20.12.2007

Bundes-Studie über Muslime und deren Einstellungen

Laut einer neue Studie des Bundesinnenministerium sind 40% (!) alles in Deutschland lebender Muslime fundamentalistisch "orientiert".

Weitere "Erkenntnisse" aus der Studie (Studie - PDF-Datei):
  • 40% sind fundamentalistisch orientiert - 60% also nicht
  • 6% sind "gewaltaffin"
  • 14% "stünden mit der Rechtsstaatlichkeit auf Kriegsfuß und zeigten eine problematische Distanz zur Demokratie"
  • Immer mehr junge Muslim lassen sich radikalisieren
  • 12% "identifizierten sich mit einer stark religiös-moralischen Kritik an westlichen Gesellschaften, kombiniert mit der Befürwortung von Körperstrafen bis hin zur Todesstrafe"
  • 63% fühlen sich durch die Unterdrückung der Palästinenser betroffen
  • 77% empfinden es als schlimm, dass die USA "ungestraft Krieg" gegen muslimische Staaten führen darf... (wenn dies nicht schon eine automatisch eine entsprechende Antwort impliziert)
  • 20% sind der Meinung, dass nur Moslem ist, wer den Koran wörtlich nimmt
  • 26% sehen in den Pflichten eines gläubigen Moslems, dass er Ungläubige bekehrt - Ein Drittel lehnt diese Auffassung aber ab
  • 54% sind hingegen der Meinung, dass der Islam an die Moderne angepasst werden muss
  • 25% wiederum sehen in einer Modernisierung des Islam dessen Zerstörung
  • 22% fordern ein Verbot, dass Muslime ihre Religion wechseln dürfen - 59% lehnen es jedoch ab
  • 54% sehen im Islam die einzig wahre Religion
  • 26% sehen im Islam die Lösung aller heutiger Probleme (Ein Drittel der Befragten zum Glück nicht)
  • 27% nehmen an, dass der Islam sich auf lange Sicht gesehen durchsetzen wird
  • Knapp die Hälfte sind der Meinung, dass die Sexualmoral in der westlichen Welt völlig verkommen sei
  • 43% (die Mehrheit) wollen, dass der Staat die Medien zensiert, damit "Moral und Ordnung" erhalten bleibt
  • Mehr als 80% lehnen die Prügelstrafe ab
  • "Es erweist sich, dass in nahezu allen Einzelitems die jungen Muslime erhöhte Mittelwerte im Vergleich zu einheimischen Jugendlichen und teilweise (...) auch im Vergleich zu den nichtmuslimischen Migranten aufweisen. [...] Bezogen auf die Gesamtskala finden sich unter den befragten muslimischen Jugendlichen 24%, die als gewaltaffin zu kennzeichnen sind. Bei den nichtmuslimischen Migranten sind dies mit 16% deutlich weniger und am niedrigsten ist diese Rate bei den einheimischen Jugendlichen, wo sie 14,9% beträgt."
  • "Fast 9% halten die Formulierung, dass Selbstmordattentate feige seien und der Sache des Islam Schaden zufügen, für falsch."
  • "Knapp 40 Prozent der muslimischen Befragten hält "physische Gewalt als Reaktion auf die Bedrohung des Islams durch den Westen für legitim"."
Jedoch, so heißt es weiter im Bericht, sei eine Demokratiefeindlichkeit ebenso häufig bei nicht-islamischen Deutschen (!) anzutreffen.

Als Schuldigen für die zunehmende Radikalisierung wird natürlich - wie sollte es auch anders sein - die Gesellschaft dargestellt. Schließlich würde die rassistische und islamophobe deutsche Gesellschaft die Muslime, vor allem die in der 3. Generation, gerade nur so in die Arme von Fundamentalisten treiben.

Tendenziell lässt sich bei dem Lesen der 500-seitigen Studie, wobei nicht speziell danach gefragt, ein erkennbarer Antisemitismus und Antiamerikanismus feststellen.

Update:

Weiterer Spiegelbericht über die Studie

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