24.12.2012

Verschwörungswahnsinn des Tages: Israel hinter dem Newtown Schulmassaker

so Mike Harris im iranischen PressTV. Normalerweise gebe ich irren und kranken Verschwörungstheoretikern ungern Raum in diesem Blog, weil ich es für besser halte, so etwas einfach zu ignorieren, aber was Harris, scheinbar ein ehemaliger republikanischer Kandidat für den Gouverneurposten in Arizona, hier von sich gibt, dass ist einfach so krank, dass ich mich gezwungen fühle das entsprechende Video zu verlinken. 

Frohe Weihnachten

Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013.

22.12.2012

Vice: Syria - The Free Syrian Army

Achtung! Enthält äußerst verstörende Bilder.


Zu den vorherigen Teilen der Vice Dokumentation Ground Zero: Syria

TED Talk: Israel and Iran: A love story?

Erneut US-Amerikaner in nordkoreanischer Geiselhaft

Laut der staatlich-nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA wurde in Nordkorea ein US-Amerikaner inhaftiert. Bereits vor einer Woche hatte NordkoreaInfo sowie die NewYorkTimes darüber berichtet.

Bei dem US-Amerikaner südkoreanischer Herkunft handelt es sich um den 44-jährigen Pae Jun Ho (auch: Kenneth Bae), welcher angeblich am 3. November nahe der russischen Grenze in die Sonderwirtschafszonen Rason ein Verbrechen gegen die Demokratische Volksrepublik Korea begannen habe. Er reiste als Reiseleiter zusammen mit fünf europäischen Touristen ein, welcher aber nicht festgenommen wurden. Pae habe das Verbrechen inzwischen gestanden, heißt es weiter in dem Bericht, und stehe in Kontakt mit der schwedischen Botschaft in Pjöngjang, welche die Interessen der USA vertritt. 

Das US-Außenministerium hat die Inhaftierung bestätigt. Pae betreibt angeblich eine Reiseagentur, welche Touristen und Investoren nach Nordkorea führt. Grund für die Festnahme könnte scheinbar eine Festplatte mit unerwünschten Information über Nordkorea gewesen sein, welche Pae mit sich führte. Eventuell habe Pae nordkoreanische Waisenkinder fotografiert, berichtet eine südkoreanische Zeitung.

Vielleicht eine gute Gelegenheit für Obama in seiner letzten Amtszeit noch Nordkorea zu besuchen und dem neuen Führer Kim Jong-un sein Tribut zu zollen ...

Stratfor über Ostasien und die aktuellen Wahlen in Japan und Südkorea

21.12.2012

Nordkorea bei Nacht

Eine neue NASA-Satellitenaufnahmen zeigt den krassen Kontrast zwischen den beiden Koreas. Die bisherige bekannte Aufnahme stammt aus der Mitte der 90ger Jahre. Nun gibt es ein neue, hochauflösende Aufnahme des NASA Satelliten Suomi NPP, das zeigt, dass sich nicht viel in Nordkorea getan hat.
Die Aufnahme macht sogar die Lichter der Fischerboote auf hoher See sichtbar und verdeutlicht, in Nordkorea gibt es weniger Lichtquellen als im Gelben Meer. Die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang mit etwa 3 Millionen Einwohner ist ein kleiner Lichtpunkt, Seoul, die Haupstadt Südkoreas mit mehr als 10 Millionen Einwohnern, eine leuchtende Weltmetropole, verbunden mit ganz Südkorea.


Das Bild ist vielmehr als ein Satellitenbild, es spiegelt die Lage in Nordkorea eindeutig wieder. Während der Süden prosperiert und die Menschen in Freiheit leben dürfen, wird Nordkorea weiterhin von einem undurchsichtigen tyrannischen System unter Kim Jong-un regiert, das nicht nur jegliche Freiheit unterdrückt, sondern auch jeglichen Informationfluss. Nordkorea ist nicht nur auf diesem Bild ein dunkler Fleck, sondern auch vieles, was wir über Nordkorea glauben zu wissen, basiert meist nur auf Hören-Sagen.


20.12.2012

Pyongyang Racer

Auf der Seiten von Koryo Tours gibt es ein angeblich in Nordkorea entwickeltes Browserspiel. In Koryo Tours Pyongyang Racer erkundet der Spieler mit einem Auto die Straßen der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. 

Koryo Tours organisiert Gruppenreisen für Touristen nach Nordkorea.

19.12.2012

SPON: "Diktatoren-Tochter schlägt Menschenrechtler"

Spiegel Online - schon lange nicht mehr Teil meiner regelmäßigen Nachrichtenlektüre - titelt zum Wahlausgang in Südkorea reißerisch: Diktatoren-Tochter schlägt Menschenrechtler

Danach heißt es direkt:
In Südkorea ist nach Angaben mehrerer TV-Sender erstmals eine Frau an die Spitze des Landes gewählt worden. Die Konservative Park Geun Hye - Tochter des früheren Militärdiktators - hat sich demnach bei den Präsidentschaftswahlen gegen ihren liberalen Rivalen durchgesetzt.

Liberalen Rivalen? Liberal?! L-i-b-e-r-a-l? Liberal wie in Liberalismus? Verwenden nun auch deutsche Medien den Begriff liberal, wie er in Nordamerika gebraucht wird? Nämlich für Linke. Verkehrte Welt. Aber die herrscht beim Spiegel ja sowieso tagein tagaus.

Achja, und zur eigentlichen Nachricht: Park Geun Hye, Präsidentschaftskandidatin der regierenden  konservativen Saenuri-Partei (ehemaligen Großen Nationalpartei) gewann mit etwa 51.5% knapp über ihren Herausforderer der mitte-linken Vereinten Demokratischen Partei Moon Jae-in. Sie löst nun den derzeitigen Präsidenten Lee Myung-bak, der nicht nochmal antreten durfte, ab und wird das erste weibliche Staatsoberhaupt Südkoreas.




