26.11.2007

Mitten im Viertem Weltkrieg

André Glucksmann über das Leben Mitten im Viertem Weltkrieg
"Verständlich, dass es zu großer Verwirrung kam, als sich diese Gewissheit vor unseren Augen auflöste, von menschlichen Bomben in Manhattan gesprengt. Eine alles auslöschende Gewalt steht heute oder bald jedermann zur Verfügung; der zerstörerische Wille eines Feindes ohne Grenzen, Nazi-Träumen entsprechend, zielt auf Zivilisten: zusammen läuft das auf einen Do-it-yourself-Hitler-Bausatz hinaus. Wie kann man eine menschliche Bombe begreifen, wie kann man sie neutralisieren?"

Glucksmann geht auch der Fragestellung nach: Was ist ein Terrorist?
"Mutwilliger Angriff Bewaffneter auf unbewaffnete Zivilisten ist eine bessere Definition. Terrorismus ist Aggression gegen zwangsläufig überraschte und wehrlose Zivilisten als Zivilisten. [...] Allein ihre Absicht, zufällige Opfer auszulöschen, zählt."

Im Irak tobt kein Kampf gegen die Besatzer, sondern...
"Im Irak also tobt ein Terrorkrieg gegen Zivilisten, kein Unabhängigkeitskampf gegen fremde Besatzer und ihre einheimischen Unterstützer."

Er bezeichnet das Ganze nicht als Vietnamisierung, sondern vielmehr als Somalisierung:
"Der Kampf gegen die Somalisierung des Planeten hat erst begonnen und wahrscheinlich wird er das 21. Jahrhundert beherrschen. Wenn sie den Sirenen des Isolationismus widerstehen, werden die Amerikaner aus ihren Fehlern lernen. Europa wird sich entweder entschließen, ihnen zu helfen, oder sich der Fürsorge des Petro-Zaren Wladimir Putin ergeben, der bereitsteht, den alten Kontinent zu kontrollieren und Antiterror-Terrorismus predigt, mit Tschetschenien als anschaulichem Beispiel. [...] Denn der Terrorismus der Gegenwart trachtet danach, Auschwitz und Hiroshima zu einem neuen Cocktail des Schreckens zu mixen."

Gefunden bei: AchGut.com

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