11.06.2010

Die südkoreanische Reaktion auf den Untergang der Cheonan

Da ich leider wenig Zeit habe, die neusten Entwicklung zu Nordkorea und die Konsequenzen, die sich aus der Versenkung der Cheonan ergaben, hier weiter auszuführen, sollen die Auszüge aus Lee Myung-baks Rede sowie die Links am Ende des Artikels vorerst reichen:

1. Keine nordkoreanische Schiffe mehr in südkoreanischen Gewässern
From this moment, no North Korean ship will be allowed to make passage through any of the shipping lanes in the waters under our control, which has been allowed by the Inter-Korean Agreement on Maritime Transportation.

2. Ende der Handelsbeziehung zu Nordkorea (mit Ausnahme von Hilfslieferung und der Sonderwirtschaftszone Kaesong)
Trade and exchanges between the Republic of Korea and North Korea will also be suspended.

Dennoch wird die Sonderwirtschaftszone Kaesong nicht geschlossen. Zwar drohte Nordkorea anfangs mit der Schließung, doch inzwischen wich man von dieser Position wieder ab, da die Sonderwirtschaftszone eine bedeutende, und vor allem legale Einnahmequelle des nordkoreanischen Regimes ist. Südkorea täte gut daran, Kaesong endgültig zu schließen.

3. Weitere Provokation werden nicht mehr toleriert
From now on, the Republic of Korea will not tolerate any provocative act by the North and will maintain the principle of proactive deterrence. If our territorial waters, airspace or territory are violated, we will immediately exercise our right of self-defense.

4. Der UN-Sicherheitsrat wird kontaktiert
The North's military provocation against the Cheonan on March 26 violated the Charter of the United Nations and contravened the existing agreements reached for the sake of peace and stability on the Korean Peninsula, including the Korean War Armistice Agreement and the Basic Agreement between South and North Korea.

In close consultations with the nations concerned, the Government will refer this matter to the UN Security Council, so that the international community can join us in holding the North accountable.

5. Militärische Reformen und verstärkte militärische Zusammenarbeit mit der USA
On the occasion of this incident, the Government will solidify the national security readiness. The discipline of the Armed Forces will be reestablished, military reform efforts will be expedited and combat capabilities will be reinforced drastically. The ROK-US joint combat readiness will be further strengthened on the basis of strong ROK-US alliance.

Alles in Allem keine besonders harschen Konsequenzen für Nordkorea. Weder schließt man Kaseong noch werden finanzielle Sanktionen, die durch die USA und China umgesetzt werden müssten, von Südkorea gefordert. Da versenkt also Nordkorea eine südkoreanische Korvette und tötet 46 südkoreanische Seeleute und was passiert? Man kontaktiert den UN-Sicherheitsrat, den kein Diktator wirklich ernst nimmt, schon gar nicht Kim Jong-Il, verstärkt die Zusammenarbeit mit den USA, die sowieso schon existiert, verspricht keine weiteren Provokationen zu tolerieren, zwing nordkoreanische Schiffe nun ein wenig länger durchs Meer zu schippern, und beendet die wenigen und vor allem unbedeutenden Wirtschaftsbeziehungen bis auf jene in Kaesong.


Hier noch die Konsequenzen, die Nordkorea aus den Sanktionen zieht.

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