25.02.2014

Nordkorea: Immer noch zappenduster



Im Jahre 2007 veröffentlichte die NASA ein Satellitenbild über der koreanischen Halbinsel bei Nacht. Bis auf die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang ist auf dem Bild nicht viel zu sehen von Nordkorea. Am 30. Januar diesen Jahres nahm ein Astronaut der Internationalen Raumstation ein Foto der koreanischen Halbinsel bei Nacht auf. Geändert hat sich auch nach sieben Jahr nichts. In Nordkorea ist es weiterhin zappenduster. Lediglich Pjöngjang leuchtet ein wenig während Südkorea im Licht erstrahlt. Soviel zum Reformwillen des nordkoreanischen Tyrannenregimes. 

24.02.2014

Lesehinweis: How to Get a Job at Google

L[ast] June, in an interview with Adam Bryant of The Times, Laszlo Bock, the senior vice president of people operations for Google — i.e., the guy in charge of hiring for one of the world’s most successful companies — noted that Google had determined that “G.P.A.’s are worthless as a criteria for hiring, and test scores are worthless. ... We found that they don’t predict anything.”

19.02.2014

Bericht der Vereinten Nationen über die Menschenrechtslage in Nordkorea

Am Montag stellten die Vereinten Nationen ihren 372-seitigen Bericht zur Menschenrechtslage in Nordkorea in Genf vor. Mehr als 120.000 Menschen werden in nordkoreanischen Lagern festgehalten. Und dagegen unternommen wurde bisher sehr wenig. 
"Systematic, widespread and gross human rights violations have been and are being committed by the Democratic People's Republic of Korea, its institutions and officials. In many instances, the violations of human rights found by the commission constitute crimes against humanity. [...] The gravity, scale and nature of these violations reveal a State that does not have any parallel in the contemporary world."

Lesehinweis: Nordkoreanische Kinderbücher, geschrieben von Kim Jong-Il und Il-Sung

Kim Jong-Il und sein Vater Kim Il-Sung haben sich neben ihrer Tätigkeit als Diktator und Buchautor, auch als Kinderbuchautor betätigt.

13.02.2014

Andreas Kreiter darf weiter an Affen forschen


2007 hatte die Bremer Gesundheitsbehörde auf Antrag der Grünen dem unter Polizeischutz-stehenden Neurowissenschaftler Prof. Andreas Kreiter seine Versuche mit etwa zwei dutzend Makaken untersagen wollen. Die bis dato befristenden Genehmigung für seine Experimente wurden daraufhin ab 2008 nicht mehr verlängert. Die Versuche seien nicht mehr rechtmäßig. Dabei hatte sich weder das experimentelle Design noch die rechtliche Grundlage geändert. Unabhängige tierärztliche Gutachten wurde ignoriert und stattdessen Gutachten von Tierschützern, welche die Makaken niemals zu Gesicht bekamen noch medizinisch untersucht hatten, herangezogen. Alles unter Druck der tierversuchsfeindlichen Öffentlichkeit. 

Dank einer einstweiligen Anordnung konnte Kreiter jedoch weiter forschen. Vergangene Woche bestätigte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein Urteil des Bremer Oberverwaltungsgerichts von 2013, die zu dem Schluss kamen, dass die Affenversuche ethnisch vertretbar seien und daher verlängert hätten müssen. Die Behörden hatten immer wieder Berufung gegen die Urteile sämtlicher gerichtlicher Instanzen eingereicht, bis der Fall schließlich vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig landete. Als hätten die Behörden gehofft er gebe auf, so Kreiter in einem aktuellen Nature Column

Den Behörden unterstellt Kreiter eine totalitäre Haltung, die sich in mangelnden Respekt gegenüber dem Gesetz wiederspiegele. Bis heute warte er auf eine Entschuldigung der Politiker und Behörden. Das Handeln der Politiker und der Medien, die Wissenschaftler für einen kurzzeitigen opportunistischen Erfolg verteufeln, bedrohe - Kreiters Meinung nach - nachhaltige gesellschaftliche Ziele. 