13.12.2012

Nachtrag zum erfolgreichen nordkoreanischen Raketenabschuss

Noch zwei Hinweise bezüglich des erfolgreichen nordkoreanischen Raketentests:

Hier ein Video aus Pjöngjang, dass die Euphorie der Nordkoreaner über den Erfolg dokumentieren soll ...



und zum Abschluss ein Artikel im allerorts beliebten Onion

12.12.2012

Interview mit Shin Dong-hyuk


Ein Ausschnitt aus dem CBS News Nachrichtenmagazin 60 Minutes, in welchen Andreas Cooper Shin Dong-hyuk interviewt, ein nordkoreanischer Flüchtling, der Lager 14 entkommen konnte. 





Nordkorea schießt erfolgreich Satelliten in die Erdumlaufbahn

Nordkorea hat es erstmals geschafft erfolgreich einen Satelliten namens Kwangmyongsong-3 mittels einer Unha-3 Trägerrakete in die Erdumlaufbahn zu befördern. Der gleiche Test war im Frühjahr diesen Jahres gescheitert. Diesmal gelang er - pünktlich zum Todestag Kim Jong-Ils sowie passend zu den anstehenden Wahlen in Südkorea und Japan. 





______________________________________



10.12.2012

Lesetipp: Unterwegs im nordkoreanischen Netz

Ein Bericht bei BBC über das nordkoreanische Intranet Kwangmyong und das eigene Betriebssystem Roter Stern ...



Ich hatte bereits zweimal auf Technologien in Nordkorea aufmerksam gemacht, einmal hier und hier

Self-made Panzer in Syrien


From a distance it looks rather like a big rusty metal box but closer inspection reveals the latest achievement of Syrian rebels: a homemade armoured vehicle waiting to be deployed. Sham II, named after ancient Syria, is built from the chassis of a car and touted by rebels as "100 percent made in Syria".


Siehe auch France24

Video des Tages: Gregor Gysi und Norbert Lammert

09.12.2012

Ground Zero Syria

Eine weitere Vice-Dokumentation über das tägliche Grauen in Syrien ...

Achtung! Enthält äußerst verstörende Bilder.


Kony, M23, and the Real Rebels of Congo

Eine Vice-Dokumentation über das Chaos und die Komplexität im Osten Kongos, den Einsatz der UN-Friedenstruppe, und die dort operierenden Rebellengruppen, wie LRA und M23. Da es sich um eine Vice-Dokumentation handelt, sollte man das ganze nicht zu ernst nehmen, aber interessant und sehenswert ist es allemal. 

Inzwischen sind die M23-Rebellen wieder aus der Millionenstadt Goma abgezogen. Sie hatten die Stadt 11 Tage lang Ende November besetzt.

07.12.2012

Zum Nationale Sicherheitsgesetz in Südkorea

Da es mir gerade an Zeit mangelt, hier lediglich ein interessanter Bericht bei NordkoreaInfo über das Nationale Sicherheitsgesetz Südkoreas und dessen Anwendung unter scheidenden Präsidenten Lee Myung-bak. Amnesty International veröffentliche diesbezüglich einen Bericht

30.11.2012

Kurioses aus Nordkorea: Unterschlupf eines Einhorns entdeckt [Update]

Der staatliche nordkoreanische Nachrichtendienst KCNA bericht gestern, dass Archäologen den Unterschlupf eines Einhorns, welches dem Gründers Korea, König Tongymyong, gehörte, nahe eines Tempels in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang entdeckt haben. Kurz: Einhörner gab es wirklich! Wenn man der KCNA glauben darf. Hier die Meldung:

Lair of King Tongmyong's Unicorn Reconfirmed in DPRK 
Pyongyang, November 29 (KCNA) -- Archaeologists of the History Institute of the DPRK Academy of Social Sciences have recently reconfirmed a lair of the unicorn rode by King Tongmyong, founder of the Koguryo Kingdom (B.C. 277-A.D. 668). 
The lair is located 200 meters from the Yongmyong Temple in Moran Hill in Pyongyang City. A rectangular rock carved with words "Unicorn Lair" stands in front of the lair. The carved words are believed to date back to the period of Koryo Kingdom (918-1392). 
Jo Hui Sung, director of the Institute, told KCNA: "Korea's history books deal with the unicorn, considered to be ridden by King Tongmyong, and its lair. 
The Sogyong (Pyongyang) chapter of the old book 'Koryo History' (geographical book), said: Ulmil Pavilion is on the top of Mt. Kumsu, with Yongmyong Temple, one of Pyongyang's eight scenic spots, beneath it. The temple served as a relief palace for King Tongmyong, in which there is the lair of his unicorn. 
The old book 'Sinjungdonggukyojisungnam' (Revised Handbook of Korean Geography) complied in the 16th century wrote that there is a lair west of Pubyok Pavilion in Mt. Kumsu. 
The discovery of the unicorn lair, associated with legend about King Tongmyong, proves that Pyongyang was a capital city of Ancient Korea as well as Koguryo Kingdom."

KCNA ist besser als jede Satire. 

Achja, und wer es verpasst hatte: Die amerikanische Satirezeitschrift The Onion hatte Kim Jong-Un zum "Sexiest Man Alive" des Jahres 2012 erklärt. Die chinesische People's Daily hat dies überzeugt und in ihrer englischen Onlineausgabe veröffentlicht. 

via OneFreeKorea


Update:
In den Kommentaren wurde ich auf folgenden Eintrag aufmerksam gemacht: No, the North Korean government did not claim it found evidence of unicorns (vorerst ohne weiteren Kommentar meinerseits)

Terror in der Schule


24.11.2012

Ron Paul's Farewell Speech to Congress

Hier das Transcript Ron Pauls Abschiedsrede vor dem Repräsentantenhaus. Man muss nicht allen seiner Spinnereien (wie beispielsweise seinen außenpolitischen Standpunkten) zustimmen, aber eines muss man anerkennen, er hat mit seinen radikalen Freiheitsansichten dem Libertarismus wieder zu einer Popularität, besonders unter jungen Amerikanern, verholfen.

