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Eine Frage schoss mir schon direkt nach dem Spiel gegen Brasilien in den Kopf: Welche Folgen hat das Scheitern der nordkoreanischen Elf für die Mannschaft und deren Familien? Diese Frage schoss mir eben nach dem Spiel gegen Portugal, welches Nordkorea mit sieben Gegentoren total überfordert unterlag und damit keine Chancen mehr auf den Einzug ins Achtelfinale hat, erneut und viel drängender in den Kopf...
Eine Antwort auf diese Frage kann wohl keiner liefern. Wahrscheinlich und hoffentlich bleiben den Spielern schlimmere Konsequenzen erspart. Aber unberechtigt ist diese Frage gewiss nicht (via OneFreeKorea). (Auch der älteste Sohn Saddam Husseins lies Sportler, die versagten, brutalst bestrafen)
Nach den Worten des nordkoreanischen Trainers Kim Jong-hun droht der Mannschaft keine schlimmeren Konsequenzen durch den geliebten Führer Kim Jong-Il. Doch dabei muss man anmerken, ist es nicht schon eine grausame Konsequenz wieder nach Nordkorea, in das größte Gulag der Welt, zurück zu müssen? Dies gilt zumindest für die meisten Spieler, bis auf - soweit ich weiß - den in Japan geborenen nordkoreanischen Stürmer Jong Tae Se, der nach Japan zurückkehren wird.
Kurz nach dem Spiel gegen Brasilien, in welchem Nordkorea dem Favoriten lediglich 2:1 unterlag, kamen Gerüchte auf, wonach vier nordkoreanische Spieler verschwunden seien. Auf dem Spielberichtsbogen waren jene vier Spieler als abwesend bezeichnet wurden. Der nordkoreranische Trainer dementierte die Gerüchte. Das darauffolgenden Training fand mit allen Spielern statt. Es wäre aber sicherlich nicht verwunderlich, wenn einige Spieler Asyl in Südafrika suchen würden.
Gewiss wird Kim Jong-Il von der fatalen Niederlage gegen Portugal nicht begeistert sein. Er selbst würde "regelmäßig taktische Ratschläge während der Spiele mit einem Mobiltelefon geben, dass nicht sichtbar für das bloße Auge sei", so der nordkoreanische Trainer. Die Technologie habe der geliebte Führer selbstverständlich selbst entwickelt. Eine Niederlage würde ihn daher wenig erfreuen. Nichtsdestotrotz hat Nordkorea durch seinen WM-Auftritt 10 Millionen US-Dollar durch die FIFA verdient. Kein schlechter Deal. Mehr Geld wäre jedoch bei einem Weiterkommen der Nationalmannschaft drin gewesen. Das Schlimme ist, - darauf macht Dan Treadway bei Bleacher Report aufmerksam - da das nordkoreanische Team so abgeschottet ist, scheint es kaum möglich zu überwachen, ob die nordkoreanischen Spielern nicht etwa doch bestraft werden. Dem nordkoreanischen Regime ist schließlich - insbesondere nach der Versenkung der Cheonan - alles zu zutrauen.
Das Spiel gegen Portugal wurde im Übrigen live im nordkoreanischen Staatsfernsehen übertragen. Damit war die Niederlagen gegen Portugal die erste durchgehende Liveübertragung eines internationalen Fußballsspiels der nordkoreanischen Mannschaft. Das Spiel gegen Brasilien wurde in einer Aufzeichnungen am nächsten Abend gezeigt.
Besonders erschreckend - aber bittererweise auch sehr belustigend - war und ist der "nordkoreanische" Fanblock. Während die Brasilianer tanzten und jubelten, sah man einen kleinen verschreckten und passiven nordkoreanischen Fanblock, der in der Tat mehr chinesisch als nordkoreanisch war.
Bei den nordkoreanischen Fans handelt es sich vermutlich um insgesamt 1000 bezahlte chinesische Sänger und Schauspieler. Nordkoreanern selbst ist die Ausreise ohne entsprechende Genehmigung untersagt. Dennoch tauchten beim Spiel gegen Brasilien noch etwa 40 "nordkoreanische" Fans auf. Diese waren mit nordkoreanischen Fähnchen ausgerüstet und traditionell im kommunistischen rot gekleidet gewesen (siehe Video unten). Es heißt, dass es sich um extra rekrutierte Nordkoreaner handelte, die vom nordkoreanischen Regime auf den Trip nach Südafrika vorbereitet wurden. Jedenfalls - so berichtet die L.A.Times - waren Gespräche während der Partie Brasilien-Nordkorea unter den "Fans" eher rar. Sie saßen - in der Liveübertragung waren die Fans leider sehr selten zu sehen - angeblich äußerst passiv auf ihren Sitzen und reagierte nur, wenn ein Mann, der vor dem Fanblock stand, sie dazu wie ein "Dirigent" aufforderte.
Persönlich muss ich sagen, das nordkoreanische Auftreten bei der Fußballweltmeisterschaft wirkt äußerst surreal und zeigt den grausamen Charakter des nordkoreanischen Regimes: Eine Nation, die sich von einem bezahlten chinesischen Fanblock bejubeln lassen muss, da kein Nordkoreaner das Land verlassen darf, ein Team, dass äußerst abgeschottet trainiert und kaum Fragen von Journalisten beantwortet, ein in Japan geborener nordkoreanischer Stürmer, der während der Nationalhymne in Tränen ausbricht, und ein Trainer, welcher in höchsten Tönen vom geliebten Führer schwärmt.
Wie kann jemand nur ernsthaft dieses Regime legitimieren? Muss nicht jedem Betrachter der nordkoreanischen Spiele klar werden, was für ein krankes Regime sich hinter dieser Inszenierung verbirgt? Wie abartig absurd und traurig ist es eigentlich Menschen aus einem anderen Land einfliegen lassen zu müssen, um überhaupt irgendwelche Fans zu haben?
Das Ganze, das Spiel, die Spieler, der Fanblock ist pure nordkoreanische Propaganda. Reine Farce. Und nebenbei legitimiert die FIFA, in dem sie diesem Treiben eine Bühne bietet, die nordkoreanischen Schreckensherrschaft. Sollte in Folge der nordkoreanischen Niederlagen den nordkoreanischen Spielern und deren Familien irgendetwas widerfahren, dann macht sich die FIFA mitschuldig.
Weitere Links zu Korea:
Eine Frage schoss mir schon direkt nach dem Spiel gegen Brasilien in den Kopf: Welche Folgen hat das Scheitern der nordkoreanischen Elf für die Mannschaft und deren Familien? Diese Frage schoss mir eben nach dem Spiel gegen Portugal, welches Nordkorea mit sieben Gegentoren total überfordert unterlag und damit keine Chancen mehr auf den Einzug ins Achtelfinale hat, erneut und viel drängender in den Kopf...
Eine Antwort auf diese Frage kann wohl keiner liefern. Wahrscheinlich und hoffentlich bleiben den Spielern schlimmere Konsequenzen erspart. Aber unberechtigt ist diese Frage gewiss nicht (via OneFreeKorea). (Auch der älteste Sohn Saddam Husseins lies Sportler, die versagten, brutalst bestrafen)
Nach den Worten des nordkoreanischen Trainers Kim Jong-hun droht der Mannschaft keine schlimmeren Konsequenzen durch den geliebten Führer Kim Jong-Il. Doch dabei muss man anmerken, ist es nicht schon eine grausame Konsequenz wieder nach Nordkorea, in das größte Gulag der Welt, zurück zu müssen? Dies gilt zumindest für die meisten Spieler, bis auf - soweit ich weiß - den in Japan geborenen nordkoreanischen Stürmer Jong Tae Se, der nach Japan zurückkehren wird.
Kurz nach dem Spiel gegen Brasilien, in welchem Nordkorea dem Favoriten lediglich 2:1 unterlag, kamen Gerüchte auf, wonach vier nordkoreanische Spieler verschwunden seien. Auf dem Spielberichtsbogen waren jene vier Spieler als abwesend bezeichnet wurden. Der nordkoreranische Trainer dementierte die Gerüchte. Das darauffolgenden Training fand mit allen Spielern statt. Es wäre aber sicherlich nicht verwunderlich, wenn einige Spieler Asyl in Südafrika suchen würden.
Gewiss wird Kim Jong-Il von der fatalen Niederlage gegen Portugal nicht begeistert sein. Er selbst würde "regelmäßig taktische Ratschläge während der Spiele mit einem Mobiltelefon geben, dass nicht sichtbar für das bloße Auge sei", so der nordkoreanische Trainer. Die Technologie habe der geliebte Führer selbstverständlich selbst entwickelt. Eine Niederlage würde ihn daher wenig erfreuen. Nichtsdestotrotz hat Nordkorea durch seinen WM-Auftritt 10 Millionen US-Dollar durch die FIFA verdient. Kein schlechter Deal. Mehr Geld wäre jedoch bei einem Weiterkommen der Nationalmannschaft drin gewesen. Das Schlimme ist, - darauf macht Dan Treadway bei Bleacher Report aufmerksam - da das nordkoreanische Team so abgeschottet ist, scheint es kaum möglich zu überwachen, ob die nordkoreanischen Spielern nicht etwa doch bestraft werden. Dem nordkoreanischen Regime ist schließlich - insbesondere nach der Versenkung der Cheonan - alles zu zutrauen.
Das Spiel gegen Portugal wurde im Übrigen live im nordkoreanischen Staatsfernsehen übertragen. Damit war die Niederlagen gegen Portugal die erste durchgehende Liveübertragung eines internationalen Fußballsspiels der nordkoreanischen Mannschaft. Das Spiel gegen Brasilien wurde in einer Aufzeichnungen am nächsten Abend gezeigt.
Besonders erschreckend - aber bittererweise auch sehr belustigend - war und ist der "nordkoreanische" Fanblock. Während die Brasilianer tanzten und jubelten, sah man einen kleinen verschreckten und passiven nordkoreanischen Fanblock, der in der Tat mehr chinesisch als nordkoreanisch war.
