In dem südostasiatischen Land Kambodscha regiert von 1975 bis 1979 die Rote Khmer.
(Folgender Text aus Wikipedia, leicht abgeändert)
Die Vision der Roten Khmer sah die Wiederauferstehung des Reiches von Angkor (9. bis 15 Jahrhundert) vor. Dies bedeutete außenpolitisch die Rückgewinnung von Landgebieten die im Laufe der Jahrhunderte an Thailand und Vietnam gefallen waren und innenpolitisch die Etablierung eines pseudo-kommunistischen Bauernstaates, der weitestgehend unabhängig vom Ausland wäre.
17. April 1975:
Die Regierungsarmee Kambodschas kapituliert und etwa 20.000 Rote Khmer marschieren in Phnom Penh ein. Dort werden sie zunächst begeistert von der Bevölkerung empfangen. In den folgenden drei Tagen werden die rund 2 Millionen Einwohner der Stadt durch die Roten Khmer auf das Land getrieben. Stadtbewohner, die sich in ihren Häusern verstecken wollen, werden durch die Roten Khmer getötet. Nach einer Woche ist die Millionenmetropole Phnom Penh eine Geisterstadt.
29. April 1975:
Die Hauptstadt Phnom Penh ist zu einer Geisterstadt geworden und Kambodscha ist von der Außenwelt abgeschnitten. Fast alle Botschaften sind evakuiert worden.
Die Roten Khmer führten eine Reihe von Maßnahmen ein:
Isolierung des Landes:
(Folgender Text aus Wikipedia, leicht abgeändert)
Die Vision der Roten Khmer sah die Wiederauferstehung des Reiches von Angkor (9. bis 15 Jahrhundert) vor. Dies bedeutete außenpolitisch die Rückgewinnung von Landgebieten die im Laufe der Jahrhunderte an Thailand und Vietnam gefallen waren und innenpolitisch die Etablierung eines pseudo-kommunistischen Bauernstaates, der weitestgehend unabhängig vom Ausland wäre.
17. April 1975:
Die Regierungsarmee Kambodschas kapituliert und etwa 20.000 Rote Khmer marschieren in Phnom Penh ein. Dort werden sie zunächst begeistert von der Bevölkerung empfangen. In den folgenden drei Tagen werden die rund 2 Millionen Einwohner der Stadt durch die Roten Khmer auf das Land getrieben. Stadtbewohner, die sich in ihren Häusern verstecken wollen, werden durch die Roten Khmer getötet. Nach einer Woche ist die Millionenmetropole Phnom Penh eine Geisterstadt.
29. April 1975:
Die Hauptstadt Phnom Penh ist zu einer Geisterstadt geworden und Kambodscha ist von der Außenwelt abgeschnitten. Fast alle Botschaften sind evakuiert worden.
Die Roten Khmer führten eine Reihe von Maßnahmen ein:
Isolierung des Landes:
- Abbruch aller Nachrichtenverbindungen aus Kambodscha in das Ausland und Schließung der Grenzen
- Isolierung der wenigen noch verbleibenden ausländischen Botschaften in Phnom Penh
- Zerstörung bzw. Konfiszierung aller Kommunikationsmittel (Radio, Telefon, Funk) im Land
Isolierung der Menschen untereinander:
- Vertreibung der Stadtbewohner auf ländliche Gebiete
- Isolierung der Dörfer untereinander – Besuche zwischen Dörfern bedurften der Genehmigung durch die lokalen Roten Khmer.
- Trennung von Familien – Männer, Frauen und Kinder wurden in verschiedene Arbeitsbrigaden aufgeteilt und teilweise in verschiedene Teile des Landes deportiert.
- Einführung von Zwangsehen, wobei die Roten Khmer die aus ihrer Sicht passenden Ehepartner aussuchten.
- Politische Schulung und Nutzung der Kinder zur Überwachung der Erwachsenen (inklusive der Überwachung der eigenen Eltern)
- Versammlungsverbot mit Ausnahme der eigenen politischen Versammlung
Aufhebung aller Klassen und Unterschiede zwischen den Menschen:
- Alle Kambodschaner mussten den gleichen Haarschnitt und die gleiche Kleidung tragen (!)
- Verbot von religiöser Betätigung
- Erziehung der Kinder in politischen Schulen
- Allabendliche politische Schulungen und Versammlungen der Erwachsenen
- Gezielte Ermordung zunächst aller Intellektuellen und später aller Kambodschaner chinesischer oder vietnamesischer Abstammung
- Einführung von Gemeinschaftsküchen und Verbot der Nahrungsmittelaufnahme außerhalb einer Gemeinschaftsküche
- Einführung von Gemeinschaftskindergärten
- Verbot von Gefühlsäußerungen (Weinen, Lachen, Trauern) sofern sie nicht der Bejubelung von Parteimaßnahmen galten
- Verbot allen persönlichen Eigentums
- Etablierung von Dreierteams als kleinste Arbeitseinheit mit Auflage der gegenseitigen Überwachung – bei Flucht eines Teammitgliedes wurden die verbleibenden beiden Teammitglieder getötet
- Vereinheitlichung der persönlichen Ansprache und Begrüßung. Jede Form von persönlicher Anrede wie "Mama", "Papa", "Tante", usw. wurde durch das Wort "Kamerad" ersetzt.