12.11.2012

Date with Nate Silver

Dear Nate Silver: My name is Emma Gertlowitz and I’m eleven years old and for a million years I liked Justin Bieber because he was so cute but now I like you. I watched you on MSNBC and HBO and on “Charlie Rose” and I can’t stop thinking about how you study polls and create probability models and predict elections and how you’re always right, which I think is so unbelievably cute, and I keep imagining you saying to me, “Emma, I think that there’s a 93.7% chance of me falling in love with you.”

Germany's foreign policy at its best

09.11.2012

Subversive Chinakritik: Tibet Style


Subversive Chinakritik, produziert von „Students for a Free Tibet and the International Tibet Network“

Da für Nutzer in Deutschland das Video gesperrt ist, empfiehlt sich entweder ein Browser-Plugin oder Unblockyoutube.
On the eve of the CCP’s 18th Party Congress, Students for a Free Tibet and the International Tibet Network release a parody video titled “Tibetans challenge Xi Jinping – Gangnam Style.” A takeoff of Korean star Psy’s uber-popular Gangnam Style, the video features China’s heir apparent as a dimwit — a big-headed oaf whose only response to Tibetans’ growing resistance is to arrest, beat and torture protestors.
About the making of this video: Using the power of humor and theater, this video highlights the cruelty and absurdity of the Chinese government’s colonial policies in Tibet that have driven 63 Tibetans to set themselves on fire in protest of Chinese rule; 50 this year alone. It also depicts some of the creative protest tactics being used by Tibetans to challenge China’s occupation, including a 2011 boycott of Chinese vegetable vendors.

08.11.2012

Drunk Nate Silver

Nate Silvers Erfolg spricht sich so langsam herum und kam sogar - oh Wunder - in den deutschen Medien an. Jedenfalls, auf was ich eigentlich hinweisen möchte ist folgender Internet-Gag: Drunk Nate Silver
Drunk Nate Silver calls a woman who turned him down in college and whispers “There’s a 74% chance you regret it now, with an upward trend.”

Drunk Nate Silver vomiting a Fibonacci spiral on the floor of Taco Bell
Drunk Nate Silver watching your funeral from the bushes, nodding
Drunk Nate Silver in Times Square on New Year's Eve counting down before everyone else
Drunk Nate Silver emails George Lucas the exact time and location of “A long time ago, in a galaxy far, far away.”
Drunk Nate Silver holds up cadaver of Punxsutawney Phil with his left hand, bellowing “Winter is coming.”
Achja, und klar sein sollte nun auch: Nate Silver ist ein Hexer!

via Nerdcore

07.11.2012

Stratfor über das nordkoreanische Regime

Obama gewinnt Präsidentschaftswahl

Wie bereits zu erwarten war, hat Obama seine Wiederwahl gewonnen. Nate Silvers mathematisches Model hat diesen Wahlausgang vorrausgesagt. Ferner, konnte er den Ausgang in jeder der 50 Staaten bestimmen. (In Florida ist das Ergebnis äußerst knapp, aber hier hat nach aktuellen Stand Obama etwa 46.000 Stimmen mehr als Romney gewonnen). Damit kommt Obama auf 332 Wahlmänner, und das ist genau die Anzahl, welche Nate Silvers als am Wahrscheinlichsten eingestuft hatte. 



Eines zeigt dieser Wahlausgang und die Berichterstattung in den deutschen Medien davor. Obamas Sieg war sicher (mit oder ohne Florida). Man hätte einfach mal Analysen in der New York Times lesen müssen.

Hier noch die Rede Romney, in welcher er seine Wahlniederlage anerkennt, und die - wie ich eingestehen muss - großartige Siegesrede Obamas.


What makes America exceptional are the bonds that hold together the most diverse nation on earth. 
The belief that our destiny is shared; that this country only works when we accept certain obligations to one another and to future generations. The freedom which so many Americans have fought for and died for come with responsibilities as well as rights. And among those are love and charity and duty and patriotism. That’s what makes America great.
[...]  
I have never been more hopeful about America. And I ask you to sustain that hope. I’m not talking about blind optimism, the kind of hope that just ignores the enormity of the tasks ahead or the roadblocks that stand in our path. I’m not talking about the wishful idealism that allows us to just sit on the sidelines or shirk from a fight. I have always believed that hope is that stubborn thing inside us that insists, despite all the evidence to the contrary, that something better awaits us so long as we have the courage to keep reaching, to keep working, to keep fighting. 
America, I believe we can build on the progress we’ve made and continue to fight for new jobs and new opportunity and new security for the middle class. I believe we can keep the promise of our founders, the idea that if you’re willing to work hard, it doesn’t matter who you are or where you come from or what you look like or where you love. It doesn’t matter whether you’re black or white or Hispanic or Asian or Native American or young or old or rich or poor, able, disabled, gay or straight, you can make it here in America if you’re willing to try. 
I believe we can seize this future together because we are not as divided as our politics suggests. We’re not as cynical as the pundits believe. We are greater than the sum of our individual ambitions, and we remain more than a collection of red states and blue states. We are and forever will be the United States of America.

Mir fällt zu Obamas Wahlsieg nur folgendes ein:
USA, welcome back on the road to statism, let Europe be your guide how to deal with unpaid bills. We know how to ru(i)n countries ...

06.11.2012

US-Präsidentschaftswahl: Live Coverage bei der NYTimes und eine defekte Wahlmaschine

Live Coverage bei der New York Times

_______________________________________________

Zur Zeit kursiert folgendes (lustiges) Video im Netz, von welchen ich nicht weiß, ob es ein Fake ist oder nicht. Ein Wähler versucht darin für Obama zu stimmen, aber die Wahlmaschine wählt immer den Herausforderer Romney aus. Und dies erinnert schon sehr an den "Wahlspot" der Simpsons, in welchen Homor versucht für Obama zu stimmen, aber stattdessen für McCain stimmt.


