31.12.2014

Alles Gute für 2015!



Für 2015 erwartet Nature, dass die weltweiten Gelder, die für Forschung und Entwicklung ausgegeben werden, etwa dem gesamten Bruttoinlandsprodukt von Indien entsprechen wird, nämlich 1.9 Billionen US-Dollar.  

Links:

26.12.2014

Lesehinweis zur Meinungsfreiheit

This new trend is driven by a belief that evil words sooner or later will lead to evil deeds, and that there is no principle difference between the two. This sounds to me like dangerous logic, popular among fanatics who equate blasphemy and terror, who identify critical words with violent actions. It is widespread in countries like Pakistan, Iran and Saudi Arabia, where both terror and blasphemy are crimes punishable by death. 
[...] 
But the only right we do not and should not have in a liberal democracy is a right not to be offended. Instead of sending people to sensitivity training when they say something insensitive, we all need insensitivity training. We all need thicker skins if freedom of speech is to survive in the age of grievance fundamentalism.

21.12.2014

Nordkorea und der Sony-Hack

Update: Etwa 200 unabhängige Kinos in den USA werden den Film "The Interview" wie anfangs angekündigt am 25. Dezember zeigen. Sony genehmigte den Filmstart.

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Sony Pictures zieht die Veröffentlichung der Komödie "The Interview" (Trailer) für den 25. Dezember zurück. Auch eine Veröffentlichung auf DVD oder im Internet per Video on Demand sei nicht geplant (inzwischen rudert Sony ein wenig zurück und schließt eine Veröffentlichung doch nicht mehr kategorisch aus). Wann und ob überhaupt die Polit-Komödie der beiden Kanadier Seth Rogen und Evan Goldberg über ein Mordkomplott des CIA gegen Kim Jong-un veröffentlicht wird, steht damit in den Sternen. Was war passiert? (Skurrile Videokurzzusammenfassung)

Die "Kontroverse" um den Film begann im Sommer 2014. Im Juli beschwerte sich Nordkorea offiziell bei den Vereinten Nationen über den Film, in dem Kim Jong-un getötet wird (hier die PDF). 
"To allow the production and distribution of such a film on the assassination of an incumbent Head of a sovereign State should be regarded as the most undisguised sponsoring of terrorism as well as an act of war. 
The United States authorities should take immediate and appropriate actions to ban the production and distribution of the aforementioned film; otherwise, it will be fully responsible for encouraging and sponsoring terrorism."

Im August gab Sony Pictures bekannt die Veröffentlichung des Film von Oktober auf Dezember 2014 zu verschieben, um ihn in der Postproduktion nochmals zu editieren. Dadurch sollte Nordkorea beruhigt werden. Unter anderem wurde das realistische Design der nordkoreanischen Militäruniform zu fiktiven geändert und Kim Jong-uns Todesszene gekürzt. Des Weiteren sei eine Veröffentlichung in Asien-Pazifik nur in Australien und Neuseeland geplant, nicht aber in Südkorea oder Japan.

Bis November blieb es ruhig um The Interview, dessen Produktionskosten sich auf etwa 44 Millionen US-Dollar beliefen. Am 24. November gelang es dann unbekannten Hackern die Computersystem von Sony Pictures Entertainment anzugreifen und 38 Millionen Dateien zu stehlen. Einige noch unveröffentlichte Filme und Dokumente, wie interne E-Mails, Drehbücher, Adressen von Mitarbeitern und Gehaltsbücher von Schauspielern, wurden im Internet veröffentlicht. Am 8. Dezember veröffentlichte die bis dato unbekannte Gruppe "Guardians of Peace" (GOP) weitere Dokumente mit der Forderung den "terroristischen Film" (sprich The Interview) zu stoppen. Diesen hatten sie nämlich überraschenderweise nicht geleakt.

Am 16. Dezember drohte die GOP mit Anschlägen auf Kinos, welche den Film The Interview zeigen würden: 
We will clearly show it to you at the very time and places ‘The Interview’ be shown, including the premiere, how bitter fate those who seek fun in terror should be doomed to. Soon all the world will see what an awful movie Sony Pictures Entertainment has made. The world will be full of fear. Remember the 11th of September 2001. We recommend you to keep yourself distant from the places at that time. (If your house is nearby, you’d better leave.)
Whatever comes in the coming days is called by the greed of Sony Pictures Entertainment. All the world will denounce the SONY.

Die größten Kinoketten in den USA und danach einige kleinere Betreiber kündigten darauf an den Film aufgrund von potentiellen Terroranschlägen (oder konkreter Cyberangriffen) nicht zu zeigen. US-Ermittler hielten die Drohung von direkten Anschlägen zwar nicht für glaubwürdig, aber Cyberangriffe auf die einzelnen Kinos oder Kinoketten könnten nicht ausgeschlossen werden. Erst nachdem ein Großteil der Kinos sich weigerten den Film zu zeigen (!), sagte Sony Pictures schließlich die Veröffentlichung von The Interview vollständig ab.

Einzelne, unabhängige Kinos planten daher am 27. Dezember anstatt The Interview Team America (Trailer) zu zeigen. Hier stirbt der Führer Nordkoreas, damals noch Kim Jong-uns Vater, Kim Jong-il durch die Pickelhaube eines Deutschen. Leider untersagte die Produktionsfirma hinter Team America, Paramount Pictures, diese Aktion.

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Obama (Video) kommentierte die Entscheidung Sonys den Film nicht zu veröffentlichen folgendermaßen:
"We cannot have a society in which some dictator someplace can start imposing censorship here in the United States. Because if somebody is able to intimidate folks out of releasing a satirical movie, imagine what they start doing when they see a documentary they don’t like or news reports that they don’t like. Or even worse, imagine if producers and distributors start engaging in self-censorship because they don’t want to offend the sensibilities of somebody whose sensibilities probably need to be offended."

Kurz darauf beschuldigt die US-Regierung erstmals offiziell Nordkorea hinter dem Cyberangriff und der Drohung zu stecken. Das FBI gab bekannt, dass es Ähnlichkeiten zwischen dem Cyberangriff auf Sony und vorherigen nordkoreanischen Cyberangriffen gab, wie jene gegen südkoreanische Banken und Nachrichtenagenturen im Jahr 2013. Einige Codestücke seien auch in koreanischer Sprache formuliert wurden. Dennoch sind die veröffentlichten Beweise eher dürftig. Nordkorea wies die Anschuldigung abermals zurück ("We [North Koreans] have a way to prove that we have nothing to do with the case [Sony Hack] without resorting to torture as what the CIA does.") und schlug eine gemeinsame Untersuchung vor. 

Zweifel daran (siehe hier und hier), dass Nordkorea hinter der Attacke steckt, kommt besonders dadurch auf, dass das alles wenig Sinn macht. Gut, man kann argumentieren das nordkoreanische Regime versucht sein Strategie von weak, fearsome und lunatic zu wahren (wie hier) und Nordkorea selbst verfügt angeblich über eine 3000 Mann starke Hackergruppe. Aber soweit hat Nordkorea noch nie derartig offensichtlich plump einen Cyberangriff unternommen und öffentlich Forderungen gestellt. Auch möglich könnte es sein, dass eine unabhängige Hackergruppe den Zugang zu Sony Picture an Nordkorea verkauft hat. Dies würde zumindest erklären, warum die Hacker anfangs nicht so sehr an dem Film The Interview interessiert waren. 

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Im Übrigen arbeitet hier gerade gewaltig der Streisand effect. Durch die versuchte Zensur des Films durch die Hacker, wurde The Interview erst ins Rampenlicht gerückt. Gut möglich, dass ihn jetzt mehr Menschen sehen wollen (und hoffentlich werden), als ursprünglich geplant. Vielleicht auch alles nur ein genialer Marketingschachzug von Sony. Bei imdb erreichte The Interview inzwischen die Höchstpunktzahl von 10.0 Punkten. Da ein Prescreening bereits am 11. Dezember in Los Angeles statt gefunden hatte, finden sich einige Filmkritiken über den Film bereits im Netz, meist mit einer eher mittelmäßigen Bewertung.

Ach, und noch nebenbei, eine Pornoadaption von "The Interview" unter dem Titel "This Ain't The Interview XXX" ist bereits geplant. Lary Flynt sagte dazu:
If Kim Jong-un and his henchmen were upset before, wait till they see the movie we’re going to make. [...] I’ve spent a lifetime fighting for the First Amendment, and no foreign dictator is going to take away my right to free speech.
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Abseits von The Interview stimmten in New York diese Woche 116 Staaten der UN-Vollversammlung dafür, dass der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea untersuchen solle. 53 Länder enthielten sich, 20 (u.a. China, Russland, Weißrussland, Kuba, Iran, Syrien und Venezuela) sprachen sich gegen die nicht-bindende Resolution aus. Die Resolution wird jetzt an den UN-Sicherheitsrat weitergeleitet, in welchen China und Russland höchstwahrscheinlich ein Veto einlegen werden.


Weitere Links:

Lesehinweis: Medienfreiheit in Südkorea

Lesehinweis: Immer mehr Ungläubige in der arabischen Welt

2014 befragte die Al-Azhar-Universität, Ägyptens wichtigste religiöse Institution, 6000 Bürger und kam zum Ergebnis: 12,3 Prozent von ihnen sind Atheisten. 2012 befragte das renommierte Marktforschungsinstitut Win/Gallup International 502 Saudiaraber und kam zum Ergebnis: 19 Prozent von ihnen sind «nicht religiös», weitere fünf Prozent gar überzeugte Atheisten. Vorausgesetzt, dass diese Zahlen repräsentativ sind, hiesse das: Fast ein Viertel der rund 29 Millionen Saudis ist latent oder akut religionsmüde.

15.12.2014

Zur Polizei in den USA

America’s police kill too many people. But some forces are showing how smarter, less aggressive policing gets results.

14.12.2014

Ein Problem der USA

Neben Folter durch den CIA, die trotz anderweitiger Behauptung nutzlos war und ist, und potentiellen Rassismus in den Reihen der Polizei hat die USA noch ein ganz anderes Problem, welches folgende kurze Anekdote verdeutlichen soll:

Ein Freund von mir, US-Bürger, reiste nach mehreren Monaten Aufenthalt in Deutschland zurück in die USA. Bei der Einreise in die USA wurde er vom Grenzbeamten mehrere Minuten befragt: Warum er solange in Deutschland war, was er wieder in den USA vorhabe, usw. Er kam sich selbst als US-Bürger in seinem eigenem Heimatland nicht willkommen vor.

Als er aus den USA wieder nach Deutschland zurückkehrte, schaute der deutsche Grenzbeamte seinen Reisepass an und ließ ihn ohne eine Frage in die BRD einreisen. Er kam also schneller nach Deutschland rein, obwohl er nicht deutscher Staatsbürger ist, als in sein Heimatland, die USA. 

Not like the brazen giant of Greek fame,
With conquering limbs astride from land to land;
Here at our sea-washed, sunset gates shall stand
A mighty woman with a torch, whose flame
Is the imprisoned lightning, and her name
Mother of Exiles. From her beacon-hand
Glows world-wide welcome; her mild eyes command
The air-bridged harbor that twin cities frame. 
"Keep, ancient lands, your storied pomp!" cries she
With silent lips. "Give me your tired, your poor,
Your huddled masses yearning to breathe free,
The wretched refuse of your teeming shore.
Send these, the homeless, tempest-tost to me,
I lift my lamp beside the golden door!"

06.12.2014

Zitteraal "kontrolliert Beute aus der Entfernung"

In einem aktuellen Artikel im Wissenschaftsmagazin Science berichtet Professor Kenneth Catania von der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, über die Art und Weise wie Zitteraale ihre Beute mit gezielten Elektroschocks fangen und erlegen. Dass Zitteraale mit einem starken Stromschlag ihre Beutetiere töten ist bekannt, aber Catania zeigte nun, dass Zitteraale eine Doppelstrategie verfolgen. Mit leichten Stromschlägen werden Beutetiere aus ihrem Versteck "gelockt", indem er die motorischen Nervenzellen, also jene Nervenzellen, welche die Muskelbewegung kontrollieren, im Beutetier aktiviert. Danach folgt dann meist der tödliche Stromschlag. Die Aktivierung der motorischen Nervenzellen erfolgt jedoch unspezifisch, d.h. der Zitteraal kann nicht kontrollieren, welche motorischen Nervenzellen, und damit welche Muskeln, aktiviert werden. Durch die entstehenden zufälligen Muskelzuckungen verrät das Beutetier a) seine Position und b) dass es ein lebendes Tier ist. Dass der Zitteraal seine Beute fernsteuert ist daher eine sehr überspitze Formulierung der Medien. Dennoch ist die Studie beeindruckend insofern, dass Zitteraale das Nervensystem ihrer Beute aus der Distanz aktivieren können. 
Overall, this study reveals that the electric eel has evolved a precise remote control mechanism for prey capture, one that takes advantage of an organisms’own nervous system.

siehe auch: FAZ

Territoriale Konflikte zwischen China, Indien und Pakistan





22.11.2014

Neurovaskuläre Kopplung hängt von Gehirnregion ab

In der Studie Neurovascular Coupling and Decoupling in the Cortex during Voluntary Locomotion von August diesen Jahres fanden Huo et al. erneut Belege dafür, dass die hämodynamische Reaktion, welche beispielsweise beim fMRT ("bunte Bilder") gemessen wird, im motorischen Teil des Gehirns nicht die neuronale Aktivität voraussagen kann, zumindest nicht in der Maus. Sie kommen zu dem Schluss, dass die sogenannte neurovaskuläre Kopplung, sprich der Zusammenhang zwischen Blutfluss und neuronaler Aktivität, von der Gehirnregion abhängt und man daher vorsichtig bei der Interpretation von Studien sein muss, die den erhöhten Blutfluss mit erhöhter Gehirnaktivität gleichsetzen.  

10.11.2014

Ausbeutung nordkoreanischer Arbeiter im Katar

Katar steht seit der Entscheidung zur Austragung der FIFA-Weltmeisterschaft im Jahr 2022 in der Kritik. Kein Grund für die FIFA ihre Entscheidung zu überdenken.

Der britische The Guardian berichtet nun, dass etwa 3,000 Nordkoreaner auf Großbaustellen in Katar arbeiten und wie Sklaven ausgebeutet werden. Sie erhalten angeblich kaum eine Bezahlung (10% des eigentlichen Lohnes) und wenn dann überhaupt erst wenn sie wieder nach Nordkorea zurückkehren. Den Großteil der ohnehin geringen Bezahlung streicht das nordkoreanische Regime ein. Während ihres Aufenthalts müssen sich die Arbeiter Geld von den Projektmanagern leihen.
One North Korean worker helping to build the high-rise said: “People like us don’t usually get paid. The money does not come to the person directly. It’s nothing to do with me, it’s the [North Korean recruitment] company’s business.”

[...]

According to a report by the North Korea Strategy Centre, a defector-run organisation based in South Korea: “Almost all of the wages of the workers sent abroad are remitted back to Kim Jong-un’s regime … in very extreme cases, the workers are allowed to have 10% of their wages.”

Es wird geschätzt, dass etwa 65,000 Nordkoreaner im Ausland arbeiten, besonders in Russland, der Mongolei, China und dem Nahen Osten.

09.11.2014

Bildgebende Verfahren in der Neurowissenschaft: Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomografie

Bei der Debatte um Tierexperimente (hier und hier) in der Neurowissenschaft kommt immer wieder das Argument, dass heutige bildgebende Verfahren invasive Studien überflüssig machen würden. Leider ist dies nicht der Fall. Aktuell berichten Thomas et al. aus Bethesda in Maryland, USA, in der renommierten Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Science of the United States of America (PNAS) über die Grenzen des sogenannten Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomografie: Anatomical accuracy of brain connections derived from diffusion MRI tractography is inherently limited

via Wikimedia Commons
Um neuronale Bahnen im Gehirn eines lebenden Organismuses zu identifizieren, werden meist neuronale Tracer verwendet, die injiziert werden müssen. Selbstverständlich ist eine derartig invasive Methode keine Option für das menschliche Gehirn. Hier wird seit geraumer Zeit die Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomografie (diffusion-weighted imaging, DWI) angewendet, um neuronale Bahnen auf Voxelebene im menschlichen Gehirn zu rekonstruieren. Diese Methode produziert mit Hilfe der Magnetresonanztomografie (MRI) wundervolle Bilder, welche die Diffusionsbewegung von Wassermolekülen zeigen und damit indirekt potentielle Nervenbahnen der Weißen Substanz. Eine Variante des DWI ist die sogenannte Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI), die auch die Richtung der Diffusion bestimmt. Diese Methode wird unter anderen auch im Human Connectome Project, dem amerikanischen Pendant zum europäischen (und umstrittenen) Human Brain Project, verwendet. 

Jetzt würden einige sagen, super, dann kann man dieses DWI ja auch sonst überall anwenden und benötigt keine invasiven Tierversuche mehr. Leider getäuscht, wie Thomas et al. nun zeigten. Oft würde beim DWI davon ausgegangen, dass bessere Datenqualität und verbesserte Methoden die Genauigkeit erhöht mit der neuronale Bahnen bestimmt werden können. Thomas et al. kommen jedoch zu dem Schluss, dass dem nicht so sei. Für ihre Studie hatten sie das Gehirn eines toten Makaken mittels DWI untersucht. Da das Tier nicht mehr am Leben war (ex vivo), konnten typische Artefakte, wie durch Kopfbewegung, Herzschlag oder den Blutkreislauf verursacht, vermieden werden. Die Forscher hatten also ein DWI Datensatz mit äußerst guter Qualität erzeugt. Ein Datensatz des menschlichen Gehirns mit ähnlich guter Qualität würde tausende Stunden im Scanner bedeuten, so die Autoren. Nun verglichen die Forscher die Ergebnisse des DWI Datensatzes (mit verschiedenen Modellen) mit bekannten neuronalen Bahnen aus Tracerstudien und fanden heraus, dass die Übereinstimmung des DWI mit den Tracerstudien sehr schwach war. Außerdem hingen die Ergebnisse stark von technischen Parametern ab. Sie schlussfolgerten daher, dass DWI inhärente Grenzen hat, die auch nicht mit besseren Methoden/Modellen und Datenqualität behoben werden können.
Overall, even in ideal experimental conditions, the anatomical accuracy of DWI tractography is suboptimal. 
[...] 
A diffusion tractography technique that produces anatomically accurate results remains an elusive goal even with DWI data of exceptional quality. 
[...] 
We believe our results highlight an inherent limitation of DWI tractography: inferring fiber direction information from a water diffusion displacement profile is fundamentally a complex, underdetermined inverse problem that cannot be solved.

Dass diese Studie ein Umdenken im Bezug auf DWI einleiten wird, ist unwahrscheinlich. Sie zeigt aber erneut, dass histologische und neurophysiologische Methoden noch immer in der Wissenschaft unersetzbar sind. 

Alle US-Amerikaner aus nordkoreanischer Geiselhaft entlassen

Alle drei US-Amerikaner, die durch Nordkorea inhaftiert wurden, sind inzwischen freigelassen. Die Freilassung von Kenneth Bae und Matthew Todd Miller wurde gestern publik, Jeffrey Fowle wurde bereits am 21. Oktober freigelassen. Der Missionar Bae wurde insgesamt zwei Jahren in Nordkorea festgehalten. Die Hintergründe für die Freilassung sind unbekannt, aus Gnade oder Gutwillen sicherlich nicht. Bei Foreign Policy vermutet Isaac Stone Fish eine diplomatische Charmoffensive des nordkoreanischen Regimes, ein Denkzettel an China, und/oder die Angst vor dem Internationalen Strafgerichtshof (als ob).

Verantwortlich für die Freilassung ist wohl der Nationale Geheimdienstdirektor James Clapper, der in geheimer Mission nach Nordkorea gereist war und mit Bea und Miller zurück in die Staaten flog. Angeblich nahm er einen an Kim Jong-un adressierten Brief des US-Präsidenten Obama mit. 

05.11.2014

Kim Jong-Un photobombed


Bei einem Besuch Kim Jong-uns in einem Waisenhaus entstand ein interessantes Foto. Im Hintergrund sind zwei Plüschtiere zu sehen, die sich in einer durchaus anstößigen Position befinden ... 




Bei KCNA kann ich das Bild aber nicht mehr ausfindig machen ... 

27.10.2014

Sozialismus in all seiner Blüte

Der Fingerabdruckscanner stellt sicher, dass kein Kunde immer wieder kommt und zu viel kauft. So dürfen Verbraucher zum Beispiel höchstens 2,2 Pfund Trockenmilch pro Woche kaufen, die hier "Gold" genannt wird, weil sie so knapp ist.
[...]
Außerdem dürfen Autofahrer in Zulia – die Wiege der venezolanischen Ölindustrie – nur zweimal pro Woche ihren Pkw volltanken. Barcodes auf der Windschutzscheibe stellen sicher, dass niemand schummelt. 
[...]
"Wenn ich keine Plastikwindeln finde, nutze ich eben Stoffwindeln", sagt Rosa Fernandez, Mutter eines Kleinkindes. Wenn sie im Supermarkt Windeln kauft, muss sie dem Kassierer die Geburtsurkunde ihres Kindes zeigen. 

