21.06.2007

Aufstand wegen / für Rushdie

Mal ein etwas kritischerer Spiegelartikel zum Aufstand des instrumentalisierten radikal-muslimischem Mobs gegen dem Ritterschlag für Salman Rushdie. (Bereits gestern berichtet)
"Rushdie wird Ritter - der islamistische Mob dreht durch. Dass seit Veröffentlichung der "Satanischen Verse" 18 Jahre vergangen sind, ficht die Fanatiker nicht an. Es geht weder um das Buch noch um den Autor - sondern um einen Ersatz für die dänischen Mohammed-Karikaturen."

"Nur wenige Stunden zuvor reagierten pakistanische Islamisten auf die Ernennung Rushdies zum britischen Ritter mit der Verleihung des Ehrentitels "Schwert des Islams" an Osama Bin Laden."


"Schwert des Islam" an Osama Bin Laden...
"Denn an sich dürfte einem gestandenen Islamisten nichts gleichgültiger sein als ein Orden, den ein ungläubiges Staatsoberhaupt einem ungläubigen Schriftsteller verleiht. Aber es ist das Timing, das den Islamisten ins Kalkül passt: Die Erinnerungen an die Karikaturenkrise verblasst, die grundsätzliche Empörung über den Westen braucht aber neue Kanäle. Und Rushdie geht immer - denn die ihm angelasteten Vergehen sind so ungeheuer, dass die Wut sich bei Bedarf stets neu entfachen lässt."

"Nicht wenige Menschen bezahlten mit dem Leben: Ein japanischer Übersetzer wurde ermordet. Dutzende Menschen starben bei Anti-Rushdie-Demonstrationen."

"Es ist letztlich auch egal, was der Autor sagen würde - die empörten Islamisten haben sich auch nicht darum geschert, was die dänischen Karikaturisten zur ihren Bildern zu sagen hatten, oder der Papst zu seiner Rede. Wer sich bedroht fühlt und immer nur Beweise dafür sucht, dass er angegriffen wird, der lässt sich diese Beweise, wenn er sie gefunden zu haben glaubt, nicht aus der Hand nehmen. Er nutzt sie für seine Agenda. Und so drohen heute also wieder aufgeputschte Islamisten mit Motiven eines Buches, das sie nie gelesen haben. "

Übrgiends, in den meisten arabischen Staaten kann fast jeder 5te Mann und beinahe jede 2te Frau nicht lesen.

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