popular bids to decriminalize marijuana.

Real-Life House of Cards


If you don't want your fellow citizens to be used as human pawns in the debased game of power politics, then work to limit the amount of latitude politicians can have over our lives.

09.01.2014

Why drugs are expensive: It’s the science, stupid.

Often you will hear people talking about why drugs are expensive: it’s the greedy pharmaceutical companies, the patent system, the government, capitalism itself. All these factors contribute to increasing the price of a drug, but one very important factor often gets entirely overlooked: Drugs are expensive because the science of drug discovery is hard. And it’s just getting harder. In fact purely on a scientific level, taking a drug all the way from initial discovery to market is considered harder than putting a man on the moon, and there’s more than a shred of truth to this contention.

08.01.2014

Dennis Rodman dreht bei CNN durch und singt Kim Jong Un ein Ständchen

Eigentlich wollte ich nicht jedes Mal darüber schreiben, wenn der ehemalige NBA-Spieler Dennis Rodman in Nordkorea dem geliebten Führer Kim Jong-Un die Hand küsst. Aber sein Auftritt zu Kims 31sten Geburtstag und jener bei CNN ist mehr als bizarr. Hier zwei Videos:





Rodman hat nicht ernsthaft Kim Jong Un ein Ständchen gesungen? Einem Tyrannen, der sein eigenes Volk unterdrückt und in Gulaqs sperrt?! Der Mann hat ernsthafte Probleme. Soll er doch nordkoreanischer Staatsbürger werden, wenn er Nordkorea so toll findet.  Unfassbar. Bei Welt Online liest man derweil, dass alle NBA-Star (sechs an der Zahl), die mit Rodman nach Nordkorea gereist seien, unter Geldmangel leiden würden.

Aber eventuell sind wir Rodman bald los, denn unter Executive Order 13,551 ist es US-Bürgern verboten Luxusgütern nach Nordkorea einzuführen. Und Rodman wird sicher ein paar feine Geschenke ("several hundred dollars’ worth of Irish Jameson whiskey [...] European crystal, an Italian suit for him, and Italian clothing, a fur coat, and an English Mulberry handbag for her (Kim’s wife, Ri Sol-ju)") für seinen geliebten Freund und dessen Gemahlin mit sich geführt haben.

Kenneth Bae befindet sich noch immer in nordkoreanischer Geiselhaft. Seine Familie zeigte sich schockiert über Rodmans Auftritt.

Rodman ist im Übrigen nicht der einzige "Promi", der in Nordkorea unterwegs war. Zwei aufstrebende Rapper aus D.C. haben ihr Musikvideo in Nordkorea gedreht, finanziert mittels Crowdfunding.
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Rachsüchtige Politiker

Gestern hatte ich mich bei meinem Artikel zu House of Cards gefragt, ob Politiker tatsächlich von persönlicher Rache getrieben sind. Heute dann macht mich der New York Times News Alert auf Folgendes aufmerksam:

A series of newly obtained emails and text messages shows that Gov. Chris Christie’s office was closely involved with lane closings on the New Jersey side of the George Washington Bridge in September, and that officials closed the lanes as retribution against the Democratic mayor whose town was gridlocked as a result.

[...]

During the campaign, as Mr. Christie and his associates leaned on Democratic local officials for endorsements, many mayors whispered that they feared the governor would withhold money or favor if they did not go along. Even Republican lawmakers who have supported Mr. Christie tell stories of being punished when he perceived them as not supporting him enough.

Soviel zum Thema.

Lesehinweis: Syrische Islamisten unter Druck

By Tuesday, the group, the Islamic State of Iraq and Syria, appeared increasingly desperate, with its fighters pushed out of some towns and turning to suicide bombings in a bid to hold on to pockets of Raqqah, the large north-central city that was its stronghold. 

[...]

For now, at least, a coalition of more-moderate Syrian rebels seems to hold the upper hand — a development that would come as a relief to Western governments that had become increasingly concerned about the gains made by the extremists.

07.01.2014

Serientipp: House of Cards

Die erste Staffel der amerikanischen Politthrillerserie "House of Cards" hat mich die letzten Tage ziemlich gefesselt. Von daher an alle Politinteressierten (aber auch an alle anderen) eine Empfehlung von mir für diese großartige Serie. David Fincher (Fight Club, Sieben) führte bei den ersten beiden Episoden der ersten Staffel Regie.