Der Vorfall wird untersucht.

05.11.2012

Zur morgigen US-Präsidentschaftswahl

Bei Nate Silvers steht es 307 zu 231 für Obama; 86 zu 14 liegen die Chancen eines Sieges Obamas morgen.   Also alles beim alten, Obama wird morgen wiedergewählt.

Hier noch zwei Links zur US-Präsidentschaftswahl:

Einmal dieses tolle Comic von xkcd:



und dann noch dieser schöne Artikel bei der Satire-Seite Cracked.com über acht Wahlmythen:

  1. Kandidaten halten ihre Versprechen nicht ... 
  2. Aggressive Wahlwerbung bringt nichts ... 
  3. Das Zwei-Parteien-System führt zu Extremismus ...
  4. Politische Reden werden immer hasserfüllter ... 
  5. Die Wahlkampfausgaben sind außer Kontrolle ... 
  6. Kandidaten werden nach ihren Ausrutschern beurteilt ... 
  7. Die Wahlbeteiligung sinkt ... 
  8. Die Wahl hängt nur von den Wählern in den Swing-States ab ...

04.11.2012

Am Dienstag wird (zu 85%) Obama wiedergewählt

Am Dienstag wird in den USA gewählt. Zur Zeit läuft alles auf einen sicheren Sieg Obamas hinaus - so zumindest das Model von Nate Silvers. Die Chancen einer Wiederwahl Obamas liegen bei 85%; Romneys Siegeschancen somit lediglich bei 15%. 

Im Electoral College sagt Silvers Obama 307 Wahlmänner voraus, Romney 231. Zu 50% wird die Entscheidung über den Sieg eines der Kandidaten im Swing-State Ohio entschieden. Und dort liegt Obama vorne. Auch wenn Obama im popular vote laut mancher Umfrageinstituten hintenliegt, entscheidet doch das Electoral College wer Präsident wird - und dort hat Obama den Vorteil, dass er in den Umfragen der meisten Swing-States führt. 

Sollte Romney doch der 45ste Präsident der USA werden, dann würde dies bedeuten, dass die Umfragen - auf welchen Silvers Model beruht - zu Gunsten Obamas verzerrt waren. Und selbstverständlich die "Ohio-Verschwörung" befeuern. 


Siehe auch: Zettels Raum

01.11.2012

3sat interviewt Peter Hellmann


Irgendwie lustig, und feinste Verschwörungstheorie-Satire. Aber leider, sagt mir Peter Hellmann vom Namen her gar nichts und Google ist auch nicht sehr hilfreich. Axel Stoll wäre stolz. 

25.10.2012

Lesetipp: "Lesereise" nach Nordkorea

Ai Wei Wei tanzt Gangnam Style



Hahahah, großartig. Der regimekritische chinesische Künstler Ai Wei Wei tanzt den Gangnam Style.

Talkshows ...

Gerade schaue ich Anne Will - wegen dem (großartigen) Serdar Somuncu - über Salafisten, Bildung, Muslime, Meinungsfreiheit, und, und, und ... Natürlich schweift auch das Thema wieder ab, das Übliche eben bei Talkshows. Was mich als Libertären wirklich unfassbar aufregt, ist aber die Tatsache, dass jeder immer irgendwelche Lösungen vorschlägt, die - oh wunder - durch den lieben Vaterstaat durchzusetzen sind und alle gleichermaßen betreffen sollen: Betreuungsgeld, Kindergeld, Gesamtschule, Kitapflicht, eingeschränkte Meinungsfreiheit, Schulpsychologen, etc.pp. Niemand (außer teilweise Herr Bosbach bezüglich dem Betreuungsgeld) kommt auch nur einmal auf die Idee, dass die Menschen selbst für sich verantwortlich sind und der Staat nicht die Lösung jedes Problems ist, sondern manchmal auch die Ursache. 

23.10.2012

Ein kleiner Leckerli: PETA und ein Ort in Bayern

Well said, Mr. President, well said ...


"You mentioned the Navy, for example. And that we have fewer ships that we did in 1916. Well, governor, we also have fewer horses and bayonets because the nature of our military has changed. We have these things called aircraft carriers where planes land on them. We have these ships that go underwater, nuclear submarines. And so, the question is not a game of Battleship where we're counting ships, it's what are our capabilities."

Zum aktuellen statistischen Umfragestand:  70 zu 30 für Obama. Ohio wird vermutlich wirklich die Entscheidung treffen, nach derzeitigen Model gewann die Wahl zu 95% jener Kandidat der ebenfalls Ohio gewann. 

21.10.2012

Lesetipp: Arab Spring and the Israeli enemy

What was the real cost of these wars to the Arab world and its people. And the harder question that no Arab national wants to ask is: What was the real cost for not recognizing Israel in 1948 and why didn’t the Arab states spend their assets on education, health care and the infrastructures instead of wars? But, the hardest question that no Arab national wants to hear is whether Israel is the real enemy of the Arab world and the Arab people.
[...]
The Arab world has many enemies and Israel should have been at the bottom of the list. The real enemies of the Arab world are corruption, lack of good education, lack of good health care, lack of freedom, lack of respect for the human lives and finally, the Arab world had many dictators who used the Arab-Israeli conflict to suppress their own people. These dictators’ atrocities against their own people are far worse than all the full-scale Arab-Israeli wars. In the past, we have talked about why some Israeli soldiers attack and mistreat Palestinians. Also, we saw Israeli planes and tanks attack various Arab countries. But, do these attacks match the current atrocities being committed by some Arab states against their own people.

19.10.2012

Ein wenig Humor mit Obama und Romney

Wirklich sehr amüsante Reden von Obama und Romney während einer Wohltätigkeitsveranstaltung der Al-Smith-Foundation in New York. 



