12.10.2007

Vom Terror und den Medien

Ein Selbstmordattentäter im Irak hat zuerst Kinder mit einer Süßigkeiten angelockt und dann seine Bombe gezündet. Er riss drei Menschen mit in den Tod, darunter ein Kind. Mehr als 20 weitere wurden verletzt. Bei den Opfern handelt es sich zum größten Teil um Kurden. In der Region leben vor allem Kurden sowie schiitische Turkmenen.

Geradeeben wurde ich auf folgenden Essay auf Zeit.de aufmerksam:
Der langsame Dschihad - Medien & Terror - Zeit Essay

"Nun würden Islamisten mit ihrer Absicht, Massenmorde zu verüben und den islamistischen Staat zu errichten, genauso ungerührt fortfahren, sollten die Briten nicht so viel Alkohol konsumieren, kein promiskuitives Sexualleben führen, auf Drogen und Alkohol verzichten und sich stattdessen tagtäglich zum Gebet in den christlichen Kirchen des Landes versammeln.
Deshalb sollte man auf die andere Seite der Medaille verweisen: Liberale, freiheitliche Gesellschaften definieren sich nicht durch Big Macs, Bingedrinking („Komatrinken“) oder ordinäre Big-Brother-Shows im TV, sondern durch Magna Charta und Freiheitsrechte, durch Meinungsfreiheit und Toleranz."


Man sah (oder: sieht) die Sache mit dem Terror nicht so ernst. Man denkt, man sei selbst schuld, würde die Terroristen gerade dazu provozieren Massaker zu begehen. Wäre man toleranter, würde sie sich schon beruhigen. Nach dem Motto: Nur nicht provozieren!

Den größten Einfluss für diese Ansichten haben haben die Medien. Der Irakkrieg wird verteufelt und alles was die Politker tun als falsch und provozierend dargestellt. Es fehlen sachliche Informationen:
"Die Trennung von Nachrichten und Kommentaren verschwimmt immer mehr, Zeitungen verstehen sich nicht länger in erster Linie als Überbringer von Fakten, sondern betreiben Kampagnen und Kampfjournalismus. Information wird stärker denn je selektiert, auch bei der BBC, die in den neunziger Jahren die Trennung zwischen Nachrichten- und politischer Redaktion aufhob.

[...]

Es bedarf kaum der Erwähnung, dass offene Gesellschaften mit freien Medien in dem Propagandakrieg mit Terroristen die schlechteren Karten besitzen. Totalitäre Gesellschaften dulden keine freie Medien, totalitäre Ideologien aber können freie Medien nutzen."


Doch langsam wendet sich das Blatt der Realitätsflucht in Realitätserkennung:
"Henry Porter, ein liberaler Vorkämpfer gegen jegliche illiberale Reflexe des Staates, konstatierte, „unsere Gesellschaft ist tolerant. Aber wir sollten uns nicht entschuldigen, wenn wir die Islamisten, die Nachfahren von Hitler und Stalin, bekämpfen“, sie wollen uns zerstören."

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