House of Cards basiert auf einer gleichnamigen BBC-Miniserie aus dem Jahre 1990. Der Demokrat und Kongressabgeordnete Francis Underwood, gespielt von Kevin Spacey, wird der Posten des Außenministers vom neuen US-Präsidenten versprochen. Doch dieser wird ihm letztendlich vorenthalten und Underwood soll als Majority Whip die anderen Abgeordneten im House of Representatives unter Kontrolle halten. Getrieben von Rache und Machtgier ist Underwood kein Vorgehen zu skrupellos um jene in den Abgrund zu treiben von denen er sich betrogen fühlt. Er manipuliert Journalisten, den Präsident, andere Abgeordnete und Lobbyisten. Keine Intrige scheint ihm zu wider. 
"Such a waste of talent. He chose money over power. In this town, a mistake nearly everyone makes. Money is the Mc-mansion in Sarasota that starts falling apart after 10 years. Power is the old stone building that stands for centuries. I cannot respect someone who doesn't see the difference." 
"You see, Freddy believes that if a fridge falls off a minivan, you better swerve out of its way. I believe it's the fridge's job to swerve out of mine."

"There is no solace above or below. Only us - small, solitary, striving, battling one another. I pray to myself, for myself."

Die Serie fällt besonders durch ein Stilmittel, dem Durchbrechen der vierten Wand auf, bei welcher sich Underwood direkt an den Zuschauer, meist mit sarkastischen Bemerkungen, wendet. Alles in allem eine äußerst spannende und hervorragend-inszenierte Serie. 

Die Serie zeigt deutlich, um was es in der Politik wirklich geht, nämlich um Macht. Ein guter Grund für einen schlanken und eingeschränkten Staat einzutreten, in welchen Politiker so wenig Macht wie möglich haben. Ich hoffe Politik in D.C. (oder auch in Berlin) läuft nicht so ab wie sie in House of Cards dargestellt wird: Persönliche Vendettas, Machtgier, Intrigen. Exemplarisch dafür ist wohl die Ausarbeitung einer Bildungsreform unter Underwoods Leitung. Der Inhalt ist nebensächlich, hauptsache die Bildungsreform wird vom Kongress abgesegnet und erhöht dadurch Underwoods Ansehen beim US-Präsidenten. 



Staffel 2 premiert auf Netflix am 14. Februar 2014.

Lesehinweis: Reisen nach Nordkorea

Obwohl ich Reisen nach Nordkorea ablehnend gegenüber stehe, möchte ich auf folgendes interessante Inteview bei NordkoreaInfo hinweisen. Dort findet sich ein Selbstinterview mit den Leuten hinter Nordkorea-Reise.de, einem neuen deutschsprachigen Nordkorea-Reiseanbieter.

Lesehinweis: Der Niedergang Frankreichs

And it’s a tragedy for such a historically rich country. As they say, the problem with the French is they have no word for entrepreneur. Where is the Richard Branson of France? Where is the Bill Gates?

[...]

I had friends who belonged to trade unions, which allowed them to take entire summers off and collect 55 percent unemployment pay. From the time he was an able-bodied 30-year-old, a cameraman friend worked five months a year and spent the remaining seven months collecting state subsidies from the comfort of his house in the south of France.

[...]

At the World Economic Forum each year at Davos, France is always noticeably underrepresented. Last year, one junior minister, Fleur Pellerin, came because, apparently, she is the only fluent English speaker in the government.

[...]

“France is dying a slow death. Socialism is killing it. It’s like a rich old family being unable to give up the servants. Think Downton Abbey.”

06.01.2014

Zerfleischten 120 hungrige Hunde Jang Song Thaek? - Wie die Medien auf einen satirischen Tweet hereinfielen

Nach der Hinrichtung Jang Song Thaeks, dem Onkel Kim Jong Uns, kamen "Gerüchte" auf, wonach Thaek von 120 Hunden verfleischt wurde. Das ist höchstwahrscheinlich/selbstverständlich Kokolores, oder auf neudeutsch, Bullshit. 

NordkoreaInfo geht ein wenig auf die Berichterstattung ein (siehe auch hier). Reuters berichtet nun, dass das Ganze vermutlich auf Satire zurückgeht.

Zuerst tauchte der Bericht bei der zweitgrößten chinesischen Microbloggingseite Tencent Weibo auf. Der dortige Tweet behaupte, Jang und fünf weitere seiner Vertrauten seien von Hunden getötet wurden.
Dies schnappte die Zeitung Wen Wei Po mit Sitz in Hong-Kong auf und verbreitete die Geschichte, Jang sei von Hunden zerfleischt wurden. Zwölf Tage später entdeckte die singapurische Straits Times den Artikel und verbreitete die Geschichte weiter. Schwupp, folgten amerikanische und europäische Medien. Beweise? Gab es keine bis auf den besagten Tweet.