Entwicklung des Bauernstaates:
- Vertreibung aller Stadtbewohner auf ländliche Gebiete
- Abschaffung des Geldes, der Märkte und des Tauschhandels
- Zerstörung aller technischen Geräte mit Ausnahme von militärisch nutzbaren Geräten
- Zerstörung der Krankenhäuser und der medizinischen Geräte
- Bau neuer Bewässerungssysteme und Rodung des Dschungels ohne technische Geräte und Planungen
- Einteilung der Reisfelder in einheitliche Parzellen der gleichen Größe und der gleichen Reisart unabhängig davon, ob dies geographisch sinnvoll war.
Vereinheitlichung des Justizsystems:
- Bis auf die Todesstrafe wurden alle anderen Strafen abgeschafft. Die Todesstrafe erfolgte zunächst durch Erschießen, später zur Einsparung von Munition durch Überstülpen und Verschließen einer Plastiktüte über den Kopf oder durch Erschlagen mit einer Feldhacke. Die Leichen wurden als Dünger auf die Felder gelegt.
- Zunächst wurden diese Strafen innerhalb von Versammlungen ausgesprochen in denen es zum Teil zunächst nur zu Verwarnungen kam, jedoch nach der ersten Verwarnung direkt die Todesstrafe folgte. Später wurden die Tötungen ohne Verwarnung und Versammlung vorgenommen.
- Darüber hinaus wurden Gefängnisse wie beispielsweise Toul Sleng eingerichtet, in denen Gefangene von denen man Informationen erhoffte, systematisch zu Tode gefoltert wurden. Schwangeren Frauen ehemaliger Regierungsangestellter wurden beispielsweise die Bäuche aufgeschlitzt und die Embryos vor den Augen der Mütter Hunden zum Fraß vorgeworfen. Säuglinge und Kleinkinder wurden vor den Augen der Eltern mit den Köpfen solange gegen Mauern oder Bäume geschleudert bis der Schädel zerplatzte. Überlebte jemand die Folter in einem solchen Gefängnis wurde er teilweise wieder freigelassen, jedoch gibt es weniger als ein Dutzend Berichte überlebender Gefangener. Von den zehntausenden Insassen des Foltergefängnisses Tuol Sleng sind nur sieben mit dem Leben davongekommen.
Zu Anfang blieb die Landbevölkerung von diesen Maßnahmen größtenteils verschont, während die ehemalige Stadtbevölkerung großteils direkt betroffen war. Die Tötung von Menschen durch die Roten Khmer wurde zunächst heimlich durchgeführt. Mit zunehmender Kontrolle der Roten Khmer, insbesondere durch die politische Schulung von Kindern und Nutzung dieser Kinder als bewaffnete Bewacher oder Kontrolleure, wurde jedoch auch die Landbevölkerung mehr und mehr von diesen Maßnahmen in vollem Umfang getroffen und die Ermordung von Menschen fand später uneingeschränkt öffentlich statt.
Um für die außenpolitischen Ziele genügend Waffen zu haben, schlossen die Roten Khmer mit China einen Vertrag der die Lieferung von Waffen gegen Reis vorsah. Dies erforderte die Verdreifachung der geplanten und ohnehin nicht erreichten Reisproduktion. Der daraus resultierende Druck auf die lokalen Funktionäre und die durch eine Dürre verstärkte Hungersnot der Bevölkerung führte vereinzelt trotz der totalitären Kontrolle zu Revolten, die jedoch brutal niedergeschlagen wurden. Ebenso gnadenlos wurden die bestraft, die Zahlen fälschten, um das Erreichen des Solls vorzugeben. Die Nichteinhaltung der Planziele wurde durch die Führung der Roten Khmer als Sabotage der lokalen Funktionäre betrachtet und führte zu wiederholten politischen Säuberungsaktionen in den eigenen Reihen der Roten Khmer.
Außenpolitisch griffen die Roten Khmer wiederholt, jedoch erfolglos Grenzgebiete in Thailand und Vietnam an. Vietnam löste in dieser Zeit seine politischen Verbindungen mit der Volksrepublik China und intensivierte seine Beziehungen mit der UdSSR, während die Roten Khmer ihre Verbindungen mit der Volksrepublik China vertieften. Schließlich konzentrierten die Roten Khmer ihre Angriffe primär auf Vietnam, was seitens der Weltöffentlichkeit als Stellvertreterkrieg zwischen der UdSSR und der Volksrepublik China betrachtet wurde.
Durch die Isolation des Landes drangen kaum Berichte über die Zustände an die Weltöffentlichkeit und die wenigen Berichte wurden als unglaubwürdig oder wahlweise als vietnamesische oder amerikanische Propaganda deklariert.
Nach massiven Angriffen der Roten Khmer auf vietnamesische Dörfer marschierte die vietnamesische Armee nach Kambodscha ein und besetzte das Land binnen weniger Tage. Die Roten Khmer flüchteten in die schwer zugänglichen Berggebiete an der Grenze zu Thailand und begannen mit Unterstützung der Volksrepublik China, der USA und Thailand einen Guerillakrieg gegen die vietnamesischen Besatzer.
In der knapp vierjährigen Diktatur der Roten Khmer starben durch Krankheiten, Hunger und politische Massenmorde schätzungsweise 2-3 Millionen Kambodschaner.
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Geschichte Kambodschas
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Killing Fields
Update:
10-teilige Dokumentation zu der Rote Khmer
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