18.01.2008

(Jugend-)Gewalt

Im Folgendem drei Artikel über Jugendgewalt.

Gewalt kommt nicht von ungefähr, doch sie kommt weniger (nur) von "bildungsfernen" Bürgern, wie man so schön sagt. Sie geht von einer ganz bestimmten Gruppe aus, welche sie weiterträgt, ja geradezu weitervererbt. Mit dieser Gruppe sind die Eltern, Großeltern und Onkels gemeint, welche ihre Kinder, Enkel und Neffen schlagen und verprügeln. Dazu heißt es weiter in dem Tagesspiegelartikel "Tolerierte Täter":
"Die Quellen der meist elterlichen Misshandlungen sind vielfältig. Geschlagen wird aus Frustration und Überforderung, um „Moral“, „Ehre“ oder „Gehorsam“ zu lehren, aus Haltlosigkeit, Grausamkeit, Unsicherheit oder emotionaler Not. Traditionelle Autoritätskonzepte, ein alarmierendes Empathie-Vakuum angesichts von Kindern zeichnen die Täter aus. Bei alledem fühlen sie sich im Recht, da sie Sinn und Inhalt des Gesetzes, wonach Kinder das "Recht auf gewaltfreie Erziehung“ haben, nicht kennen oder nicht akzeptieren."

Und die Folgen für die Kinder sind gravierend:
"Ja, es stimmt, viele der Gewalttäter sind Migranten, die aus armen Regionen, aus Anatolien oder Russland, hierher kamen, oder weil Kriege und Bürgerkriege wie in Ex-Jugoslawien und im Libanon sie vertrieben haben. Etwa die Hälfte aller türkischen Jungen und Mädchen gaben in Repräsentativumfragen an, Gewalt im Elternhaus zu erleben. Neben dieser Gruppe haben auch etwa zehn bis fünfzehn Prozent der „bildungsfernen“ Deutschen nichts gegen Eindreschen auf Kinder, und Protest hört man schon gar nicht von Rechtsradikalen, in deren Weltbild das Draufschlagen per definitionem einen Platz hat. Kinder, die in solchen elterlichen Mikro-Diktaturen leben, passen sich erst an, später zeigen sie heftige Reaktionen. Jungen werden eher aggressiv, Mädchen eher depressiv."

Und der Staat sowie die Nachbarn akzeptieren dies stillschweigend, während gerade der autoritäre Vater seinen Sohn zu einem Schläger und seine Tochter zu einem seelischen Wrack prügelt.

Und die meisten Eltern verstehen dann die Welt nicht mehr, wenn ihre Kinder plötzlich kriminell werden.
"Werden die mit einer Mischung aus Schlägen, Süßigkeiten und Trash-Fernsehen „erzogenen“ Kinder eines Tages kriminell, raufen sich ihre Eltern die Haare und seufzen, da fehle nur „mehr Härte!“ Als sei zuvor nichts geschehen."
Daher darf der Staat, wie auch im Artikel gefordert, nicht weiter wegschauen, sondern muss handeln. Im Sinne der Kinder. Die Eltern müssen darüber aufklärt werden, dass die Schläge, Tritte und Missachtung ihre Kinder zu mitleids- und respektlosen Kriminellen macht. Vor allem bei ausländischen Familien wird hierbei oft weggesehen und das ganze als "kulturelle Eigenart" aufgefasst.


Dann noch ein weiterer Tagesspiegelartikel: "Verschärfung des Straftrechts?"
"1. Straftaten müssen schneller aufgeklärt werden: Dafür braucht man aber mehr Polizeibeamte. 2. Straftaten müssen schneller eine Sanktion zur Folge haben: Dafür braucht man aber mehr Richter, Staatsanwälte und Vollzugskapazität. 3. Gefährdete Jugendliche müssen vor allem intensiv von den Jugendämtern betreut werden: Dafür braucht man aber mehr Sozialarbeiter."

Zu guterletzt noch ein Artikel aus der FAZ von Frank Schirrmacher, ebenfalls über Jugendgewalt mit dem Titel "Junge Männer auf Feindfahrt":
"Den jungen, ganz überwiegend muslimischen Männern verhilft die Ausgrenzung der „Deutschen“, ebenso übrigens wie die der Frauen, zu einem Gefühl der Überlegenheit."

Dass deutschfeindliche Äußerungen zunehmen, bestätigte inzwischen sogar die Polizei, so Frank Schirrmacher.
"Deutsche werden neuerdings bei grundlosen Attacken auch als „Schweinefresser“ bezeichnet, was den Konflikt bereits in die Sphäre des Kriegs der Kulturen transportiert."

Dabei unterscheidet sich diese Art von Gewalttäter kaum von den Neonazis. Beide vertreiben sich ihre Zeit mit "Herabwürdigung und Verfolgung aller Minderheiten", vor allem Juden und Andersdenkenden, und unterstellen der (ungläubigen) Mehrheit Dekadenz.
Es ist daher nun töricht davon zu reden, dass man die brutalen Neonaziübergriffe der Vergangenheit vergessen habe und diese doch viel öfters passieren würden. Hat man aber nicht und diese inländerfeindlichen Übergriffe sind genauso faschistisch-motiviert wie die der Nazis. Sie haben den gleichen Hass.
"Zur Klarheit, die vom Staat gefordert ist, gehört auch, dass man ausspricht, dass die Mischung aus Jugendkriminalität und muslimischem Fundamentalismus potentiell das ist, was heute den tödlichen Ideologien des zwanzigsten Jahrhunderts am nächsten kommt.

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