Wahlsausgänge

In Tunesien hat die Islamistenpartei Ennahda Stimmen eingebüßt und ihre Wahlniederlage eingestanden. In der Ukraine haben pro-westliche Kräfte die Wahl gewonnen, die Rechtspopulisten kamen auf nicht mehr als 6%. Kaum anders als bei uns im Osten der Republik ...

Sehr gut.

26.10.2014

Dieter Nuhr wegen Religionsbeleidigung angezeigt


Ein Osnabrücker hat Dieter Nuhr wegen "Beschimpfung von Bekenntnissen und Religionsgesellschaften" angezeigt. Der Kläger sagte gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Wenn sich jemand über den Islam lustig macht, habe ich nichts dagegen“, sagt Erhat Toka [der Kläger], und gibt mit einem Lächeln zu verstehen, dass er keine Spaßbremse sein will. Aber Dieter Nuhr wirft er vor, dass er unter dem Deckmantel der Satire eine „blöde, dumme Hetze“ gegen eine Minderheit betreibe.

Man mag von Herr Nuhr halten was man will - ich mag ihn ja -, aber hier zeigt sich wieder ein mal das grundsätzliches Problem mit der deutschen Rechtssprechung: wo endet die Meinungsfreiheit und wo beginnt die Volksverhetzung? Selbstverständlich betreibt Nuhr meines Erachtens nach keine Volksverhetzung, aber einige sehen das ja scheinbar anders. Wer Volksverhetzung oder Religionsbeleidigung strafbar macht, so wie es in Deutschland der Fall ist, der schränkt de facto die Meinungsfreiheit ein. Es ist irrelevant, ob seine Witze lustig sind, der Wahrheit entsprechen oder beleidigend aufgefasst werden könnten. Meinung, oder in diesem Falle Satire, darf und sollte alles dürfen. Eine freie, demokratische Gesellschaft muss so etwas nicht nur verkraften können, sondern aktiv verteidigen, auch wenn es manchen nicht passt.

Im Übrigen hat die Meinungsfreiheit auch für islamistischen Hassprediger und Nazis zu gelten. So widerwärtig und bösartig deren Meinungsäußerungen auch sein mögen, auch sie müssen aus liberaler Perspektive das Recht haben frei sprechen zu dürfen. Meinungsfreiheit darf nicht zwischen subjektiv richtig und falscher, guter und schlechter Meinung unterscheiden, denn Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden.


22.10.2014

Die Eritreer in der Schweiz sind weniger kriminell als die Franzosen

Zudem gehören Eritreer noch lange nicht zu den «kriminellsten» Einwanderern – sie sind etwa gleichgestellt mit den Franzosen. Auf 100'000 Einwohner hochgerechnet sassen 2013 92 Franzosen hier im Gefängnis; bei den Eritreern waren es lediglich 78. In absoluten Zahlen heisst das: 2013 waren durchschnittlich 14 Eritreer in Schweizer Gefängnissen inhaftiert.

10.10.2014

Syrian fireman's appeal to world: 'Don't forget us'

Nicht nur der Islamische Staat (IS/ISIS) schlachtet Menschen in Syrien ab, sondern auch das Assad Regime ...

Wilde Spekulationen um den Verbleib Kim Jong-uns

Early on in my own research, I realized that one had to approach the North Korean puzzle as if one were in a Miss Marple murder mystery, that is to say, by proceeding under the assumption that everyone is a liar and has their own reason for misrepresenting the truth. If one starts with that premise, and takes William of Ockham as one’s guiding star, you have a chance of figuring out what is going on—but only a chance.


siehe auch:

07.10.2014

Last Week Tonight with John Oliver: Civil Forfeiture

Immigration ist gut!


Dazu passt auch die Aussage des neuen Nobelpreisträgers John O'Keefe im BBC
"I am very, very acutely aware of what you have to do if you want to bring people into Britain and to get through immigration, I'm not saying it's impossible, but we should be thinking hard about making Britain a more welcoming place."


06.10.2014

Nobelpreis für Medizin oder Physiologie 2014

Der diesjährige Nobelpreis für Medizin oder Physiologie geht an John O'Keefe, May-Britt Moser und Edvard I. Moser für die Entdeckung von Nervenzellen (Place und Grid Cells), welche die Position im Gehirn repräsentieren.

05.10.2014

Die heimlichen Aufnahmen eines Australiers während seiner Reisen nach Nordkorea

Mark Fahey, 54, a biomedical engineer living in Sydney, has visited North Korea six times over the past four years. Each time, Fahey smuggled recording devices in and out of the country to capture hundreds of hours of radio and TV broadcasts, and tens of thousands of pictures, using social engineering techniques to go where he was not supposed to, and see things he wasn't meant to see.

Hier zwei Videos aus dem Artikel:
The video here shows the North Korean pop music band Moranbong Band playing the song "Without a Break" during their 2013 New Year's Eve performance. In the background, a screen shows a missile launch, and the crowd cheers after it destroys the world.


A recording of the almost hypnotic music that plays throughout Pyongyang everyday, except Sunday, at 6 a.m. Fahey says he was never able to figure out what it was. When he asked his minder, the minder replied: "What music? What are you talking about?"



01.10.2014

Nordkoreanischer Flüchtling radelt 12 Tage durch China


Der 24-jährige Park Young-jin flüchtete letztes Jahr aus Nordkorea mit einem Fahrrad. Seine "Tour" führte ihn 12 Tage durch China bis in die Mongolei, von wo aus er nach Südkorea reisen konnte. Sein erster Fluchtversuch scheiterte, woraufhin er von China nach Nordkorea zurückgeschickt wurde. Bei seinem zweiten Versuch schnappte sich Park in China eine Karte, ein Kompass, und ein Fahrrad und fuhr los. Für seine Reise hatte er ein kleines Zelt, ein Smartphone, und Kleidung zum Wechseln dabei. Er überstand die 12-tägige Reise in die Mongolei unbemerkt von den chinesischen Behörden.

21.09.2014

Nachtrag: Affenversuche am Max Planck Institut

Nach der Stern TV Sendung vom 11. September über Affenversuche am Max Planck Institut (MPI) für biologische Kybernetik, sendete Stern TV am vergangenen Donnerstag erneut eine Diskussionsrunde über die Versuche mit Makaken am MPI (hier eine Woche lang bei RTL Now). Ein halbes Jahr lang hatte ein Tierpfleger heimliche Aufnahmen von den Affen gemacht und diese vor mehr als einer Woche veröffentlicht. Bei der jetzigen zweiten Diskussionsrunde waren diesmal auch zwei Vertreterinnen des MPI, Almut Schüz sowie Tierschutzbeauftragte Silvia van Keulen anwesend. Auch "Pawel", der verdeckte Tierschützer war anwesend. Zur Diskussionsrunde gibt es nicht viel zu sagen, außer dass sich beide Seiten gegenseitig Vorwürfe machen.