18.10.2012

Nate Silvers bei Jon Stewarts Daily Show

Der Statistiker Nate Silver, des Politiblogs FiveThirtyEight, zu Gast bei Jon Stewart und über die Vorhersage der Präsidentschaftswahl:


___________________________________________


Noch eine Anmerkung zur "Berichterstattung" der DailyShow über die zweite Präsidentschaftsdebatte zwischen Romney und Obama. Ich mag Jon Stewart und seine DailyShow wirklich, sie ist lustig und informativ und dass Stewart sich politisch eher links einordnet, stört mich nicht die Bohne. 

Aber manchmal fällt mir auf, wie er geschickt Dinge so darstellt, dass sie lustig sind und gleichzeitig eine politische Seite bloßstellt. Dabei  fehlte einfach der Kontext oder - wie in diesem Fall - die schlichte Wahrheit. Leider fiel mir auch in dieser Folge so ein "Zwischenfall" auf:

Es wird die Stelle der Debatte gezeigt, in welchem es um den Anschlag in Benghazi geht. Obama behauptet darin, er habe am Tag nach dem Angriff auf das US-Konsulat im Rosengarten des Weißen Hauses gesagt, dass es sich um einen Terrorakt, einen act of terror, gehandelt habe. Romney weist ihn daraufhin, ob er dies wirklich behaupte, woraufhin Obama zweimal selbstsicher sagt: Please proceed. So als ob er ihn in eine Falle locken wolle. Auch so stellt es die DailyShow da. Romney fährt also fort und sagt, der Präsident hätte erst 14 Tage nach dem Anschlag auf  die Botschaft von einem Terrorakt gesprochen und nicht wie der Präsident behauptet einem Tag nach dem Anschlag bei der Stellungnahme im Rosengarten. Obama fordert daraufhin das Transkript der Rede an, doch die Morderatorin Candy Crowley greift verbotenerweise ein und stellt sich auf die Seite Obamas: Er habe von einem Akt des Terrors gesprochen. Erst sagt sie act of terrorism, dann act of terror - was in Diplomatensprache ein Unterschied darstellt. Den von letzteren sprach Obama, von ersteren definitiv nicht. 

Hier kann man das Transkript der Rede im Rosengarten nachlesen. Man könnte zwar sagen, beide Seiten sagen die Wahrheit, aber in der Tat spricht nirgends Obama davon, dass es sich bei dem konkreten Anschlag in Benghazi um einen Terrorakt (terrorist act oder act of terrorism) gehandelt habe. Er verwendet lediglich die Phrase acts of terror, aber auch diese nur in einem allgemeineren Zusammenhang. Er bewertet nirgends direkt den Anschlag als einen terroristischen Akt. Romneys Fehler war in der Debatte  von acts of terror und nicht von  acts of terrorism zu sprechen - was in der Tat einen Unterschied darstellt. Romney hatte also Recht mit dem was er gemeint hat, aber nicht unbedingt mit dem was er gesagt hat.  

siehe auch: Zettels Raum



16.10.2012

Colbert über den Friedens-Nobelpreis für Europa

Kuba hebt Reiseverbot auf

Hier ein Video aus dem Jahre 2010 der Human Rights Foundation über die Frauen in Weiß


Das kubanische Regime hat heute bekannt gegeben, dass das Beantragen von Ausreisevisa ab dem 13. Januar 2013 nicht mehr nötig sei. De facto bedeutet das Reisefreiheit. Dennoch müssen Kubaner auch weiterhin mit Einschränkungen bezüglich ihrer Ausreise rechnen. Genauere Informationen zu diesen Beschränkungen wurden nicht bekannt gegeben. 


13.10.2012

Romney holt weiter auf

Inzwischen stehen die Chancen eines Sieges Obamas nur noch bei 61 zu 39 mit 283 zu 255 Wahlmännern. Scheinbar hat die Debatte doch Spuren hinterlassen.

Die vorgestrige Vizepräsidenten-Debatte zwischen Joe Biden, dem derzeitigen Vize, und Paul Ryan, Romneys Running Mate, war im Übrigen gar nicht so unspannend und mehr eine Debatte als jene zwischen Obama und Romney. Umfragen zufolge haben beide Kandidaten gleichermaßen überzeugen können, Biden eventuell mit seinem Dauergrinsen ein wenig mehr. Größeren Einfluß auf die Präsidentschaftswahl Anfang November wird der Debatte aber nicht eingeräumt.


11.10.2012

Bullshit

Ich hatte inzwischen die Möglichkeit einmal persönliche einige Iraner kennen zulernen, die noch bis vor kurzem im Iran studiert haben. Einen davon fragte ich nach seiner Meinung über Mahmud Ahmadinedschad. Seine prägnante Antwort:
Bullshit! 

Später merkte er noch an, dass er von Chamene'i dasselbe halte, nämlich Bullshit.

10.10.2012

Taliban schießen jungen Mädchen nach Schulbesuch in den Kopf

Am Dienstag macht sich im pakistanischen Swat-Tal ein Schulbus auf  den Heimweg von ihrer Schule. Plötzlich halten Taliban den Van an und eröffnen das Feuer. Drei Mädchen werden schwer verletzt, der 14-jährige Malala Jusufzai wird in den Kopf geschossen. 

Malala ist nicht unbekannt, das junge Mädchen schrieb bereits mit 11 Jahren einen Blog für BBC Urdu über das Leben unter den Taliban im Swat-Tal und die Schließung der dortigen Mädchenschulen. Damals äußerte sie den Wunsch Ärztin zu werden und sprach sich gegen die Taliban aus. Erst 2009 vertrieb das pakistanische Militär die Taliban wieder aus dem Swat-Tal. Malala wurde für den Internationalen Friedenspreis-Kinderpreis nominiert und erhielt den pakistanischen Friedens-Jugendpreis.

Die Tehreek-e-Taliban Pakistan, die pakistanischen Taliban, bekannten sich zu dem Anschlag, Malala sei ihnen zu pro-westlich. 
She is a Western-minded girl. She always speaks against us. We will target anyone who speaks against the Taliban [...] We warned her several times to stop speaking against the Taliban and to stop supporting Western non-governmental organisations, and to come to the path of Islam.

