24.10.2007

Welcher Frieden?

"Ein kleines Mädchen, acht Jahre alt, kommt mit Schmerzen im Unterleib ins Spital. Die Ärzte schöpfen Verdacht. Mit nüchternem Blick decken sie den wahren Grund der Beschwerden auf: Die Gebärmutter des Mädchens ist zerrissen. Soldaten haben ihr einen Zaunpfahl in den Leib gerammt. Das Mädchen wird operiert. In ihrem Bauchraum stoßen die Chirurgen auf Splitter und Schmutz."

Denn der Krieg im Osten des Kongo tobt abseits der Weltöffentlichkeit weiter, "Tutsi gegen Hutu, Regierungstruppen gegen Rebellen". Vergewaltigungen entwickeln sich hierbei zu einer Waffe in einem erbarmungslosen Krieg.
Es geht um Stämme und Ethnien, aber viel mehr geht es um Geld, Kupfer, Diamanten und Macht.

Vor allem der Rebellenchef Laurent Nkunda könnte das riesige Land wieder komplett in den Bürgerkrieg stürzen. Doch das Problem liegt nicht nur bei den Rebellen, sondern auch bei den korrupten und schlecht bezahlten Soldaten der Regierung.
"Die Regierungstruppen, die Frieden bringen sollen, plündern und vergewaltigen mehr als alle anderen. Denn sie werden, anders als die Milizen der reichen Stammesfürsten, schlecht entlohnt."

Sexuelle Gewalt im Kongo, oder eigentlich in beinahe ganz Afrika, ist eine "Waffe im Kampf" und eine "Demonstration der Macht". So soll sich der ehemalige Diktator Kongos Mobutu den Beinamen "der mächtige Hahn, der jede Henne bespringt" gegeben haben.

Es gibt jeden Tag neue Horrorgeschichten, wie das schreckliche Beispiel von 12-Jährigen (!) Kindersoldaten die 9-Jährige Mädchen vergewaltigen. Und niemand scheint es zu interessieren außer einige wenige mutige Helfer und Ärzte.

DiePresse - Kongo: Kein bisschen Frieden

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