14.07.2007

Situation in Tschad und Sudan dramatisch

In einem FAZ-Artikel wird über die aktuelle Situation in der Krisenregion aufgeklärt. Dabei wird deutlich, dass sich der Konflikt nun auch auf die benachbarte Zentralafrikanische Republik ausgebreitet hat.
"Mehr als 230.000 Flüchtlinge aus Darfur leben in großen Flüchtlingslagern in Tschad. Einige dieser Lager, mehr aber noch die zahllosen tschadischen Dörfer, die freiwillig Flüchtlinge aufgenommen haben, sind regelmäßig Ziel von Angriffen bewaffneter Banden aus Darfur, besonders der berüchtigten arabischen Reitermiliz der Djandjawid.

Gleichzeitig aber sind in Tschad mittlerweile 150.000 Menschen auf der Flucht vor Kämpfen im eigenen Land, was zu der grotesken Situation geführt hat, dass tschadische Flüchtlinge nach Darfur flüchten, während sudanesische Flüchtlinge weiter nach Tschad strömen."


Ursache hierfür ist, dass im Tschad eine Rebellengruppe versucht den derzeitigen Präsidenten Déby zu stürzen. Letztes Jahr hatte die Rebellengruppe fast die Hauptstadt N'Djamena eingenommen. Dank einem französischem "Eingreifen" konnte eine Eroberung jedoch verhindert werden. Da der Tschad und der Sudan nicht gerade die besten Freunde sind, wird diese Rebellengruppe vom Sudan unterstützt und operiert auch von Darfur aus. Dadurch greift die tschadische Armee immerwieder im Grenzgebiet oder auch in Darfur ein und provoziert dadurch Kämpfe mit dem sudanesischem Militär.
"Diese tschadische Komponente des Darfur-Konflikts ist beinahe ausschließlich einem Machtkampf innerhalb der dominierenden Ethnie der Zaghawa geschuldet. In Darfur zählen die Zaghawas zu den Opfern der Vertreibung, in Tschad hingegen sind sie Täter."


Eine verzwickte Lage, die ohne das Eingreifen in Tschad und in die Zentralafrikanische Republik nicht gelöst werden kann. Die eventuell gar nicht friedlich gelöst werden kann?

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