Der Anschlag hat weltweit für Entsetzen gesorgt. In Pakistan kam es zu Demonstrationen gegen die Taliban.

Ärzte konnten inzwischen die Kugel aus Malalas Kopf entfernen. Sie sei außer Lebensgefahr.


Hier ein Auszug aus ihrem Tagebuch:
I had a terrible dream yesterday with military helicopters and the Taleban. I have had such dreams since the launch of the military operation in Swat. My mother made me breakfast and I went off to school. I was afraid going to school because the Taleban had issued an edict banning all girls from attending schools.
Only 11 students attended the class out of 27. The number decreased because of Taleban's edict. My three friends have shifted to Peshawar, Lahore and Rawalpindi with their families after this edict.

09.10.2012

Romney holt auf und was passiert eigentlich bei einem Electoral College Tie? [Update]

Nach der vergangenen US-Präsidentschaftsdebatte letzten Donnerstag zeichnet sich in den Umfragen eine Aufholjagd Romneys ab. Das muss zwar nichts heißen, ist aber dennoch ein Zeichen dafür, dass es doch wieder spannend zu werden verspricht. 

Anfang Oktober lagen die Chancen eines Sieges Obamas noch bei 86 zu 14 laut den Daten des  hervorragenden FiveThirtyEight Blogs von Nate Silver in der New York Times.  Inzwischen ist dies auf 75 zu 25 geschrumpft. Selbstverständlich, die Chancen eines erneuten Wahlsieges Obamas sind weiterhin überragend und stehen somit bei 3:1, aber bis zu den Wahlen am 6. November ist es noch ein wenig Zeit - und noch zwei weitere Debatten hin. 

Die letzte Debatte wird die Außenpolitik der beiden Kandidaten behandeln, also eigentlich ein Gebiet in dem Obama von Romney zu schlagen wäre

Entscheidend für einen Sieg werden aber die Swing States sein, also jene Staaten die besonders zwischen Demokraten und Republikanern umkämpft sind. Zu diesen Staaten gehören unter anderen Ohio, Virginia, Wisconsin, Nevada, und Florida. Hier lohnt es sich folglich um die Wahlmänner und damit die dort ansässige Bevölkerung zu kämpfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die 18 Wahlmänner aus Ohio die Entscheidung darüber treffen wer künftiger Präsident der USA sein wird liegt laut Nate Silvers Model bei 42.5%. 

Andere Staaten, wie Kalifornien - inzwischen eine Hochburg der Demokraten -, oder Texas - eine Hochburg der Republikaner - werden zu beinahe hundert prozentiger Sicherheit entsprechend demokratisch beziehungsweise republikanisch stimmen. Dies liegt allen voran daran, dass in den meisten Staaten das Mehrheitsrecht gilt. Würden also 51% der Wähler in Kalifornien für Obama stimmen, erhielt dieser alle 55 Wahlmänner und Romney keinen einzigen. Für Romney ist somit eine Wahlkampftour durch Kalifornien pure Verschwendung, genauso wie eine Obamas durch Texas. 

Im popular vote liegt im Übrigen Obama bei 50.8%, Romney bei 48.3%. Da das Electoral College der Wahlmänner entscheidet, und nicht der popular vote kann es aber durchaus passieren - wie 2010 zwischen Bush und Al Gore geschehen - dass die Mehrheit der US-Bürger anders stimmt als das Electoral College. 

Laut Silvers Model würde Obama zur Zeit 302.5 Wahlmänner erhalten, Romney nur 235.5. Für einen Sieg benötigt man 270 Wahlmänner, sollten beide die Hälfte der 538 Wahlmänner, also 269 erhalten, verspricht es interessant und spaßig zu werden (siehe Video). Die Chancen für diesen Electoral College Tie liegen jedoch lediglich bei 0.8%. In diesem sehr unwahrscheinlichen Fall entscheiden dann die 435 Abgeordneten des House of Representatives über den nächsten US-Präsidenten.  Diese werden alle zwei Jahre und in diesem Jahr (wie alle vier Jahre) am selben Tag wie der US-Präsident gewählt. Derzeit geht man dort von einem Sieg der  Republikanern aus. 

Siehe auch: Zettels Raum

Update:

07.10.2012

Debatte zwischen Jon Stewart und Bill O'Reilly

Ein sehr interessante, informative und humorvolle Debatte zwischen dem konservativen FoxNews Moderator der Sendung The O'Reilly Factor Bill O'Reilly und dem eher tendenziell linken Komiker der LateNightShow The Daily Show Jon Stewart.

Zur Zeit kann man die Debatte bei YouTube noch anschauen, aber eigentlich sollte man sich die Debatte von der offiziellen Webseite gegen ein kleines Entgelt runterladen. Die Hälfte davon  kommt einem guten Zweck zugute.  


 

06.10.2012

Mehr zur ersten US-Präsidentschaftsdebatte

Die Animation des taiwanesischen NMA über die US-Präsidentschaftsdebatte:


Und Jimmy Fallon über die Debatte und den Moderator Jim Lehrer:

28.09.2012

Weiße ländliche Amis bevorzugen Ahmadinedschad gegenüber Obama [Updated]

Huch, was ging denn bei Fars News Agency da schief


Update:

Regime-Iraner auf Einkaufstour durch New York City

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Ramin Mehmanparast, war während der UNO-Vollversammlung auf Einkaufsbummel in New York City unterwegs. Doch dort kam seine Tour nicht so gut an ...





Stratfor zum Konflikt um die Senkaku Inseln

Ich bin leider zur Zeit ein wenig im Stress und das Internet lässt auch zu wünschen übrig, daher nur das Video ohne weiteres Kommentar. In nächster Zeit wird hier vermutlich wieder weniger ausführliches passieren.