Am Samstag kam es zu einer Demonstration in der Tübinger Innenstadt gegen die Tierversuche am MPI. Die Teilnehmerzahl wurde auf etwa 1200 geschätzt. Bei Facebook hatten sich mehr als 1700 Menschen angemeldet. Organisierte Busse brachten Tierschützer aus allen Teilen Deutschlands nach Tübingen. Boris Palmer wurde angeblich mit einem Stein (oder einer Kastanie) beworfen, wie er auf seiner Facebookseite mitteilte.

Im Zuge der Ausstrahlung bei Stern TV wurden die Sicherheitsvorkehrungen am MPI verschärft. Mehrere Mitarbeiter erhielten Todesdrohnungen per Telefon und EMail: „Ihr traut euch noch auf die Straße? Wenn ich einen von euch erwische, schneide ich ihm die Kehle durch.

Inzwischen hat ein externer Gutachter, Stefan Treue vom Primatenzentrum in Göttingen, die Affenanlage in Tübingen besucht und keine Verstöße feststellen können. Auch der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer verteidigte das MPI und sprach von einer vermeintlichen Manipulation der Bilder. Ganz neu wäre dies für Tierschützer jedenfalls nicht, wie im Falle der Taubschen Therapie. Wenn man Bilder im Krankenhaus von Patienten nach operativen Eingriffen macht, entstehen vermutlich auch keine schönen Bilder. Es kann immer zu Komplikation kommen.

Der Affe Stella, der sich übergab und eine halbseitige Lähmung zeigte, hatte eine Hirnschädigung. Dies wurde einige Tage nach dem Auftreten der Symptomen unter Narkose in einem Terminalexperiment festgestellt. Laut MPI handelt es sich um einen extrem seltenen Krankheitsfall. Warum das Tier nicht früher eingeschläfert wurde hängt von dem Urteil des Tierarztes ab. Angeblich gibt es eine Anweisung des Regierungspräsidiums wonach erkrankte Tier erst einige Tage behandelt werden müssen, bevor man sie einschläfern darf. Scheitert die Behandlung, darf das Tier eingeschläfert werden. Das Terminalexperiment war im Falle von Stella kein Verhaltensexperiment. Der Affe war unter vollständiger Narkose und wacht aus dieser auch nicht mehr auf.

Zum Wasserentzug des Affen Boateng äußert sich das MPI wie folgt: Dem Affen wurde kein Wasser entzogen, im Gegenteil, der Affe wollte kein Wasser aufnehmen. In den Dokumenten wurde nur die Nahrungsaufnahme dokumentiert, aber nicht das Nahrungsangebot. Warum der Affe die Nahrung mehrere Tage nicht wollte, ist unklar. Vermutlich gelang er über andere Wege an Nahrung. Warum der Affe aber narkotisiert in den Primatenstuhl gesetzt wurde, erklärte das MPI noch nicht.

Nichtsdestotrotz erkannte das MPI Verbesserungsbedarf in der Organisation. Ab sofort soll es einen zusätzlichen externen Tierarzt geben, die Affen sollen nach der OP rund um die Uhr personell überwacht werden (um zu verhindern, dass sie ihre Nähte auffummeln), es werden vorerst keine neuen Versuche mit Affen beantragt, eine IT-gestützte Dokumentation wird eingeführt, und die Führstange wird beim Training nicht mehr verwendet.

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Im folgenden noch einige Informationen. Am MPI für biologische Kybernetik werden 42 Makaken gehalten. Nur 8 der 42 Tiere werden für Verhaltensexperimente in Primatenstühlen verwendet. Etwa 10 Makaken werden pro Jahr getötet. Insgesamt wurden 2012 deutschlandweit 246 Affen in der Grundlagenforschung gehalten. Die Affen befinden sich etwa 90% der Zeit in Gemeinschaftsgehegen. Dass die Gehege penibel geputzt und dann trocken gewischt werden hat nichts damit zu tun, dass die Tiere kein Wasser abbekommen sollen, sondern hat ganz einfach hygenische Gründe. Es sei ziemlich einfach einen Affen verrückt zu machen und stereotypisches Verhalten auszulösen. Bei den Versuchen haben die Affen keinen Spaß, keine Frage. Kein Tier macht gerne an den Experimenten mit. Hier braucht sich niemand Illusionen zu machen. Diese Tatsache wird vom MPI nicht verleugnet, sollte hier aber nochmal hervorgehoben werden.

Und zum Abschluss möchte ich nochmal auf das bildgebende Verfahren des fMRT ("bunte Gehirnbilder") zurückkommen, das bei vielen Laien (aber auch Wissenschaftlern) als Alternative für invasive Methoden gehandelt wird. Die räumliche Auflösung beträgt üblicherweise 3x3x5mm³, im Schnitt etwa 55µl. Jeder Bildpunkt (genannt Voxel) eines fMRT-Scans bildet 55µl "Gehirngewebe" ab. In diesen 55µl befinden sich beim Menschen 5.5 Millionen Nervenzellen mit 10.000 mal so vielen Synapsen (5.5 gefolgt von 9 Nullen) und 242km an Nervenbahnen (22km an Dendriten und 220km an Axonen). Das ist jede Menge. Die zeitliche Auflösung liegt bei einigen Sekunden, d.h. was ein Bildpunkt/Voxel indirekt abbildet ist über ein Zeitraum von einigen Sekunden geschehen. Diese Art der räumlichen und zeitlichen Auflösung ist für wissenschaftliche Untersuchungen eher unbefriedigend und erlauben keine Rückschlüsse auf neuronale Mechanismen, die sich oft auf Einzelzellebene in einigen Millisekunden abspielen.


Disclaimer: Ich bin Doktorand der Neurowissenschaften in Tübingen, bin aber an keinen Affenversuchen beteiligt (und war es auch nie).

Hier die wichtigsten Links:

14.09.2014

US-Amerikaner zu sechs Jahren Zwangsarbeit in Nordkorea verurteilt

Der 24-jährige US-Amerikaner Matthew Miller wurde zu sechs Jahren Zwangsarbeit in Nordkorea verurteilt. Grund: Spionage und illegale Einreise. Angeblich hatte Miller vor das Gefängnisleben in Nordkorea näher kennen zulernen und die dortige Menschenrechtssituation zu untersuchen, so berichtet es die New York Times. Das hat er jetzt jedenfalls erreicht, auch wenn er vermutlich, ähnlich wie Kenneth Bae, getrennt von den anderen Gefangenen gehalten wird. Miller hatte auf einen Anwalt verzichtet (hätte aber auch nichts geändert am Urteil). 

