07.07.2009

156 Tote, 1080 Verletzte und 1436 Inhaftierte

Bei Unruhen in der westchinesischen Provinz Xinjiang kamen nach offiziellen Angaben 156 Menschen ums Leben, 1080 wurden verletzt und 1436 wurden inhaftiert. Als Auslöser für die Unruhen gilt die Lynchung zweier muslimischer Uiguren durch Han-Chinesen in Guangdong. Angeblich hatten die Uiguren zwei chinesische Frauen vergewaltigt. Weitere hundert Uiguren wurden bei der Hetzjagd verletzt.





Nach chinesischer Darstellung handelte es sich nun um einen Racheakt der Uiguren und die meisten Opfer seien daher Han-Chinesen. Informationen zu den Todesursachen der 156 Toten wurden nicht gemacht.
Die Uiguren selbst streben ein unabhängiges Ostturkestan an, dass achtmal so groß wie die BRD ist. Ostturkestan beziehungsweise Xinjiang ist reich an Bodenschätzen und liegt strategisch wertvoll neben Afghanistan und Pakistan, weshalb China die Unabhängigkeitsbestrebung nicht tolerieren und das Gebiet durch den Zuzug von Han-Chinesen stärker unter seine Kontrolle bringt. Dennoch stellen noch immer die Uiguren die Mehrheit der Bevölkerung.
[Rebiya] Kadeer wirft den islamischen Ländern vor, zu den Vorfällen zu schweigen. Viele der Nachbarländer hätten Uiguren, die wegen der politischen Verfolgung flüchten mussten, wieder deportiert. Wenn sie nach China abgeschoben wurden, seien sie entweder getötet oder eingesperrt worden. Die mangelnde Handlungsbereitschaft der muslimischen Staaten habe zum Erfolg der chinesischen Propaganda beigetragen. Die Uiguren seien an sich sehr moderne und prowestliche Muslime.

Die chinesische Propagandamaschinerie scheiterte im Übrigen mal wieder als ausländische Journalisten vorgeführt werden sollten. Mehrere hundert Frauen und Kinder forderten vor den Augen der Journalisten die Freilassung von Inhaftierten.

Artikel:
Band of Brothers - Chinesisch Süss-Sauer
Telepolis - China: Ethnischer Konflikt vertieft sich, Ausgangssperre für Urumqui
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