Seit 1997 erhält Kreiter und seine Familie Todesdrohungen und steht daher immer wieder unter Polizeischutz. Seine Experimente werden abseits der Universität in einem extra gesicherten Gebäude durchgeführt, da auch die Universität seiner Forschung plötzlich ablehnend gegenüber stand. 

Die Versuche, bei denen den Affen Elektroden ins Gehirn gepflanzt werden, sind Teil der Grundlagenforschung und sollen bei der Behandlung von Epilepsie und der Entwicklung von Neuroprothesen helfen. Dass die Affen am verdursten wären, wie die Artikel in den Medien suggerieren, ist schlichtweg nicht wahr. Richtig ist, die Affen kriegen Wasser oder Saft als Belohnung (ohne eine Belohnung/Anreiz würden die Tiere nämlich keine Anstalten machen beim Versuch mit zu wirken). Damit das Wasser auch als Belohnung gesehen wird, müssen die Affen selbst verständlich durstig sein. Die Affen stehen aber ständig unter tierärztlicher Überwachung, am Wochenende kriegen sie ganz normal Wasser zu trinken, und verdurstende beziehungsweise dehydrierte Affen sind nicht wünschenswert. Die Tiere müssen schließlich bei guter gesundheitlicher Verfassung sein, damit man von replikativen und validen Ergebnissen sprechen kann. Ein gestresster, sich unwohlfühlender oder verdurstender Affe wird nicht in der Lage sein konzentriert ein Experiment absolvieren. 

Bilderserie: Was Süd- und Nordkorea gemeinsam haben

06.02.2014

Was über Herrn Edward Snowdens Leaks


Did anyone really think that the hackers and code-crackers in Fort Meade, Maryland (headquarters of the NSA) spent all day playing Sudoku? Their capabilities are indeed colossal. But so they should be, given the taxpayers’ money they consume. 
[...]

Our enemies—notably Russia and China—are spying on us. Indeed, so too are our allies. France runs a mighty industrial espionage service for the benefit of its big companies. Germany has an excellent signals intelligence agency, the Kommando Strategische Aufklärung. Germany’s spies were recently caught spying on their NATO ally Estonia—using an official who, in a truly sinister twist, was also spying for the Russians.

[...]

Snowden’s published revelations include material that has nothing to do with his purported worries about personal privacy. They reveal how countries like Norway and Sweden spy on Russia.

[...]

Why is it in the public interest to reveal how the NSA intercepts e-mails, phone calls, and radio transmissions of Taliban fighters in Pakistan, or to show that the agency is intensifying scrutiny on the security of that country’s nuclear weapons? Snowden even revealed details of how the NSA hacks into computers and mobile phones in China and Hong Kong.

Man muss sicher nicht allen Punkten des Artikels zu stimmen, aber es finden sich einige sehr interessante Feststellung, die mir soweit noch nicht bewusst waren. Leider fehlen mir Quellenangaben. 

Lesehinweis: Primatenforschung in den USA und Europa

Der Präsident der Korean Friendship Association im Vice-Interview

Hier ein verrücktes Interview mit Alejandro Cao de Benos, einem Spanier, der Präsident der Korean Friendship Association ist:




05.02.2014

Fukushima und die Folgen: Keine Gefahr für Tokio

Bald jährt sich um dritten Mal das Tōhoku-Erdbeben, welches im März 2011 mehr als 18.000 Menschenleben im Nordosten Japans forderte. Vielen aber wird nicht das Erdbeben und der anschließende fürchterliche Tsunami in Erinnerung bleiben, sondern die "Reaktorkatastrophe" von Fukushima, die gemeinsam mit Tschernobyl als Mahnung an das Übel der Kernenergie fungiert. Zettel hatte damals schon auf die übertriebene Reaktion der Medien und Politiker aufmerksam gemacht. Im September letzten Jahres erschien bei Slate ein Artikel von Paul Blustein, einem ehemaligen Journalist der Washington Post, der die Darstellung der Katastrophe in den Medien ebenso kritisierte:


