02.09.2007

Nordkorea in Bewegung?

Welt.de - Nordkorea - Die Freiheit einer Nische

In diesem Artikel scheinen leider die Willkürlichkeit, Grausamkeit und Unberechenbarkeit von Kim Jong Il völlig vergessen, genauso wie die "Umerziehungslager" mit ihren Hinrichtungen und täglichen Vergewaltigungen. Dennoch kann man sich nicht vor der Globalisierung isolieren. So ziehen technische Geräte aus China ein und südkoreanische Seifenopern sind der letzte Schrei. Und die Nordkoreaner merken so langsam, dass die Welt um sie herum gar nicht mal so boshaft ist und sie auslöschen will, sondern dass es den Menschen außerhalb ihrer Grenzen besser geht.
"Auf Spurensuche in Pjöngjang. Mode hat sich eingeschlichen in das Straßenbild, ganz leise und bescheiden. Zwischen Männern in Kim-Il-Sung-Anzügen stolzieren Damen auf Plateausohlen einher. Und ab und an trägt ein Junge eine Frisur, die entfernt an die Protagonisten südkoreanischer Seifenopern erinnert. Die Mode kam mit den Märkten."

Dass der "große Führer" aber erst vor kurzem vorübergehend eine Kleiderordnung erließ wird im Artikel nicht erwähnt.
"Schlecht dran seien diejenigen, die kein Geld hätten. »Wenn du arm bist, dann kannst du ins Krankenhaus gehen und den Arzt sprechen. Nur Medikamente bekommst du nicht, für die musst du zahlen.«"

Toller Kommunismus... funktioniert ja gar nicht.
Oder so wie es aussieht, scheint der Kapitalismus attraktiver zu sein, denn der Staat wandelt sich langsam und erforscht den Kapitalismus.

Aber was funktioniert, zumindest einigermaßen, ist die Überwachung, eine orwellsche Überwachung von dieser wir wahrlich Ewigkeiten entfernt sind.
"Derzeit bewegt sich das Land in Tippelschritten voran und vertraut auf seinen Repressions- und Propagandaapparat. Der Staat hat Ohren, überall. Jede zehnte Wohnung gehöre einem Spitzel, jeder vierte Angestellte berichte der Partei, sagt Überläufer Kim."

"Die koreanische Einheit wäre noch schwieriger: Das Pro-Kopf-Einkommen war in Westdeutschland dreimal so hoch wie im Osten, in Südkorea ist es 13-mal so hoch wie im Norden. Auch sind die kulturellen Unterschiede viel größer."

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