18.01.2013

Die französische Intervention in Mali

Eine ausgezeichnete Analyse von Gero von Randow in der Zeit über die Beweggründe der französischen Intervention in Mali:


Erstens: Wegen der engen Verbindung zwischen West- und Nordafrika zu Frankreich würde die Errichtung eines Al-Kaida-Staates in der Region direkt Frankreichs Sicherheit bedrohen. 
Zweitens: [...] Ein Al-Kaida-Staat in Mali würde Libyen destabilisieren. Und Tunesien gleich mit. Für beide Länder trägt Frankreich historische Verantwortung, mit beiden ist es stark verflochten. 
Drittens: Die Vorgänge in Mali bedrohen Niger und Mauretanien. In Niger ist Frankreich wegen des Urans präsent, in Mauretanien ist es an den Ölreserven interessiert. Mali selbst ist für Frankreich hingegen ein eher uninteressanter Wirtschaftspartner. [...] 
Viertens: In den Ländern der Region leben viele Tausende Franzosen – das hat allein schon historische Gründe, denn Frankreich war hier Kolonialmacht. [...] 
Die eigentliche Bedeutung des Mali-Krieges ist geopolitisch. Eine verschärfte Immigration aus der Region, vor allem nach Frankreich, macht die Sicherheit des Landes zu einem Problem der inneren Sicherheit Europas.

Und als netten Nebeneffekt befreit man die Bevölkerung Malis noch gleich von der islamistischen Tyrannei. Deutschland hält sich selbstverständlich mal wieder heraus. 

1 Kommentar:

Feldheld hat gesagt…

Erstaunlich, wie nüchtern deutsche Journalisten über einen Kriegseintritt berichten, wenn eine linke Regierung ihn vollzieht. Man stelle sich vor, das wäre noch unter Sarko passiert.