Andreas Rüesch schreibt bei NZZ über den syrischen Giftgaseinsatz und geht der Möglichkeit nach, dass die Rebellen dahinterstecken könnten. Er schließt seinen Artikel mit den Worten:
Doch was die Verantwortung für den Massenmord in den Vororten der Hauptstadt betrifft, so fehlt es nicht an Indizien. Sie belasten das Regime Asad schwer.
Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Indizen, die im Artikel erwähnt werden und für einen Chemiewaffeneinsatz am 21. August im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus durch das Assad-Regime sprechen, zusammenfassen. Insgesamt fanden weit über 1400 Menschen einen entsetzlichen Tod.
- Hundert Internetvideos sowie Bilder zeigen Tote ohne erkennbare äußere Verletzungen und Menschen, die Symptome eines Giftgasangriffes aufweisen. Eine derartig weitreichende Fälschung durch die Rebellen darf ausgeschlossen werden.
- Unabhängige Beobachter haben den Vorfall bestätigt, wie die Ärzte ohne Grenzen.
- Es gibt keinerlei Hinweise auf einen Unfall in einer Chemiefabrik oder eines Giftgaslagers in der Nähe.
- Giftgasopfer wurden aus bis zu 20 Kilometer entfernten Vororten gemeldet. Da Stadtgebiete ohne Opfer dazwischen liegen, widerspricht dies der Theorie eines Unfalls. Die geographische Verteilung der Opfer unterstützt hingegen die These mehrer Giftgasangriffe an verschiedenen Orten.
- Die USA wiesen in Haar- und Blutproben das Nervengas Sarin nach.
- Satellitenaufnahmen zeigen wie Raketen aus Gebieten abgefeuert wird, welche unter Regime Kontrolle stehen.
- Die UNO-Inspektoren bestätigten, dass eine chemische Substanz eingesetzt wurde. Deren Untersuchung der genommenen Proben dauert noch an.
- Es gibt keine Beweise, dass Rebellen über Giftgas verfügen. Das Sarin-Gas mit welchen die islamistische Nusra-Front in der Türkei erwischt wurden war, entpuppte sich als Frostschutzmittel.
- Dass die Saudis die Rebellen mit Chemiewaffen unterstützen ist zweifelhaft. Saudi-Arabien selbst verfügt nach derzeitigen Erkenntnissen nicht einmal über ein eigenes Chemiewaffenprogramm.
- Es mangelt den Rebellen an Know-How und Material um Chemiewaffen mittels Artillerieraketen einzusetzen. Die Rebellen haben keine geschulten Chemiewaffentruppen, anders als das Assad-Regime.
- Abgehörte Telefongespräche deuten daraufhin, dass das Regime für den Giftgaseinsatz direkt oder indirekt verantwortlich ist.
- Es ist nicht das erste Mal, dass Assad des Giftgaseinsatzes verdächtigt wird.
Dennoch, wer Verschwörungen liebt und mit Assad gerne in die Kiste springen würde, wird immer "Hinweise" finden, die Assad von jeglicher Schuld befreien.
Meines Erachtens sollte der Einsatz von Giftgas keine Rolle für weitere Gedankenspielchen spielen. Es steht ausnahmeslos fest, dass Assad ein Tyrann ist und die Welt ohne ihn besser dran ist.
Meines Erachtens sollte der Einsatz von Giftgas keine Rolle für weitere Gedankenspielchen spielen. Es steht ausnahmeslos fest, dass Assad ein Tyrann ist und die Welt ohne ihn besser dran ist.
________________________________________________
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen