23.02.2008

Eine Shopping-Mall und der Geschäftsführer - Singapur

Singapur ist das Steuerparadies schlechthin, ein hochmoderne Inselstadtstaat, aber auch eine Diktatur mit Prügel- und Todesstrafe.

Essen und Trinken ist in öffentlichen Verkehrsmittel streng verboten, horrende Strafen drohen beim Wegwerfen von Müll, Lügen wird mit 3 bis 8 Schlägen bestraft und alles wird überwacht und zensiert (es gibt keine unabhängige Zeitung). Pornographie, Satellitenschüsseln und "unnatürliche" sexuelle Handlungen (wie homosexuelle) sind verboten. Alles was den öffentlichen Frieden stören könnte ebenso.

In Singapur treffen der Islam, das Christentum, der Taoismus, der Buddhismus und der Hinduismus aufeinander. Die meisten Bürger Singapurs gehören dem Buddhismus an.

Der eigentliche Grund für diesen Blogeintrag ist folgender Spiegelartikel: Singapur sagt Pssst!

Der Pressesprecher des Premierministers / Geschäftsführers sagt zu der zurückhaltenden Kritik am System der Bürger Singapurs folgendes:
"Sie können sagen, dass wir eine Diktatur sind, undemokratisch sind, alles geht", meinte er. "Aber wenn Sie schreiben, unsere Regierung sei korrupt, dann gibt's Knatsch und wir gehen gerichtlich vor. Denn das stimmt nicht."

Dazu der Autor des Artikels:
Es ist also reiner Zufall, dass der amtierende Premierminister Lee Hsien Loong der Sohn des Staatsgründers Lee Kuan Yew ist und dass seine Frau Ho Ching einen der beiden Singapur-Staatsfonds leitet. Auch denke ich mir nichts dabei, dass die Wahlen immer so ausgehen, dass von den 84 Parlamentsabgeordneten immer nur zwei, drei der Opposition angehören. Die meisten ihrer Vorgänger sind nämlich pleite.

Daran, so erklärt der Autor, ist aber die Opposition selbst schuld. Ein bisschen wird sie vom Staat manipuliert und verklagt... aber sonst - Sie gewann auch schonmal den ein oder anderen Prozess.

Doch warum fällt so wenig Kritik auch von Journalisten an dem System?

Ganz einfach: Singapur ist einfach nicht korrupt und sehr transparent. So wurden nach den Gewinnen aus dem Jahre 2007 nicht die eh schon hohen Ministergehälter erhöht:
"Und anstelle bei den Ministergehälter noch mehr großzügiger zu sein - der Premierminister verdient eh schon fast so viel wie einst Klaus Zumwinkel -, beschloss die Geschäftsleitung von Singapur (gelegentlich auch Regierung genannt) die Gewinne auszuschütten. Sie steckte eine Menge Geld in Bildung und Erziehung, besserte das Rentensystem auf - und dann zahlte sie ihren Steuersubjekten Teile der Abgaben zurück. Selbst Spitzenverdiener, die ohnehin nicht mehr als 22 Prozent Steuer zahlen, bekommen davon für 2007 wieder 20 Prozent zurück. Da braucht man kein Liechtenstein. Und das alles für nichts."

Die Regierung / Geschäftsführung ist reich und die Bevölkerung wohlhabend. Alle haben was davon - Nur die Freiheit nicht und der ein oder andere westliche Lebensstil.

Singapur scheint wirklich ein komisches Phänomen zu sein.

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