Der Prozess eines dritten Amerikaners, Jeffrey Fowle, der derzeit in Nordkorea aufgrund einer zurückgelassenen Bibel festgehalten wird, steht noch aus. Vor zwei Wochen hatte CNN die Gelegenheit die drei US-amerikanischen Geiseln in Nordkorea zu interviewen

13.09.2014

Nordkoreanischer Menschenrechtsbericht

Endlich! Da ist er, der lang erwartete Menschenrechtsbericht des nordkoreanischen Terrorregimes, eeeh... weltlichen Paradieses. Alles perfekt in Nordkorea, nirgendswo sonst ist die Menschenrechtslage besser als in Kims sozialistischen Königreich. Keine Sklaverei, uneingeschränkte Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, freie Wahlen, freies Gesundheitssystem, freie Wohnungen, usw. Puh, da bin ich ja beruhigt. 


Nordkorea reagierte damit auf einen Bericht der Vereinten Nationen, der die Menschenrechtslage in Nordkorea anprangert. 

Wie die Philippinen ein Riff gegen die chinesische Küstenwache verteidigt


1999 lies die philippinische Marine ein altes US-Kriegsschiff namens Sierra Mardre aus dem 2. Weltkrieg am Second  Thomas Shoal Riff im südchinesischen Meer auf Grund laufen. Grund: Neben den Philippinen, die sich keine hochgerüstete Marine oder Küstenwache leisten kann, erhebt auch China Ansprüche auf das Gebiet der Spratly-Inseln. Das auf Grund gelaufene Schiff fungiert als Außenposten der philippinischen Marine, um China davon abzuhalten das Riff zu besetzen. Die chinesische Küstenwache blockiert die Versorgung der dort stationierten philippinischen Soldaten und wartet mit zwei Schiffen darauf das Riff zu besetzen, sobald die philippinischen Soldaten das Wrack verlassen sollten. 

Karte der besetzen Spratly-Inseln aus Wikipedia

Während die Welt auf die Ukraine und IS blickt, kam China auf die grandiose Idee einfach neue Inseln im Gebiet des südchinesischen Meeres zu erschaffen, um seine Gebietsansprüche auszuweiten: China's Island Factory

Tierversuche am Max Planck Institut in Tübingen und die Berichterstattung bei Stern TV

Einen aktuellen Nachtrag gibt es hier.
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Stern TV zeigte am 10. September exklusive Aufnahmen aus dem Max Planck Institut (MPI) für Biologische Kybernetik in Tübingen (Aufzeichnung bei RTL Now eine Woche lang verfügbar nach der Ausstrahlung oder hier bei Facebook, jedoch ohne die anschließende Diskussion). Am MPI für biologische Kybernetik betreibt die Abteilung Physiologie kognitiver Prozesse um den Neurowissenschaftler Prof. Nikos Logothetis unter anderen Grundlagenforschung an Makakenaffen und deren Gehirnen.

Im August 2013 hatte sich ein Tierschützer verdeckt als Tierpfleger beworben und wurde kurz darauf eingestellt. Ein halbes Jahr lang filmte der anonym-bleibende Tierpfleger die etwa 40 Affen am MPI heimlich mit einer Kamera und dokumentiert deren Alltag. Organisiert wurde die "Operation Alekto" vom SOKO Tierschutz und der britischen Union zur Abschaffung von Tierversuchen. Die Bilder sind ohne Zweifel verstörend und setzen darauf den Zuschauer zu emotionalisieren (YouTube Video von SOKO Tierschutz am Ende des Artikels). Das Ganze sieht auf den ersten Blick wahrlich nicht gut für die Affenforschung am MPI aus. Die aufwühlenden Szenen sind folgende:

  1. Ein durstiger Affe sucht nach Wasser, indem er die Gitterstäbe seines Geheges ableckt.
  2. Ein Affe ist halbseitig gelähmt und erbricht sich, vermutlich aufgrund einer Entzündung an seinem Implantat.
  3. Ein Affe wird mit Gewalt am Hals aus seinem Käfig gezerrt, da er sich nicht freiwillig in den sogenannten "Primatenstuhl" begibt.
  4. Ein Affe wird betäubt und dann in den Primatenstuhl gesetzt. Er erwacht verstört im Primatenstuhl und dreht sich wild im Kreis.
  5. Ein Affe läuft wild in seinem Käfig auf und ab. Ein anderer Affe läuft in seinem Gehege auf und ab und zeigt stereotypisches Verhalten einer Traumatisierung.
  6. Ein Affe kratzt und reißt an seinem Kopfimplantat. Sein Kopf ist blutüberströmt. Die Operationsnähte sind 10 Tage nach der Operation noch offen. Auch nach 19 Tage sei die Wunde immer noch nicht verheilt.
  7. Diverse Affen mit vermeintlich infizierten Kopfwunden.
  8. Dokumente, die zeigen, dass die Affen manchmal mehr als zwei Tage kein Wasser bekamen.
  9. Ein blauer Müllsack, in dem sich ein toter Affe befindet.

Das MPI hat ein Tag nach der Ausstrahlung im TV reagiert und eine Stellungnahme auf seiner Webseite veröffentlicht. Das Institut geht davon aus, dass die Bilder aus dem Kontext gezogen seien. Die Sendung werde noch ausgewertet und es kam zu Schmähungen und Morddrohungen gegen Mitarbeiter des MPI.
Die zuständige Genehmigungsbehörde hatte bei einer Kontrolle am Donnerstag, dem 11. September, keine Mängel bei den Tierversuchen oder in der Affenhaltung feststellen können. Alle Vorschriften würden eingehalten. Dennoch wurde eine Prüfung vergangenere Vorgänge angeordnet, obwohl auch diese unter behördlicher Aufsicht geschehen sind.
Meiner Ansicht nach handelt es sich bei den veröffentlichten Szenen mit hoher Wahrscheinlichkeit nach um Einzelfälle und nicht um die Regel. Nichtsdestotrotz darf es auch solche Einzelfälle nicht geben, nicht bei der äußerst kontroversen Forschung an Primaten und einer sehr sensiblen Öffentlichkeit.


Nun zu den einzelnen Szenen und deren (vermeintlichen) Hintergrund:
1. Ein durstiger Affe sucht nach Wasser, indem er die Gitterstäbe seines Geheges ableckt. 
Das MPI gab an, dass solches Verhalten auch bei Zootieren und Affen in freier Wildbahn zu beobachten sei. Dort müssen die Affen auch öfters über längere Zeiträume ohne Wasser auskommen (siehe auch Punkt 8). 

2. Ein Affe ist halbseitig gelähmt und erbricht sich, vermutlich aufgrund einer Entzündung an seinem Implantat oder/und eines Schlaganfalls. 
Die Bilder sind verstörend und verfehlen nicht ihre Wirkung starke Emotionen beim Zuschauer auszulösen. Es ist jedoch unklar wodurch die Lähmung hervorgerufen wurde und ob ein Tierarzt informiert wurde. Bei Operationen, auch am Menschen, kann es immer wieder zu Komplikation und Folgeschäden kommen. Obwohl es sich hierbei um einen Einzelfall handelt, darf so etwas trotzdem nicht vorkommen. Es ist durchaus möglich, dass hier nicht sauber gearbeitet wurde.
Dass danach ein Finalversuch stattgefunden hat, heißt nicht, dass der Affe an einem Experiment im Affenstuhl teilgenommen hat und vier Stunden in einer dunklen, schallisolierten Kammer saß (die resultierenden Daten wären wert- und nutzlos). Vermutlich bezeichnet der Finalversuch eher, dass der Affe anästhesiert wurde und währenddessen beispielsweise die Aktivität einzelner Nervenzellen in seinem Gehirn untersucht wurden, bevor der Affe eingeschläfert wurde.