Und dieser Tweet, so Trevor Powell, ein Softwareentwickler aus Chicago, in seinem Blog, stammt von einem chinesischen Satiriker namens Pyongyang Choi Seongho. Well done.

Also liebe Medien, nicht alles kopieren. Auch mal die Quellen überprüfen. 


Ein Bild sagt mehr als Worte



via alsharq

05.01.2014

Lesehinweis: Machtvakuum im Nahen Osten

"I think we are witnessing a turning point, and it could be one of the worst in all our history. The West is not there, and we are in the hands of two regional powers, the Saudis and Iranians, each of which is fanatical in its own way. I don’t see how they can reach any entente, any rational solution." — Elias Khoury, a Lebanese novelist and critic who lived through his own country’s 15-year civil war.

Islamofaschisten der Gruppe "Islamischer Staat im Irak und der Levante" haben die irakischen Städte Falludscha und Ramadi in der Provinz Anbar eingenommen, im Jahr 2013 kamen im Irak mehr Menschen bei Anschlägen ums Leben als 2008, im Libanon gehen Bomben hoch, und in Syrien nehmen die Islamisten mehr und mehr Gebiete ein. Rosige Aussichten für das Jahr 2014.

01.01.2014

Frohes neues Jahr 2014!

Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen ein frohes und erfolgreiches neues Jahr 2014! Leider sind meine Wünsche des letzten Jahres nicht in Erfüllung gegangen, daher bleibt diese Liste wohl in (leicht) abgeänderter Form bestehen ...



Nature - What to expect in 2014

Hier einige Ereignisse, die hoffentlich so oder so ähnlich 2014 erfolgen werden:
  • Der Assad-Clan wird gestürzt, Islamisten sind auch plötzlich keine mehr da
  • Die Islamische Republik Iran streicht das Islamisch aus dem Namen
  • Kim Jong Un kommt zu Sinnen, weist sich selbst ins Gulaq ein, Nordkorea wird reformiert
  • China stoppt seinen Expansionsdrang, die neue ostasiatische ADIZ wird zurückgenommen, die kommunistische Partei schafft nicht nur Straflager, sondern sich selbst ab, Inselstreitigkeiten mit Nachbarländern werden auf diplomatischen Wege beigelegt
  • In Russland stürzen Pussy Riot Putin während Sochi 2014
  • Alle Diktaturen brechen allmälich zusammen
  • Griechenland ist kein failed state mehr
  • Joseph Kony wird endlich geschnappt, Afrika ist gerettet... 
  • In Mali und der Zentralafrikanschen Republik ist endlich alles gut
  • In Ägypten fangen die Leute an liberale Bücher zu lesen, die Muslimbrüder werden wieder erlaubt, aber niemand will sie mehr wählen, einen ägyptischen Gottesstaat wird es nicht geben
  • Die Taliban tauschen ihre Waffen gegen Wasserpistolen ein, erstmals findet ein landesweiter wet-T-shirt Contest in Afghanistan statt 
  • Abbas erkennt Israel als Staat an, Israel erkennt Palästina als Staat an, Gaza wird an Ägypten verscherbelt. 
  • Die Vereinten Nationen reformieren sich selbst, alle nicht freiheitlich-demokratischen Staaten verlieren ihren Mitgliederstatus
  • Die USA und die EU unterzeichnen mehr Freihandeltsabkommen als jemals zu vor
  • Alle EU-Subventionen werden gestrichen 
  • Die Klimaerwärmung wird abgesagt
  • Die Energiewende wird rückgängig gemacht
  • Europa und der Euro gehen nicht unter, aus Europa wird ein Europa der Regionen
  • Keine weiteren Hilfspakete und sonstige Bailouts für irgendwen
  • Die EZB und FED werden abgeschafft
  • Virtuelle Währungen lösen ungedecktes staatliches Papiergeld ab
  • Hollande überlegt sich das mit dem Sozialismus noch einmal, 
  • Die Beziehung zwischen Kuba und den USA verbessern sich, Kuba wird demokratisiert
  • Katalonien und Schottland werden unabhängig, in Baden, Württemberg, und Bayern wird erstmals ernsthaft darüber diskutiert. 
  • Krebs und AIDS werden geheilt
  • Das Connectome wird entschlüsselt

Dies und viele mehr wünsche ich mir.