Blaustein geht auf neu veröffentliche Dokumente der US-Regierung ein und wie Obama dank seiner wissenschaftlicher Berater von einer Evakuierung US-Bürger in Tokio abgeraten wurde. Denn Tokio - anders als gerne dargestellt - war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr radioaktiv verstrahlt zu werden. Selbst nicht im Worst-Case-Szenario.
"Our optimism, such as it is ... comes not from any assumption that the situation at Fukushima is under control but rather from modeling that shows the worst-plausible releases from one or more reactors at Fukushima would not cross [the U.S. guidelines] in Tokyo even in the event of adverse weather," Holdren [ein Physiker und Berater Obamas, Anm.d.Verf.] wrote. "Only with big releases from the spent-fuel pools, combined with even more perverse weather than [the scientists deemed realistic], could the [guidelines] be crossed in Tokyo, and even then, according to the modeling to date, not by much," so "even in these extreme circumstances, sheltering in place might be all you'd want to do."

Die Medien und aufgebrachte Politiker jedoch hatten anders zu berichten. Unter anderen, dass Tokio im Notfall evakuiert werden müsste. Sie beriefen sich dabei auf Shunsuke Kondo, den Vorsitzenden der japanischen Atomenergiebehörde, der sich am Evakuierungsradius um Tschernobyl orientierte und anders als die US-Wissenschaftler mögliche Langzeitfolgen untersuchte.

Siehe auch: FCCJ - Stop It Already & Counterpoint

02.02.2014

Neuste Verschwörung: Plastik-New-World-Order-Schnee

Im Internet kursiert zur Zeit wieder einmal eine Verschwörungstheorie. Nach langer Zeit hat es im Süden der USA, genau genommen in Georgia, geschneit und irgendwem fiel dabei auf, dass wenn man Schnee anzündet, dieser (a) nicht schmilzt, (b) sich schwarz verfärbt, und (c) ein plastik-ähnlicher Geruch entsteht. Daraus folgert der versierte Konspirationist, dass es sich bei Schnee nicht um vereinfacht ausgedrückt gefrorenes Wasser handelt, sondern um künstlichen Plastikschnee! Logisch. Vermutlich durch Nanopartikel und Chemtrails verunreinigt, so genanntes Geoengineering





Und nun zur Erklärung, warum dies selbstverständlich Bullshit ist:
  • (a) Der Schnee schmilzt nicht.
    Wenn man den Schnee an die Feuerquelle hält, dann geht dieser vom festen Zustand sofort in seinen gasförmigen Zustand über. Das nennt man auch Sublimation
  • (c) Ein plastikähnlicher Geruch entsteht.
    Der wird von der Feuerquelle verursacht und nicht vom Schnee. Ruß, zum Beispiel, hat einen plastikähnlichen Gestank. Der Geruch entsteht sowohl mit einem Feuerzeug, als auch mit einer Kerze, weil in beiden Fällen Kohlenwasserstoffe verbrannt werden. Dies hat eine unvollständige Verbrennung mit Rußentstehung und dem Gestank zur Folge. 
Versucht man gefrorenes Wasser statt Schnee anzuzünden, sind die Ergebnisse dasselbe. Erhitzt man hingegen den Schnee beispielsweise in der Mikrowelle, treten die oben genannten Effekte nicht auf. Also, eine ganz natürliche Reaktion von Schnee aufgrund einer unvollständigen Verbrennung. Keine Verschwörung. Kein Plastikschnee, keine Nanopartikel, keine Beweis für Chemtrails. It's science. It works, bitches.

Update:

01.02.2014

Gaucks Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz: Deutschland ist keine Insel

Politiker müssen immer verantworten können, was sie tun. Sie müssen aber auch die Folgen dessen tragen, was sie unterlassen. Auch wer nicht handelt, übernimmt Verantwortung. Es ist trügerisch sich vorzustellen, Deutschland sei geschützt vor den Verwerfungen unserer Zeit – wie eine Insel.