28.02.2007

Wie die Welt vor Genozid kapituliert

Gestern wurde bekannt, dass der Internationale Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag zum ersten Mal zwei Verantwortliche für den Völkermord im Sudan anklagt, der Minister für humanitäre Angelegenheiten und ein Milizenführer. Diese beiden werden der Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.

Also grob gesagt, sie werden des weit über 200.000fachen Mordes angeklagt und Vertreibung von 2 - 4 Millionen Menschen in der Krisenregion Darfur im Sudan. Sie ordneten Folter, Vergewaltigung und Ermordungen tausender Menschen an.

Der Völkermord in der Region begann bereits 2003, also vor 4 Jahren, und in diesem Zeitraum geschah so gut wie nichts, niemand unternahm etwas um zu verhindern, was man hätte wohl verhindern können. Morden ist zu einem legalen Akt geworden. Die Welt ließ und lässt geschehen, trotz dem Wissen über die Aktivitäten im Sudan...

Jetzt stehen zwei Männer vor Gericht... zwei Männer, von wohl tausenden von Mördern, die immer noch morden, foltern, vergewaltigen, ohne daran gehindert zu werden. Unterstützt von dem Regime in Khartum, geschützt von ressourcengierigen Chinesen, sodass der UN-Sicherheitsrat an sich nichts unternehmen konnte.

Was hier geschieht ist wirklich erbärmlich und eine Schande für eine eigentlich zivilisierte Welt, die Völkermord strikt verhindern wollte. Never again.

Aber wo Profit springt, wird ignoriert, denn die Chinesen beziehen ein Drittel des sudanesichem Erdöls und sind größter Investor in der Region, da viele Erdölreserven des Sudans noch gar nicht erschlossen sind. Um natürlich dort nach Öl suchen zu dürfen, bedarf es der Genehmigung des sudanesischen Regimes, dass sich Peking dadurch "erkauft", indem es das Regime schützt. Peking schützt Massenmörder, schützt einen Völkermord... und einen Völkermord zu schützen und geschehen zu lassen ist genauso schlimm, wie ihn selbst zu begehen.
"Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen."
Albert Einstein

Spiegelartikel 1
Spiegelartikel 2
Wikipedia Sudan

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