25.09.2012

Zu den Mohammed-Protesten


Hannes Stein berichtet in seinem Artikel über die US-Politikwissenschaftlerin Megan Reif, welche die Grüße der Mohammed-Proteste analysiert hat. Demnach nahmen nicht viele Muslime an den Protesten teil. Das sollte in der Tat jedem einigermaßen belesenem Menschen nicht unbekannt sein, kann aber dennoch nicht oft genug wiederholt und betont werden. 

Im 80-Millionen-Einwohner zählenden Ägypten gingen gerade einmal 2.500 Menschen gegen den Film auf die Straße, im Iran 5.000 und im Irak 2.000. Pakistan taucht nicht in der Statistik auf, da diese bereits am 16. September veröffentlicht wurde. Dort gab es vergangenen Freitag 19 Tote und 160 Verletzte. Zu den Größen der Demonstration liegen keine Zahlen vor. Aber keinesfalls werden hier hunderttausende auf den Straßen gewesen sein. In der Tat, viele Muslime wird der Film beleidigt haben, aber die große Mehrheit wird darin keinen Grund sehen zu demonstrieren oder Botschaften niederzureißen. 

The Atlantic Wire hat diesbezüglich eine Karte mit den weltweiten Protesten zusammengestellt. In der Karte fehlen aber beispielsweise die Proteste in deutschen Städten. Diese waren aber auch ehrlich lächerlich klein und unbedeutend. 

Was hieraus deutlich wird, die Proteste sind irrelevant. Sie sind nichtig. So wie der Mohammed-Film. Die Proteste sind nicht repräsentativ für die Mehrheit der zivilisierten, arbeitenden Bevölkerung, die mit Wichtigeren  beschäftigt ist. Die Medien haben wieder Demonstration als größer dargestellt als sie in Wahrheit sind. Ähnliches geschieht laufend, während der Occupy-Proteste, Studentenprotesten, Anti-Stuttgart-21-Demonstrationen sowie Anti-Atomkraft-Demonstrationen, aber auch vermutlich während des arabischen Frühlings. Es ist die Liebe zur Hysterie, die regiert und Journalisten, aber auch Politikern jeder Vernunft beraubt.  

Die Politik darf dem Druck der vermeintlichen "Straße" nicht nachgeben, auch nicht irgendwelchen Internet-Protest-Aktionen. Die Gefahr ist hoch, dass eine kleine Minderheit sich populistisch-geschickt ein Thema zu nutze macht und sich als Mehrheit präsentiert. Ein Ausweg aus solchen Miseren sind (wohlgemerkt zeitfernere, bis sich die Gemüter beruhigt haben) Volksabstimmungen, wie bei Stuttgart-21 geschehen. Diese  offenbaren dann, wo die Mehrheit in Wirklichkeit steht; nämlich meist nicht als Schreihälse auf der Straße. 

23.09.2012

The Adventures of Kim Jong Un - Teil 3

Nach Teil 1 und Teil 2, nun der dritte Teil der The Adventures of Kim Jong Serie, präsentiert von College Humor.

Westerwelle, Niebel und die Meinungsfreiheit

Ich habe bereits vor knapp einer Woche über Westerwelles Ansichten zur Meinungsfreiheit gewettert. Nun gab der deutsche Außenminister ein Interview der Welt am Sonntag

Welt am Sonntag: Muss ein Liberaler nicht bedingungslos gegen ein Verbot von Meinungsäußerungen eintreten, und seien sie noch so dämlich? 
Westerwelle: Ich bin als Liberaler bei Freiheitseinschränkungen besonders sensibel. Aber dämliche Meinungen sind das eine, Beleidigungen und Verunglimpfungen etwas anderes. Ich kann der Meinung sein, dass Sie ein ganz schrecklicher Kerl sind. Aber ich dürfte Sie deshalb nicht beleidigen und mich dabei auf die Meinungsfreiheit berufen. Sie umfasst nicht das Recht, Andersgläubige oder Andersdenkende zu beleidigen und damit absichtsvoll den öffentlichen Frieden zu stören. Das gilt übrigens nicht nur für die unerträgliche Darstellung des Propheten als Kinderschänder, sondern auch für den Umgang mit Jahwe oder Jesus Christus.

Ich bin mir durchaus bewusst, Westerwelle ist Außenminister und muss seine Worte mit Bedacht wählen. Ferner ist mir bewusst, dass in Deutschland die Meinungsfreiheit de jure nicht ohne Schranken gilt. 

Dennoch halte ich es für äußerst bedenklich, wenn ein Liberaler - zumindest nennen sich so die Anhänger der FDP - die Schranken der Meinungsfreiheit gut heißt. Natürlich, Beleidigungen sind nicht schön, aber wo hört dann die Meinungsfreiheit auf und wo fängt die Beleidigung an? Wo ist die Grenze? Und wer versichert mir, dass diese Grenze nicht dauernd willkürlich verschoben wird? 

Meinungsfreiheit ist nicht relativ! Meinungsfreiheit bedeutet Blasphemie, Meinungsfreiheit bedeutet Beleidigung, Meinungsfreiheit bedeutet zu sagen was man will und wie man es will, Meinungsfreiheit bedeutet das zu sagen, was andere nicht hören wollen! Das ist Meinungsfreiheit! 

Wenn man immer bedenken muss, ob dies und jenes was man sagt, nun beleidigend oder verletzend sein könnte, und man folglich vor staatlichen Repressionen Angst haben muss, dann herrscht keine Meinungsfreiheit. Dann herrscht Tyrannei! Ich darf über Jesus, Gott, Jahwe, Mohammed, Allah, aber auch über Herrn Westerwelle und sonst wen - real-existierend oder fiktiv - sagen was ich will! Und wenn es noch so beleidigend sein mag. Denn das macht wahre Meinungsfreiheit aus; sie unterscheidet nicht zwischen Beleidigung und Meinung.