Bei den nordkoreanischen Fans handelt es sich vermutlich um insgesamt 1000 bezahlte chinesische Sänger und Schauspieler. Nordkoreanern selbst ist die Ausreise ohne entsprechende Genehmigung untersagt. Dennoch tauchten beim Spiel gegen Brasilien noch etwa 40 "nordkoreanische" Fans auf. Diese waren mit nordkoreanischen Fähnchen ausgerüstet und traditionell im kommunistischen rot gekleidet gewesen (siehe Video unten). Es heißt, dass es sich um extra rekrutierte Nordkoreaner handelte, die vom nordkoreanischen Regime auf den Trip nach Südafrika vorbereitet wurden. Jedenfalls - so berichtet die L.A.Times - waren Gespräche während der Partie Brasilien-Nordkorea unter den "Fans" eher rar. Sie saßen - in der Liveübertragung waren die Fans leider sehr selten zu sehen - angeblich äußerst passiv auf ihren Sitzen und reagierte nur, wenn ein Mann, der vor dem Fanblock stand, sie dazu wie ein "Dirigent" aufforderte.
Persönlich muss ich sagen, das nordkoreanische Auftreten bei der Fußballweltmeisterschaft wirkt äußerst surreal und zeigt den grausamen Charakter des nordkoreanischen Regimes: Eine Nation, die sich von einem bezahlten chinesischen Fanblock bejubeln lassen muss, da kein Nordkoreaner das Land verlassen darf, ein Team, dass äußerst abgeschottet trainiert und kaum Fragen von Journalisten beantwortet, ein in Japan geborener nordkoreanischer Stürmer, der während der Nationalhymne in Tränen ausbricht, und ein Trainer, welcher in höchsten Tönen vom geliebten Führer schwärmt.
Wie kann jemand nur ernsthaft dieses Regime legitimieren? Muss nicht jedem Betrachter der nordkoreanischen Spiele klar werden, was für ein krankes Regime sich hinter dieser Inszenierung verbirgt? Wie abartig absurd und traurig ist es eigentlich Menschen aus einem anderen Land einfliegen lassen zu müssen, um überhaupt irgendwelche Fans zu haben?
Das Ganze, das Spiel, die Spieler, der Fanblock ist pure nordkoreanische Propaganda. Reine Farce. Und nebenbei legitimiert die FIFA, in dem sie diesem Treiben eine Bühne bietet, die nordkoreanischen Schreckensherrschaft. Sollte in Folge der nordkoreanischen Niederlagen den nordkoreanischen Spielern und deren Familien irgendetwas widerfahren, dann macht sich die FIFA mitschuldig.
Weitere Links zu Korea:
- NordkoreaInfo - Was man aus dem Spiel Brasilien vs. Nordkorea über Politik lernen kann
- WeirdAsiaNews - North Korea Touts Mind-Expanding Liquid Brain Juice
- OneFreeKorea - A Nation in Denial: On South Korea’s Mid-Terms
- Chosun Ilbo - N.Korea 'Has 180,000 Special Forces Ready to Cross into South'
- Chosun Ilbo - Radioactivity Detected After N.Korea Nuclear Fusion Claim
- Bleacher Report - FIFA World Cup 2010: Is FIFA Justified in Allowing North Korea To Compete?
- OneFreeKorea - Kim Jong Il’s on-the-spot guidance does for North Korean soccer what it did for North Korean agriculture and industry
Noch etwas Amüsantes am Rande:
Eben wurde ich auf folgendes Zitat aus der "nordkoreanischen Berichterstattung" in diesem Blog aufmerksam:
Terrified by the glorious DPRK’s unstoppable showing in the decadent, pointless, capitalist World Cup, the other 31 teams have forfeited the tournament, leaving the Chollima to go home champions. They defeated Portugal 6-0 and Brazil 22-0.Ja, Nordkorea wäre eine solche Berichterstattung zuzutrauen. Bei der staatlichen Nachrichtenagentur Nordkoreas KCNA gibt es noch nichts zu der Niederlage zu lesen.
Update:
Eben entdeckt: Bluthilde - Songun auf der Siegerstraße (Live-Coverage Demokratische Volksrepublik Korea – Brasilien)
Updates zur aktuellen Entwicklung:
2 Kommentare:
Wir haben aufgedeckt, dass die Zionisten unter Federführung von Bischof Mixa die Songun-Mannschaft entführt hatten und einer Schlafentzugsfolter durch Beschallung mit Countrymusik unterzogen hatten, um den weisen Ratschlag des Geliebten Führers zu Schanden zu machen wie einst Hussai den Rat des Ahitofel.
Deshalb das 0:7.
Die Bestrafung wird also nicht nur die Mannschaft ereilen, sondern auch alle, die die Durchführung dieses Komplotts ermöglicht haben.
Prog off: Selbst wenn hier bekannt würde, dass es brutale Strafen an der Mannschaft gibt, würden hiesige "Qualitätsmedien" und Intellektuelle alles Erdenkliche tun, um dies unter Hinweis auf Guantanamo und Gaza als unproblematisch hinzustellen. Wetten?!
rofl
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