Jimmy Carter, ehemaliger US-Präsident, hat mit seinen 86 Jahren nocheinmal Nordkorea besucht und den US-Amerikaner Aijalon Gomes "befreit", der sich seit Anfang 2010 in nordkoreanischer Geiselhaft befand. Da die Identität Gomes anfangs nicht bekannt war und keine weiteren Informationen an die Öffentlichkeit gelangten, ging man von einem Deserteur aus. Später stellte sich heraus, dass es sich um den christlichen Menschenrechtsaktivisten Aijalon Mahli Gomes handelte, der wie Robert Park, ein anderer US-amerikanischer Menschenrechtsaktivist, vermutlich freiwillig nach Nordkorea gegangen war. Im April diesen Jahres wurde Gomes von Nordkorea wegen illegalen Grenzübertrittes zu 8 Jahren Konzentrationslager und rund 700.000 US-Dollar Strafe verurteilt.
Gomes wurde an der Genze zu China kurz nach der Freilassung Parks aufgeriffen, der selbst bisher noch nicht über seine Geiselhaft in Nordkorea gesprochen hat - möglicherweise und hoffentlich ändert sich dies aber nun. Mehrere Male musste Park bereits in psychatrische Behandlung nachdem man bei ihm eine posttraumatische Belastungsströrung diagnostiziert hatte. Angeblich wurde in Nordkorea sexuell missbraucht und gefoltert. Gomes selbst - so behauptete zumindest KCNA - habe in Nordkorea einen Selbstmordversuch unternommen. Inwiefern dies der Wahrheit entspricht und ob auch Gomes gefoltert wurde, lässt sich bisher noch nicht sagen.
Wie im Falle der beiden US-Journalistinnen Ling und Lee, wurde auch Gomes durch den Besuch eines ehemaligen US-Präsidenten auf "privater" Reise befreit. Diesmal jedoch reichte es nicht für ein Foto mit dem geliebten Führer. Dieser war nämlich zufälligerweise genau zum Zeitpunkt Carters zweitägigen Besuchs mit seinem privaten Sonderzug nach China gereist, um wohl wieder um ein wenig Unterstützung des großen roten Bruders zu erbetteln und Carter zu zeigen wer die Hosen anhat. Nichtsdestotrotz durfte Carter den zweiten Mann der Demokratischen Volksrepublik Koreas, Kim Yong-nam, und andere hohe Parteifunktioniäre treffen, um den nordkoreanischen Massenmördern und Geiselnehmern die Füße zu küssen. Carter war bereits 1994 in Nordkorea und ist seitdem sicherlich gern gesehen. Er war es nämlich, der das Genfer Rahmenabkommens zum Abschluss brachte, welches die Nuklearisierung Nordkoreas verhindert sollte. Das Abkommen war für Nordkorea ein voller Erfolg, denn es schenkte dem Land die benötigte Zeit, Sicherheit sowie Geld und ebnete den Weg zum ersten nordkoreanischen Atombombentest.
Ich will gar nicht wissen, ob die 700.000 Dollar Strafe für Gomes nun bezahlt wurden. Nordkorea wird Gomes nicht aus Gnade und Gutherzigkeit freigelassen haben. Von Terroristen darf man sich nicht erpressen lassen, die nächste Geiselnahme eines US-Amerikaners wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.
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Ach, zur Folterung der nordkoreanischen Fußballmannschaft gibt es auch was neues. Die FIFA hält die Anschuldigungen nach "Überprüfung" für unbegründet - Warum? Weil der nordkoreanische Fußballbund das so gesagt hat und die würden selbstverständlich niemals lügen. Beruhigend. Auf das nordkoreanische Wort ist schließlich verlass.
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