13.12.2007

Schulbücher bei den Saudis

Wer hätte es auch anders vermutet? In den saudischen Schulbüchern wimmelt es nur so von Hetzen und streng-islam(ist)ischen Inhalten. Zu diesem Schluss kommt wiederholt eine US-Studie.

Dabei wird der der Islam in den Schulbüchern als die Religion und Zivilisation dargestellt, welche in großer Gefahr. Sie werde vom Säkularismus, Existentialismus, Sozialismus, Panarabismus und Zionismus, welche nebenbei noch bezichtigt wird nach der Weltherrschaft zu sterben, bedroht. Den Schülern wird des Weiteren indoktriniert, sie seien auserwählt und hätten sich vom Rest der Welt abzugrenzen. Außerdem werden die Schüler dazu aufgefordert den Islam zu verbreiten, wenn nötigt, durch den Heiligen Krieg. Ebenfalls, so der Bericht aus dem Jahre 2006, seien die Kreuzzüge noch im vollen Gange und man müsse sich daher wehren. Gewalt gegen Juden, wie sollte es auch anders sein, wird "verherrlicht" und die "Protokolle der Weisen von Zion", die antisemtischen Hetzschrift überhaupt, gilt als wahr.

Auch Sunniten werden bezichtigt nicht "richtige" Muslime zu sein. Und jeder, der kein "richtiger" Muslim sei, hätte nichts anderes als Hass verdient. Auf den Hass gegenüber Schiiten wurde nun verzichtet. Opfer seien aber weiterhin die Ahmadiyya und Baha'i.

"Mit einer Mischung aus Patriotismus und Religion werden die Schüler ab der vierten Klasse in Gemeinschaftskunde unterrichtet, wo besonderes Augenmerk auf Disziplin, Gehorsam und soziales Verhalten gelegt wird. Der Geschichtsunterricht befasst sich jetzt ausschließlich mit dem Leben des Propheten Mohammed, dem ein eigenes Unterrichtswerk gewidmet ist."

Da verbündet sich Nationalismus und Islamismus. Zwei gefährliche, wenn nicht die zwei gefährlichsten, fanatischen Ideologien überhaupt.

So sei der Militärdienst die höchste Form von Dienst am Vaterland. Für die Verteidigung des Vaterlands im Dschihad soll man unter Umständen auch einen ehrenvoller Tod sterben - dies wird bereits Fünftklässlerin beigebracht.

Über die Weltgeschichte und Länder außerhalb des Islam wird erst spät (ab der 11. Klasse) oder gar nicht berichtet.

Daher wird den Schulkinder ein einseitiges Bild der Geschichte beigebracht, in welcher der, trotz einiger Niederlagen, unbesiegbare Islam die halbe Welt beherrschte habe und „alle Abtrünnigen ausradierte und für Ordnung und Gerechtigkeit“ sorgte.
Der Islam befinde sich zur Zeit im Aufbruch "- vor allem in demographischer Hinsicht, und zwar in allen Weltgegenden".
Das „Kreuzzüglertum“ [wird] als „Fortsetzung des Verrats der hinterlistigen Juden“ an Mohammed und mit dem „Weltzionismus“ assoziiert.

Der Nahostkonflikt sei aber hingegen überaus "sachlich" beschrieben, nur den Juden / Zionisten wird nachgesagt, sie würden die Eroberung der islamischen Gebiete anstreben. Wie kann der Nahostkonflikt dann bitte sachlich sein?
"Um so mehr plädieren die neuen saudischen Lehrbücher, die nach wie vor den geschichtlich eigentlich schon überholten säkularen Panarabismus als Feind markieren, für eine globale islamische Solidarität und für die Abwehr des westlichen, heute vor allem kulturellen Imperialismus. Gegen diesen will das Königreich Saud die Muslime überall auf der Welt stärken und zur Schaffung, so wörtlich, besserer islamischer Gesellschaften beitragen - mit Hilfe der Scharia, des islamischen Religionsgesetzes. Das sollte man gerade auch im Westen ernst nehmen."

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