24.01.2015

Terrorismus und westliche Außenpolitik

Immer wieder hört man, gerade jetzt im Zuge der Anschläge von Paris, dass all jene Terroranschläge im Westen ganz einfach zu verhindern gewesen wären: Würden Frankreich, die USA und andere westliche Staaten sich nicht in die "Angelegenheit" anderer Staaten, besonders im Nahen Osten, einmischen, gäbe es auch keinen Grund für Terroristen den Westen ins Visier zu nehmen. So argumentierte unter anderen der senile libertäre Republikaner Ron Paul, andere Libertäre und die Linke.

Das ist, freundlich ausgedrückt, Humbug. Noch vor dem Krieg gegen den Terrorismus nach dem 11. September waren islamistische Anschläge keine Seltenheit. 1989 wurde die Fatwa gegen Salma Rushdie  für seine "Satanischen Verse" erlassen. Der japanische Übersetzer, Hitoshi Igarashi, wurde 1991 an der Universität Tsukuba in Japan erstochen. Und das obwohl Japan zu damaliger Zeit in keinem islamischen Land militärisch aktiv war. Auch als 1994 eine Bombe vor dem jüdischen Kulturzentrum in Buenos Aires explodierte und 85 Menschen tötete, lag der Grund hierfür sicher nicht in der Außenpolitik Argentiniens, sondern im blanken Antisemitismus.



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