10.06.2010

Die schlimmste Blockade ist nicht jene in Gaza, sondern jene in Nordkorea


Während alle Welt auf die israelische Blockade um Gaza blickt, wird eine andere, viel schlimmere und seit mehr als einem halben Jarhundert anhaltende Blockade völlig ignoriert: Die nordkoreanische:
North Koreans [...] live under a total blockade, one imposed by their government. They are only permitted to receive what their government allows them – and that isn’t much.

The food system in North Korea, for example, is administered entirely by the regime. A network of private markets had sprung up in the country over the past decade, but a “currency revaluation” late last year utterly decimated the marketplaces. The situation is the same for all material goods: all are controlled, and doled out, by the regime and its cadres. There is no free flow of goods. This quite plainly constitutes a punishing and beggaring blockade. Yet, for the most part, the world remains silent in the face of this. Instead, its heaps reprobation after reprobation on the Jewish State for its blockade of Gaza.

Aufmerksam wurde ich auf den Artikel bei OneFreeKorea. Dort schreibt Joshua Stanton in dem Artikel Why I Don’t Give a Damn About Gaza folgendes:
Suddenly, it’s as if every reporter, editor, and think tank fellow in the Western Hemisphere believes that I should care as deeply about Gaza as they obviously do.

Sorry, I don’t. Or can’t. I know too much. In the context of all of the innocent life that’s lost every day in the Congo, Somalia, Sudan, or North Korea, I’m not nearly as bothered as most Reuters correspondents who cover that region obviously are about the deaths of nine people who seem to have gotten exactly the martyrdom they were looking for.

Wo bleiben die Schiffe, die mit Hilfsgütern beladen sind, um den Menschen in Nordkorea zu helfen? Ja, wo verdammt nochmal bleiben sie? Fürchtet deren Besatzung etwa nicht ebenso einen Märtyrertod sterben zu dürfen?
Nach der Versenkung der Cheonan sollte das nicht mehr problematisch für die nach dem Martyrium strebenden "Friedensaktivisten" sein. Nordkorea stürmt erst gar nicht feindliche Schiffe, sondern versenkt sie gleich. Sollte dies dann doch aus irgendwelchen Gründe den "Friedensaktivisten" zu konsequent sein, bliebe noch die Möglichkeit Hilfe über den Landweg, am besten von China aus, nach Nordkorea zu bringen. Auch hierbei kann man optimal entweder den Märtyrertod finden - oder zumindest als Geisel enden.

Also warum befinden sich keine Schiffe auf dem Weg nach Nordkorea? Warum kümmert sich kaum wer um die katastrophale Lage in Nordkorea, die sich jenseits der Lage in Gaza befindet? Ganz einfach: Einerseits wär dies in den Medien nur eine Randnotiz wert und anderseits ist der Feind dann nicht mehr der all so gehasste jüdische Staat, sondern irgendein Staat in Ostasien, auf welchen man seinen Antisemitismus nur schwer projizieren kann. In Anbetracht dessen, ist es wahrlich schade, dass Kim Jong-Il kein Jude ist. Wäre dem nämlich so, würde es vermutlich den Menschen in Nordkorea dank der weltweiten Proteste und des entstehenden internationalen Drucks schon längst besser gehen.

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