3. Ein Affe wird mit Gewalt am Hals aus seinem Käfig gezerrt, da er sich nicht freiwillig in den sogenannten Primatenstuhl begibt.
4. Ein Affe wird betäubt und dann in den Primatenstuhl gesetzt. Er erwacht verstört im Primatenstuhl und dreht sich wild im Kreis.
Laut Vorschrift muss sich der Affe freiwillig in den Primatenstuhl begeben. Ich kenne mich nicht mit den Details der Vorschriften und der Gesetzgebung aus und weiß nicht ob untrainierte Affen in den Stuhl gezwungen werden dürfen. Angeblich gilt das mit dem "freiwillig" nur im Vorfeld von Experimenten, d.h. wenn der Affe zu einem Experiment muss, dann muss er freiwillig in den Primatenstuhl klettern. Befindet er sich aber im Training, um sich an den Primatenstuhl zu gewöhnen, gilt die freiwillig-Regel nicht. Hierbei befindet sich der Affe aber nur kurzzeitig im Primatenstuhl und wird nach einiger Zeit wieder befreit. Es findet kein Experiment statt.
Dass in einer anderen Szene der Affe seinen Kopf nicht komplett durch die Luke steckt, kann auch damit zusammenhängen, dass er sich a) noch im Training befindet und b) einfach neugierig, aber eben auch vorsichtig ist. Dies verdeutlicht, dass die Bilder vermutlich aus dem Kontext gerissen sind.
Der Affe wird im Übrigen mittels einer Stange und einem Ring am Hals fixiert um ihn auf Distanz zu halten und zu vermeiden, dass er den Pfleger beißt.

5. Ein Affe läuft wild in seinem Käfig auf und ab. Ein anderer Affe läuft in seinem Gehege auf und ab und zeigt stereotypisches Verhalten einer Traumatisierung. 
Dass ein Affe stereotypisches Verhalten in einem kleinen Käfig zeigt ist durchaus verständlich und wird vom MPI nicht verleugnet. Die Affen befinden sich nur kurze Zeiträume in den kleinen Käfigen, beispielsweise kurz nach und vor einer medizinischen Untersuchung. Dass ein Affe aber stereotypisches Verhalten im größeren Gemeinschaftsgehege zeigt, sollte nicht vorkommen.  Trotzdem stellt sich auch hier die Frage nach dem Kontext. 

6. Ein Affe kratzt und reißt an seinem Kopfimplantat. Sein Kopf ist blutüberströmt. Die Operationsnähte sind 10 Tage nach der Operation noch offen. Auch nach 19 Tage sei die Wunde immer noch nicht verheilt.
 7. Diverse Affen mit vermeintlich infizierten Kopfwunden. 
Diese Bilder, besonders jene vom blutüberströmten Affen, sind äußerst verstörend. Es lässt sich sicherlich nicht verhindert, dass der Affe nach der Operation an seinem Kopfimplantat kratzt und dabei Nähte öffnet. Das haben Tiere und auch Menschen so an sich. Aber dass die Wunden nach mehr als zwei Wochen noch offen sind und sich infizieren darf nicht passieren. Hier muss sofort ein Tierpfleger oder der Tierarzt einschreiten, um eine Infektionen zu verhindern.  

8. Dokumente, die zeigen, dass die Affen manchmal mehr als zwei Tage kein Wasser bekamen. 
Wie in der Diskussionsrunde im Anschluss von Ivar Aune von der Gesellschaft für Versuchstierkunde angemerkt, geht aus den Dokumenten nicht hervor, ob der Affe während der vier Tage Wasserentzug an einem Experiment teilgenommen hat. Es ist durchaus vorstellbar, dass der Affe innerhalb der vier Tage an einem Versuch teilgenommen hatte und dabei sein Tagespensum an Wasser oder Fruchtsaft in Form von Belohnung erhalten hat. Ferner erhält der Affe täglich Obst und andere Nahrung. 

9. Ein blauer Müllsack, in dem sich ein toter Affe befindet. 
Laut der Stellungnahme des MPI werden alle toten Tiere pathologisch untersucht und dann fachmännisch entsorgt.

Ferner suggeriert die Reportage bei den meisten Tierversuchen handelt es sich um Versuche mit Primaten. Das ist definitiv nicht der Fall. Von den etwas mehr als 3 Millionen Versuchstieren in Deutschland handelt es sich bei 1686 (0,06%) um Affen. 2,6 Millionen sind entweder Ratten oder Mäuse. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stammen 50% aller Altweltaffen, zu denen Makaken gehören, die für Tierversuche gehalten werden, aus nicht EU-Staaten. Die Tiere müssen extra für den Forschungszweck gezüchtet werden und dürfen nicht in freier Wildbahn gefangen werden. 
Des Weiteren ensteht aus der Reportage der Eindruck, die Affen seien in kleinen Käfig eingesperrt. Dort befinden sie sich nur kurze Zeit, wie vor oder nach medizinischen Untersuchungen. Sonst werden die Affen in geräumigeren Gehegen gehalten, alleine (beispielsweise im Anschluss an eine Implantatsoperation) oder in Gruppen (Bilder und Videos des MPI zur Tierhaltung).

Die nächsten Wochen werden zeigen, welche Konsequenzen die Aufnahmen haben werden und wie das MPI die einzelnen Szenen erklärt. Der Grund für die Zurückhaltung des MPI geht im Übrigen auf ein Fiasko aus dem Jahr 2009 zurück. Damals hatte das MPI in Tübingen einen ähnlichen Skandal. Man wollte Offenheit und Transparenz demonstrieren und lies eine Reportage der ZDF-Sendung Frontal21 zu. Die ausgestrahlte Sendung spiegelte jedoch aus Sicht des MPI eine sehr verzerrte Wahrheit wieder und rückte die Tierforschung am MPI in ein sehr dunkles Licht.


Die anschließende Diskussionsrunde bei Stern TV war kaum objektiver als die Reportage. Ivar Aune von der Gesellschaft für Versuchstierkunde drückte sich oft, ich nenne es mal, ungeschickt aus. Er hat vollkommen Recht, wenn er sagt, dass Tiere unter Stress oder mit einem schlechten Gesundheitszustand, sich nicht richtig konzentrieren können und daher wertlose und nicht-reproduzierbare Daten liefern. Die oberste Priorität der Forscher ist und sollte es daher sein, Experimente mit gesunden, entspannten und fokussierten Affen durchzuführen. Ob dies immer der Fall ist, kann durchaus angezweifelt werden, besonders im Anbetracht des hohen Drucks in wissenschaftlich-renommierten Laboren wie jenes von Prof. Logothetis.

