Die erste Staffel der amerikanischen Politthrillerserie "
House of Cards" hat mich die letzten Tage ziemlich gefesselt. Von daher an alle Politinteressierten (aber auch an alle anderen) eine Empfehlung von mir für diese großartige Serie. David Fincher (Fight Club, Sieben) führte bei den ersten beiden Episoden der ersten Staffel Regie.
House of Cards basiert auf einer gleichnamigen BBC-Miniserie aus dem Jahre 1990. Der Demokrat und Kongressabgeordnete Francis Underwood, gespielt von Kevin Spacey, wird der Posten des Außenministers vom neuen US-Präsidenten versprochen. Doch dieser wird ihm letztendlich vorenthalten und Underwood soll als
Majority Whip die anderen Abgeordneten im House of Representatives unter Kontrolle halten. Getrieben von Rache und Machtgier ist Underwood kein Vorgehen zu skrupellos um jene in den Abgrund zu treiben von denen er sich betrogen fühlt. Er manipuliert Journalisten, den Präsident, andere Abgeordnete und Lobbyisten. Keine Intrige scheint ihm zu wider.
"Such a waste of talent. He chose money over power. In this town, a mistake nearly everyone makes. Money is the Mc-mansion in Sarasota that starts falling apart after 10 years. Power is the old stone building that stands for centuries. I cannot respect someone who doesn't see the difference."
"You see, Freddy believes that if a fridge falls off a minivan, you better swerve out of its way. I believe it's the fridge's job to swerve out of mine."
"There is no solace above or below. Only us - small, solitary, striving, battling one another. I pray to myself, for myself."
Die Serie fällt besonders durch ein Stilmittel, dem Durchbrechen der
vierten Wand auf, bei welcher sich Underwood direkt an den Zuschauer, meist mit sarkastischen Bemerkungen, wendet. Alles in allem eine äußerst spannende und hervorragend-inszenierte Serie.
Die Serie zeigt deutlich, um was es in der Politik wirklich geht, nämlich um Macht. Ein guter Grund für einen schlanken und eingeschränkten Staat einzutreten, in welchen Politiker so wenig Macht wie möglich haben. Ich hoffe Politik in D.C. (oder auch in Berlin) läuft nicht so ab wie sie in House of Cards dargestellt wird: Persönliche Vendettas, Machtgier, Intrigen. Exemplarisch dafür ist wohl die Ausarbeitung einer Bildungsreform unter Underwoods Leitung. Der Inhalt ist nebensächlich, hauptsache die Bildungsreform wird vom Kongress abgesegnet und erhöht dadurch Underwoods Ansehen beim US-Präsidenten.
Staffel 2 premiert auf Netflix am 14. Februar 2014.