10.09.2007

Eine iranische Holocaust-Serie

Spiegel.de über eine iranische Holocaust-Serie, die nur auf den ersten Blick einen Dialog zwischen den Kulturen schaffen will.

Die 30 Folgen lange Serie, welche die "kostspieligste" iranische Serienproduktion sein soll, trägt den Titel "Breite: Null Grad" und lockt montagabends Millionen Iraner an die Fernsehschirme. Ein junger Iraner verliebt sich kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges in Paris in eine Jüdin. Als die Armeen Hitlers Paris einnehmen, tritt der Iraner als Retter auf und besorgt der Jüdin Sara und ihrer Familie iranische Pässe, damit diese nach Teheran fliehen können.
Die Jüdin Sara und ihre Familie würden in dem Film durchaus positiv dargestellt, sagt die französische Schauspielerin, welche Sara verkörpert.
""Das iranische Fernsehen scheint die Kontrolle über seine eigenen Produktionen zu verlieren", meint etwa ein iranischer Student, der sich einige Folgen der Serie angeschaut hat. Die Serie sei für ihn aber auch in anderer Hinsicht ein echter Tabubruch: "Rendezvous mit blonden Pariserinnen, Nachtklubs, tanzende und besoffene Iraner" - das sei alles andere als normal im iranischen Fernsehen. Dazu kommen das Thema Liebe und ein Briefwechsel zwischen einer verheirateten Frau und einem Polizeioffizier sowie ein Hauch von Feminismus, was für mehr Kontrast und Attraktivität der Serie sorgt."

Der Wallstreet Journal lobte die Produktion und geht von positiven Motiven zum "Dialog der Kulturen" seitens des Iran aus, der damit das Bild der Juden im Inland verbessern möchte. Schön wär's. Gerade durch diesen vermeintlichen "Tabubruch" versucht man wohl junge Zuschauer und weibliches Publikum zu ködern und dieses Publikum unwissend zu manipulieren. Doch die Serie ist nichts anders als eine verpackte antizionistische Propaganda.

Denn hinter der Fassade der Serie versteckt sich die weitverbreitete These, dass die "Zionisten" mit Hitler zusammengearbeitet hätten, um endlich einen jüdischen Staat gründen zu können. Dabei seien viele andersdenkende Juden den "Zionisten" zum Opfer gefallen und genau diese Ansicht wird in der Serie besonders stark betont - "viel stärker als die Judenvernichtung durch die Nazis." So werden einige Darsteller in der Serie von "kaltblütigen Zionisten" ermordet, da diese z.B. über eine Verbindung der Zionisten und Hitler Bescheid wussten.
"Aus Sicht des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad ist der Holocaust die Gründungssäule des israelischen Staates. Den Holocaust anzuzweifeln heißt deshalb für ihn, die Existenz Israels in Frage zu stellen. Die TV-Serie "Breite: Null Grad" dient nun ebenfalls diesem Zweck - allerdings auf geschicktere Art und Weise, als es bisherige Machwerke taten."

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