Der geliebte Führer Kim Jong-Il befand sich zu einem Arbeitsbesuch vom 3. Mai bis zum 7. Mai (angeblich) in China. Vergangenen Montag war er mit seinem Privatzug und mitsamt seiner Freudentruppe ins chinesische Dalian gereist - es heißt der paranoide Diktator habe Flugangst und bewege sich deshalb am liebsten mit seinem luxuriösen Privatzug fort. Von Dalian aus reiste Kim weiter nach Tianjin und Peking. Dort habe er neben dem chinesischen Staatschef Hu Jintao auch den Premierminister des Landes Wen Jiabao getroffen. Nach südkoreanischen Angaben kehrt Kim mit 100.000 Tonnen Reis, was einem Wert von 60 Millionen US-Dollar entspricht, im Gepäck zurück. Des Weiteren seien noch 100 Millionen US-Dollar finanzielle Hilfe geflossen - so verlautet es aus chinesischen Diplomatenkreisen. Nach der gescheiterten Währungsreform scheint die Lage in Nordkorea weiterhin äußerst besorgniserregend zu sein.
Experten gehen davon aus, dass der nordkoreanische Diktator China besuchte, um dort um mögliche finanzielle Hilfe zu bitten und um der Welt zu zeigen - kurz nach dem Besuch des südkoreanischen Präsidenten in China - dass er selbst putzmunter ist und sein Land im festen Griff hat. Die Videoaufnahmen, die das Treffen zwischen Hu Jintao und Kim Jong-Il zeigen, vermitteln jedoch einen weniger lebendigen als toten nordkoreanischen Diktator. Kim selbst hatte vor zwei Jahren vermutlich einen oder mehrere Schlaganfälle erlitten.
Gestern bestätigte der südkoreanische Verteidigungsminister das, was schon lange befürchtet wurde: Den Fund von RDX Sprengstoff am Wrack der südkoreanischen Korvette Cheonan. Die Cheonan war Ende März aus noch ungeklärter Ursache nahe der Seegrenze zu Nordkorea nach einer Explosion gesunken. 46 südkoreanische Seeleute veloren ihr Leben. Obwohl RDX bei Torpedos als Sprengstoff verwendet wird, hält sich die südkoreanische Regierung weiterhin mit Schuldzuweisungen zurück.
"Explosive traces found in the Cheonan's chimney and the seabed on which the stern's broken-off side had been lying were all confirmed as those of the high explosive RDX, which is more powerful than TNT," [a government] official told the Yonhap news agency. "This explosive is used in torpedoes, not sea mines." The tiny amount of gunpowder ingredient was detected in the Cheonan's funnel.
Mit einem kompletten Bericht der Analyse, die noch nicht abgeschlossen ist, sei frühestens am 20. Mai zurechnen. Auch erst dann könnten nähere Schlüsse gezogen werden.
5 Tage vor dem Befund beorderte Nordkorea 50.000 Soldaten an die DMZ. Unterdessen befindet sich seit Anfang des Jahres der US-Amerikaner Aijalon Mahli Gomes in nordkoreanischer Geiselhaft. Er war zu 8 Jahren Arbeitslager verurteilt wurden, nachdem der Menschenrechtsaktivist das Land illegal betreten hatte.
Links zum Thema:
- Chosun Ilbo - Kim Jong-il Still Paralyzed After Stroke
- NordkoreaInfo - Cheonan und China: Was gerade wichtig ist
- NordkoreaInfo - Kim besucht China: Was auf der Agenda steht.
- BBC - North Korea's Kim 'visits China'
- OneFreeKorea - Has the Teflon Finally Worn Off the Wok?
- NorthKorea Leadership Watch - NK Media Coverage of KJI Trip to Beijing
- OneFreeKorea - Audio of UN Special Rapporteur Vitit Muntarbhorn’s Special Address to PSCORE
- Welt Online - Kim Jong-ils ausgeprägtes Faible für die Eisenbahn
- Daily NK - Psychology of a Dictator—Kim Jong Il's Fears and Complexes
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