Zuerst jedoch McCains Rede zu Obamas Sieg:
Und hier Obamas Siegesrede:
Nun eine pessimistische Prognose zur neuen obamischen US-Außenpolitik (die hoffentlich nicht eintreten wird):
Obamas Außenpolitik wird sich höchstwahrscheinlich aus Realpolitik und Appeasement zusammensetzen (vgl. Obama 2012):
Was genau im Irak passieren wird, ist m.E. noch ein wenig unklar. Entweder es findet der versprochene schnelle Rückzug statt oder es wird erstmal nur mit einem Truppenabbau begonnen. Die Folgen könnten/werden fatal sein. Der neokonservative Traum von einem demokratischen, erfolgreichen und friedlichen Irak würde zerstört werden. Der Irak würde in einen Bürgerkrieg mit unabsehbaren Folgen stürzen und der Iran würde weiterhin - diesmal womöglich ungehindert - versuchen sein Großmachtbestreben nach einem großschiitischen islamistischen Staat nachgehen, während Obama in Teheran (inzwischen ist er Stammgast und wenn er Glück hat, lässt man ihn auch wieder nach einigen hundert Tagen gehen) höflich darum bitten wird, dass das iranische Nuklearprogramm beendet wird. Obama würde alles tun, um dem Iran entgegenzukommen, um eine Eskalation zu verhindern und damit die Region zu einem tragischen Schicksal verdammen. Aber spätestens nach einem atomaren Schlag durch die iranische Führung gegen das "zionistische Krebsgeschwür" würde Obama der Kragen platzen und die Truppen aus dem Irak wären ganz schnell im Iran. Oder noch schlimmer und pragmatischer, der Iran würde sich zu einem nuklearen Parkplatz verwandeln. Genauso könnte es anderen Staaten ergehen.
In Afghanistan werden die Truppen aufgestockt und alle Verbündeten dazu "ermuntert" ebenfalls mit zu ziehen. Angriffe auf Pakistan werden sich mehren, wenn es nicht gar zu einem Einmarsch kommen mag.
Obama wird ganz pazifistisch abrüsten, während die Feinde der Freiheit aufrüsten. Das russische Vormachtstreben wird akzeptiert (man will ja schließlich einen weiteren Kalten Krieg verhindern), die Natoerweiterung und das Raketenschild gestoppt und Europa wird sich selbst überlassen. Free Trade wird der Vergangenheit angehören und ein neuer Protektionismus wird die amerikanische Wirtschaft bestimmen. China könnte ungehindert Taiwan schlucken, Truppen aus Südkorea und Japan werden abgezogen (um China nicht zu erzürnen) und in Ostasien wäre somit ein gefährliches Wettrüsten vorprogrammiert. Nordkorea beendet den Krieg mit dem Süden nachdem mit chinesischer Unterstützung eine "friedvolle" Wiedervereinigung gelungen ist. Südkorea und Japan werden verlassen auf einsamen Posten stehen. Und die Deutschen? Ja, die Deutschen ebenso, wie ganz Europa.
Und all die Millionen Flüchtlinge im Sudan und im Kongo werden wieder einmal vergessen werden, während dort das Massakrieren weitergeht.
Ich kann nur hoffen (Hope!), dass der Change seitens Obamas anders aussieht als Appeasement, Realpolitik und Kaffeekränzchen mit Despoten, dass die Bushdoktrin beibehalten wird und nicht zur Obamadoktrin pervertiert. Hoffen wir, dass es nicht zu einem außenpolitische Fiasko kommt, denn der Mann hat auf jeden Fall das Potential eine bessere und freiere Welt zu schaffen. Hoffen wir, er tut es und hoffen wir, ich liege falsch mit meiner Prognose. Was ich aber dennoch persönlich sehr schade finde, ist die Tatsache, dass es wohl niemals eine "Liga der Demokratien" geben wird.
Der Iran im Übrigen hat schonmal dem neuen Präsidenten gedroht, Russland Raketen geschenkt, in Israel zeigt man sich über den Wahlsieg skeptisch und in Japan sieht es genauso aus.
Mehr zu den Wahlen:
- Dieter Nuhrs Tagebuch - USA - Das Obamazän hat begonnen:
"Er wird Arabien befrieden, dem Iran die Atombombe wegnehmen, aber natürlich friedlich, er wird ganz lieb sagen: "Gib das her, das ist gefährlich." Und der Iran wird sagen: "Ja, wenn Sie das sagen, Herr Obama...""
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