07.04.2008

Der olympische Fackellauf und der Nationalsozialismus

Der olympische Fackellauf wurde - wie ich auch eben erst per Wikipedia erfahren haben - das erste Mal 1936 von Joseph Goebbels initiiert ("Die wunderbare Idee des Dr. Goebbels" - Zeitung Estia) und somit von den Nationalsozialisten erfunden, um die olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin besser zu propagieren - so wie eben heute China die Olympiade zum Imageaufputsch missbraucht. Zuvor wurde 1928 zum ersten Mal überhaupt das olympische Feuer entzündet, aber nie gab es zuvor einen Fackellauf. Als Urheber gilt Carl Diem, der Chef des Organisationskomitees der Olympiade von 1936 und nationalsozialistischer Sportfunktionär sowie -wissenschaftler. Dieser wies jedoch die Idee selbst Goebbels zu. Dabei hat der Fackellauf an sich nichts mit der Antike zu tun, sondern rein mit dem nationalsozialistischen Bild der Antike und diente rein den Propagandazwecken, um die Zeremonie noch gigantischer zu machen.
"Seit der Einführung der Fackelläufe durch die Nationalsozialisten zur Olympiade 1936 kündigt der Fackellauf die Olympischen Spiele an und will gleichzeitig eine Botschaft des Friedens und der Verbundenheit der Völker untereinander vermitteln."

Botschaft des Friedens, wohl besser Botschaft des Appeasement und der Ignoranz. Die erste Fackel 1936 wurde übrigens vom Rüstungskonzern Krupp gefertigt. Hat sehr viel von Frieden...

Damals gelang es aber einer griechisch-kommunistischen Jugendorganisation (OKNE) in Prag die Fackel bei ihrem Weg nach Deutschland kurzzeitig zu löschen. Diese prangerte zuvor an,
... dass "der Hitlerismus in unserem Land nach politischer Ausdehnung (strebt)" und dazu ansetze, "seine räuberischen, unterjochenden Ziele unter der Vermarktung der Olympischen Idee" zu verstecken (Parteizeitung Rizospastis, 28.6.1936)."

Und warum das ganze dann immernoch?
"Die Zeremonie ist notwendiger Bestandteil der propagandistischen und vor allem kommerziellen Seite der Spiele."

Mehr bei:
TAZ
Telepolis
Mehr zum derzeitigen Fackellauf und dessen Unterbrechungen bei Spiegel.de

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