Sehr ironisch sind die Äußerungen der Grünen-Politikerin und Sprecherin für Tierschutzpolitik Nicole Maisch. Sie ist der Ansicht, dass im 21. Jahrhundert die Forschung so weit fortgeschritten sei, dass derartige invasive Tierversuche nicht mehr nötig seien. Als Beispiele führt sie Biochips, bildgebende Verfahren und (adulte) Stammzellenforschung an. Von anderen Verfahren wie embryonaler Stammzellenforschung und Gentechnik hält man bei den Grünen jedoch eher wenig. Es ist daher kein Wunder, dass andere Länder, wie die USA, uns in der Wissenschaft weit voraus sind. Dort wird die Freiheit der Wissenschaft nicht so stark eingeschränkt und reguliert wie im fortschritts- und wissenschaftsfeindlichen Deutschland. 
Dass bildgebende und non-invasive Verfahren wie fMRT, MEGEEG oder TMS nützlich sind und schöne Resultate liefern, will ich hier nicht bestreiten. Aber sie können keine invasiven Tierversuche ersetzen. Sie haben alle einen entscheidenden Nachteil: Schlechte Zeit- und/oder Raumauflösung. Bis zur Arbeit von Prof. Logothetis, dessen Abteilung nun in der Kritik steht, war nicht einmal genau klar, was die schönen, bunten Bilder eines fMRT überhaupt bedeuten. Logothetis hatte damals intrakortikale Signale mit fMRT-Signalen im Affen verglichen und gezeigt, dass das was wir mit einem fMRT aufzeichnen, eher sogenannten Local Field Potentials entspricht als dem Feuern einzelner Nervenzellen. Es ist also Logothetis Affenversuchen zu verdanken, dass wir heute ein wenig mehr über das beliebte (und vermutlich gehypte) fMRT wissen. Nichtsdestotrotz bleiben auch nach dieser Studie immernoch viele Fragen über fMRT offen. Die Interpretation von fMRT-Studien ist sehr kontrovers. In einer Studie (PDF) aus dem Jahr 2009 beispielsweise wurde Hirnaktivität in einem toten Lachs mittels fMRT nachgewiesen.
Auch bei anderen Verfahren, wie EEG, ist bis heute unklar, was sie eigentlich genau messen. Daher sind invasive Verfahren in der Grundlagenforschung nicht zu ersetzen. Diese Tatsache wollen viele Forscher in Europa (und besonders auf der britischen Insel) nicht wahrhaben. Non-invasive Verfahren, wie sie in Europa im Bereich der Brain-Computer-Interfaces (BCI) bei Menschen eingesetzt werden, bieten definitiv unfassbare Möglichkeiten und werden in Zukunft das Leben von vielen schwer-kranken Menschen erleichtern. Beispielsweise ermöglichen BCI Menschen, die am Locked-in-Syndrom leiden, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Doch leider können mit solchen non-invasiven Methoden meist nur die Symptome bekämpft werden. Rückschlüsse auf die Ursache der Erkrankung lassen sich kaum ziehen (ebenso bei bildgebenden Verfahren). Erst wenn die Ursachen und unterliegenden biophysikalischen Prinzipien verstanden sind, kann damit begonnen werden neurologische Krankheiten effektiv zu bekämpfen und deren Entstehung zu verhindern. 

Tierschützer Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz zieht das typische Tierversuche-sind-nutzlos Geblubbere durch. Er hat Recht, bei falscher Durchführung hätten Tierversuche bei Penicillin, Asperin, oder auch im Falle von Contergan eventuell nicht geholfen (dabei wurde Penicillin erfolgreich an Mäusen getestet). Dumm für Herrn Mülln gibt es auch genug Beispiele, die den Nutzen von Tierversuchen aufzeigen, wie im Falle von AIDS, Impfstoffe gegen Antrax, Tollwut, Asthmaspray, Insulin, Malaria, Behandlung von Leukämie und Parkinson, Herztransplantate, Kochlearimplantate, ... Auch für die Bekämpfung von ASL oder Ebola sind Primatenversuche unverzichtbar.


Disclaimer: Ich bin Doktorand der Neurowissenschaften in Tübingen, bin aber an keinen Affenversuchen beteiligt (und war es auch nie). Ich habe sonst auch keine Verbindungen zur Abteilung um Prof. Logothetis. Persönlich hatte ich einmal die Möglichkeit die Rhesusaffenhaltung an der Universität Tübingen, in der Abteilung für Tierphysiologie, Institut für Zoologie, zu begutachten. Dort gab es meines Erachtens nach nichts zu beanstanden.

Hier die wichtigsten Links:

und hier das YouTube-Video von SOKO Tierschutz. Achtung! Enthält verstörende Bilder:


TEDTalk - The new bionics that let us run, climb and dance

02.09.2014

CNN interviewt die drei amerikanischen Geiseln in Nordkorea





CNN hat die drei in Nordkorea festgehaltenen US-Amerikaner überraschend in Pjöngjang interviewen dürfen (oder müssen):
  • Kenneth Bae, ein amerikanisch-koreanischer Missionar, sitzt seit November 2012 in nordkoreansicher Geiselhaft und wurde zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt. Ihm wird vorgeworfen den Sturz des nordkoreanischen Regimes geplant zu haben. Er muss 6 Tage die Woche, 8 Stunden am Tag im Lager auf dem Feld arbeiten und wird getrennt von den anderen Lagerinsassen festgehalten.
  • Matthew Miller, hatte angeblich Asyl in Nordkorea beantragen wollen und sein Touristenvisum bei der Einreise im April 2014 zerrissen. Sein Prozess steht noch aus.
  • Jeffrey Fowle, hatte bei einer geführten Touristentour ebenfalls im April 2014 eine Bibel in einem Hotel zurückgelassen. Auch sein Prozess steht noch aus.
Alle drei Männer "gestanden" ihre Schuld ein und hoffen auf baldige Freilassung, sobald die USA einen ranghohen Sondergesandten nach Nordkorea entsendet. Nordkorea will mit der Sache a) auf sich aufmerksam machen und b) direkte Gespräche mit der US-Regierung erwirken. 

via FAZ

28.08.2014

Gute Nachrichten aus Südkorea

Das höchste südkoreanische Gericht hat den Aktivisten Park Jeong Geun wegen angeblicher Verletzung des nationalen Sicherheitsgesetzes freigesprochen. 2012 war Park zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt wurden, später wurde er jedoch von einem Berufungsgericht freigesprochen. Dieser Freispruch wurde nun vom obersten südkoreanischen Gericht bestätigt.

Park hatte Bilder eines nordkoreanischen Twitteraccounts retweeted und, unter anderen, Links zu nordkoreanischen Videoclips geteilt. Das ist unter dem kontroversen und anti-liberalen nationalen Sicherheitsgesetz in Südkorea verboten, da er damit Nordkorea / den Feind unterstütze, indem er nordkoreanische Propaganda verbreite. Park jedoch wollte sich über die nordkoreanische Diktatur lächerlich machen.  
“Praising the North Korean regime, a violation of the National Security Law, is applied [to a suspect] when there is possibility [for him] to commit an evil act harming the existence of the country and public security,” the Supreme Court judges said in their verdict, “But he was not that kind of case.”