20.09.2007

Schnäppchenjagd im Gazastreifen

Die Hamas hat einige neue Gesetze im Gazastreifen erlassen, unter anderem ist das Tragen von Waffen jedem außer Mitgliedern der Hamas verboten, genausogut wie das Feuern in die Luft, zum Beispiel an Hochzeiten oder Beerdigung. Ein Desaster für die palästinensisch-ägyptischen Waffenhändler, wie Mohammed, denn die Preise sinken rapide. Niemand will mehr ballern, ausgenommen Hamasmitglieder.

So ist der Preis der besten AK-47 Gewehren, entweder aus Russland oder dem ehemaligen Jugoslawien, auf $500 gefallen. Vor der Machtübernahme durch die Hamas lag dieser bei $2200.
The last shipment he knows about was bought and stored by a Gazan arms dealer as an investment, “hoping the situation will get bad again,” Muhammad said, laughing.

Chinesische oder tschechische Versionen sind hingegen mit $1400 zu teuer und verkaufen sich somit überhaupt nicht mehr. Auch die Preise für AK-47 Kugeln sind gesunken. Einst lagen sie bei $8.80, "genug um eine Familie zu ernähren", nun sind sie auf $1.21 gesunken. In Ägypten hingegen kostet eine Kugel weitere 40% weniger, gerade einmal 73 Cent. Somit sank der Profit Mohammeds auf 5 Cent pro Kugel. Sein Monatsgehalt ging von $735 auf $95 hinunter.

Auch Panzerfäuste sind im Preis gesunken. Eine Panzerfaust mit 6 Granaten kostet in Ägypten $900, und sollte im Gazastreifen für $6000 verkauft werden. Der Preis liegt zur Zeit nun bei $1000, aber dennoch werden keine Exemplare verkauft - Im Gegensatz zu Kassamraketen. Aber die gibt's vielleicht auch gratis.
"Before, a shipment of 300 AK-47s, 500,000 bullets and 50 rocket-propelled grenades “was easy, light and quick, and made a profit of $500,000,” Muhammad said."

Natürlich will die Hamas durch die Zerstörung von "Schmugglertunnel" nicht einen sicheren Gazastreifen, sondern einfach nur eine sichere Machtposition, denn sie befürchtet, dass sich Fatah-Anhänger bei Waffenhändlern Großeinkäufe tätigen könnte und so die Machtposition der Hamas ins Schwanken bringen könnten. Sie versucht möglichst alles zu kontrollieren.

Außerdem verkauft die Hamas die Waffen, in kleinen Mengen versteht sich, um die Kontrolle zu behalten, zum Beispiel an den Islamischen Dschihad (noch radikaler als die Hamas) weiter, um selbst Profit zu machen. Denn die Hamas versucht es erst gar nicht die Angriffe auf Israel einzudämmen.
"Israeli intelligence has testified to Parliament that Hamas has smuggled 40 tons of explosives into Gaza since June and is building defensive fortifications underground, like Hezbollah."

Deshalb sind findige Geschäftsmänner wie Mohammed schon am Umdenken und schmuggeln nun Nitrate für Sprengstoff durch ihre Tunnel. Denn anderes lohnt sich nicht mehr. Der Profit bei 4 Tonnen beträgt $60000.

NY-Times
AchGut.com

Keine Kommentare: