In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Cell wird ein durchaus unkonventioneller Beleg dafür präsentiert, dass sich neue Nervenzellen im Gehirn, genauer gesagt im Hippocampus, eines erwachsenen Menschen, bilden können. Die Forscherin Spalding et al. des Zellulär- und Molekularbiologischen Institutes des Karolinska Instituts in Stockholm untersuchten hierfür die Konzentration Radiokarbons in der DNA von Nervenzellen im Hippocampus, ein Bereich des Gehirns, welchem man nachsagt, dass er essentiell für das Gedächtnis sei, von 55 Verstorbener. Radiokarbon gelang durch oberirdische Nukleartests bis zu deren Verbot durch den Limited Test Ban Treaty im Jahre 1963 in die Atmosphäre. Seitdem nimmt die Radiokarbon Konzentration in der Atomsphäre stetig ab und daher kann der Anteil an Radiokarbon als eine Art Zeitstempel gesehen werden, da Zellen bei der Teilung Karbon aus der Atomsphäre aufnehmen.
Spalding et al. nehmen an, dass pro Tag etwa 700 neue Nervenzellen im Hippocampus entstehen und somit jährlich 1.75% aller hippocampalen Nervenzellen erneuert werden. Damit bestätigte die Forscher, was viele Forscher schon lange annahmen: Im Hippocampus eines erwachsenen Menschen sterben nicht nur täglich Nervenzellen, nein, es entstehen auch gleichzeitig neue.
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