Doch Westerwelle ist nicht der einzige FDPler, der ein gestörtes Verhältnis zu Freiheitsidealen hat: Dirk Niebel, deutscher Entwicklungsminister und ebenfalls Mitglied der "liberalen" FDP, hat ebenso ein Verbot des Mohammed-Films gefordert. Er merkte zu seiner Forderung an: "Derjenige, der sich in dieser Frage auf grenzenlose Meinungsfreiheit beruft, hat keine Ahnung, welche Konflikte dadurch noch provoziert werden können." Genau, Herr Niebel. Aber merken Sie sich, wer die Meinungsfreiheit beschneidet, der befindet sich auf dem besten in den Totalitarismus. Ihre Argumentation erinnert an jene von angehenden Diktatoren, die sich unliebsamen Kritikern entledigen möchten. Um Konflikten zu entgehen und den sozialen Frieden zu wahren. Und jemand wie Niebel oder Westerwelle bezeichnen sich als liberal, als Menschen, deren wichtigstes Gut die Freiheit ist. Welch' Heuchelei!

Freiheit braucht Verantwortung, richtig, aber nicht Schranken. Mit willkürlichen Verboten werden Diktaturen aufgebaut, keine zivilisierten, freien Gesellschaften. Was ist Meinungsfreiheit, wenn man nur das sagen darf, was andere hören wollen. Wenn Meinungen verboten werden, weil sie zu gefährlich sind, weil sie eventuell irgendwelche gewaltaffinen Spinner beleidigen, dann regiert die Willkür, die Tyrannei.

Aber immerhin gibt es noch wahre "Liberale", wie Herrn Trittin von den Grünen, der sich gegen ein Film-Verbot aussprach. Verkehrte Welt.


Update:

22.09.2012

Demokratien anderswo

Immer wieder trifft man auf das Argument Linker, anderer Antiwestler und rechter Ausländerhasser Demokratie sei eine Erfindung des Westens, Demokratie funktioniert nicht außerhalb Europas und Nordamerikas, Demokratie dürfe nicht in anderen Kulturen gefördert werden, und so weiter, und so fort ... eben Kulturrelativismus vom Feinsten.  

Wie falsch diese Aussage ist, möchte ich im Folgenden zeigen. Erfolgreiche und funktionierende demokratische und rechtsstaatliche Staaten gibt es nicht nur in Europa und Nordamerika. Klassifizierung nach dem Demokratieindex 2011.

In Südamerika:
  • Uruguay
    Seit dem Jahre 1984 kehrte Uruguay zur Demokratie zurück und die Verfassung erlaubt den Bürgern verabschiedete Gesetze per Referendum zu widerrufen. 
Als unvollständige Demokratie werden folgende südamerikanische Staaten klassifiziert: 
  • Chile
  • Brasilien
  • Argentinien
  • Kolumbien
  • Suriname
  • Peru
  • Paraguay
  • Guyana

In Zentralamerika:
  • Costa Rica
    Bereits seit 1949 handelt es sich bei Costa Rica um eine Demokratie. Zur gleichen Zeit schaffte Costa Rica auch das Militär ab. Seitdem blieb die Schweiz Zentralamerikas als einziges Land Zentralamerikas von Bürgerkrieg und nennenswerten Unruhen verschont. 
Als unvollständige Demokratie werden folgende zentralamerikanische Staaten klassifiziert: 
  • Trinidad und Tobago
  • Jamaika
  • Panama
  • Mexiko
  • El Salvador
  • Dominikanische Republik

In Asien:
  • Japan
    Seitdem Sieg der Alliierten über Japan 1945 ist das Land der aufgehenden Sonne eine gut-funktionierende, wenn auch etwas träge, Demokratie. 
  • Erst 1987 endete die Militärdiktatur in Südkorea. Seitdem gibt es eine demokratische Verfassung. Zwar unterstellt man der derzeitigen konservativen Regierung die Demokratie zu untergraben, aber trotzallem gilt Südkorea als eine vollständige und stabile Demokratie. 
Als unvollständige Demokratie werden folgende asiatische Staaten klassifiziert:
  • Taiwan
  • Indien
  • Osttimor
  • Sri Lanka (hierbei möchte ich aber auf die massiven Menschenrechtsvereletztungen gegen die Tamilbevölkerung hinweisen)
  • Thailand
  • Indonesien
  • Papua-Neuguinea
  • Mongolei
  • Malaysia
  • Philippinen

In Afrika:
  • Mauritius
    Seit seiner Unabhängigkeit 1958 ist der Inselstaat eine repräsentative und stabile Demokratie.
Als unvollständige Demokratie werden folgende afrikanischen Staaten klassifiziert:
  • Kap Verde
  • Südafrika
  • Botswana
  • Mali (Das war leider mal, inzwischen steht es nicht gut um den westafrikanischen Binnenstaat)
  • Lesotho
  • Namibia
  • Sambia
  • Benin
  • Ghana

Im Nahen Osten:
  • Israel
    Trotz vieler historischer Herausforderungen und Kriegen hat sich Israel seit seiner Gründung 1948 als einzige stabile rechtsstaatliche Demokratie im Nahen Osten etabliert. 

Meist wird das Argument angewendet, um zu zeigen, dass der Islam und Demokratie nicht vereinbar sei. Die obigen Daten spiegeln dieses Argument sogar zu einem bestimmten Grad wieder. Die einzige vollständige Demokratie im Nahen Osten ist Israel. 
Dennoch, unvollständige Demokratien wie Indonesien (hier leben soviele Muslime wie sonst in keinem anderen Staat der Erde) und Malaysia habe islamische Bevölkerungsmehrheit und befinden sich außerhalb Europas. Auch Indien hat eine riesige islamische Bevölkerung, nach Indonesien und Pakistan leben hier die meisten Muslime.
Ferner schlägt sich der Irak und besonders Irakisch-Kurdistan immer besser, in der Türkei ist es zeitweise ebenso nicht ganz so schlecht bestellt. Genauso wenig sollte man den Libanon aus den Augen verlieren, denn der Zedernstaat hat eine zwar eigenwillige, aber durchaus tendenziell-demokratische Verfassung